
Am 05.09.2025
Allgemeine BerichteBombenfund in Ahrweiler: So lief die Entschärfung ab
Ahrweiler. Die Hinterlassenschaften des zweiten Weltkriegs – sie tauchen auch über 80 Jahre nach Kriegsende immer wieder auf, auch in der Kreisstadt. So wurde im Rahmen der laufenden Bauarbeiten an der Carl-von-Ehrenwall-Alle am Dienstag trotz vorheriger Untersuchungen auf Kampfmittel tief im Erdreich eine Fliegerbombe entdeckt, noch am gleichen Tag vom Kampfmittelräumdienst (KMRD) geborgen und vor Ort vorübergehend sicher deponiert. Für die zwei Tage später stattfindende Entschärfung des Kriegsreliktes, musste in Ahrweiler ab dem Vormittag ein 300 Meter Radius rund um die Fliegerbombe evakuiert werden, wovon zahlreiche Geschäfte und Betriebe sowie rund 1.500 Anwohnerinnen und Anwohner betroffen waren – darunter auch die Dr. von Ehrenwall‘sche Klinik. Eine ähnliche Evakuierungsaktion hatte es in Bad Neuenahr-Ahrweiler zuletzt Ende November 2020 gegeben, als unweit des „Mittelzentrum“ ebenfalls eine Weltkriegsfliegerbombe entdeckt wurde. Für die evakuierten Menschen war in der Sporthalle der Grundschule Ahrweiler eigens eine Anlaufstelle mit Verpflegung und Versorgung durch das Deutsche Rote Kreuz und die Stadt eingerichtet worden. Auch die Polizei, das Technische Hilfswerk, die DLRG sowie die Feuerwehren Bad Neuenahr und Ahrweiler waren mit über 120 Kräften im Einsatz.
Nach 15 Minuten war „GP 500“ entschärft
Schon um 14:20 Uhr war es dann vollbracht: die Experten vom Kampfmittelräumdienst Rheinland-Pfalz hatten in nur 15 Minuten die 250 Kilogramm schwere, amerikanische Fliegerbombe vom Typ „GP 500“ mit ihren zwei Aufschlagzündern erfolgreich entschärft. Diese wird nun auf der Dienststelle des KMRD bei Koblenz zwischengelagert und später vernichtet. „Die Entschärfung verlief super, zumal die Bombe über 80 Jahre fast luftdicht im Schlamm lag und dadurch quasi konserviert war. So gingen die Gewinde einwandfrei heraus“, so Sven Rashorn vom Kampfmittelräumdienst. „Insgesamt waren rund 75 Einsatzkräfte der nicht polizeilichen Gefahrenabwehr an diesem Einsatz beteiligt. Wir konnten auf Blaupausen aus vorhergegangenen Entschärfungen zurückgreifen und die betroffenen Bürgerinnen und Bürger haben sich überaus verständnisvoll und kooperativ gezeigt, dafür gilt auch ihnen unser Dank“, so die beiden Einsatzleiter Kay Burggraff und Marius Halbach. „Unser großer Dank für die höchst professionelle und zielgerichtete Zusammenarbeit gilt allen beteiligten Personen und Behörden, den Mitgliedern der Blaulichtfamilie sowie dem Ordnungsamt, die durch ihren engagierten Einsatz den reibungslosen Ablauf ermöglicht haben. Wir sind sehr dankbar, dass die Entschärfung ohne Schwierigkeiten abgewickelt wurde“, so die Bilanz von Bürgermeister Guido Orthen und dem Ersten Beigeordneten Peter Diewald.

Das Relikt aus dem 2. Weltkrieg wird in der Dienststelle des Kampfmittelräumdienst zwischengelagert und später vernichtet.