Allgemeine Berichte | 29.09.2021

Kostenlose und vertrauliche Beratung bei psychischen Problemen

Der Sozialpsychiatrische Dienst hört zu und hilft

Kreis MYK. Der Sozialpsychiatrische Dienst des Gesundheitsamtes Mayen-Koblenz bietet für den Landkreis und für die Stadt Koblenz Beratung und Unterstützung für Erwachsene in psychischen Belastungssituationen an. Solche Situationen können entweder akut auftretende Belastungs- oder Konfliktreaktionen sein, aber auch länger andauernde Depressionen. Die Mitarbeiter beraten, helfen bei der Klärung der jeweiligen Situation und vermitteln bei Bedarf weitere Hilfen. Der Sozialpsychiatrische Dienst ist mit der gemeindenahen Versorgungsstruktur, der ärztlichen und therapeutischen Versorgung, sowohl ambulanten, teilstationären als auch stationären Hilfen und auch anderen Anlaufstellen gut vernetzt. Eine Beratung können dabei sowohl Betroffene, als auch Angehörige und das direkte Umfeld in Anspruch nehmen. Die Gespräche sind vertraulich und kostenlos. Bei Bedarf werden auch Hausbesuche durchgeführt. Wer das Gefühl hat, seine eigene Situation oder die eines Angehörigen oder Freundes nicht mehr alleine meistern zu können, kann sich jederzeit mit den Mitarbeitern des Gesundheitsamtes in Verbindung setzen und einen Gesprächstermin vereinbaren.

„Wenn ich Sorgen habe, weiß ich, an wen ich mich wenden kann.“

Eine Person, die die Hilfe des Sozialpsychiatrischen Dienstes in Anspruch genommen hat und nimmt, ist Britta Müller (Name geändert), die an einer bipolaren Störung, also einem Wechsel von depressiven und manischen Phasen, leidet. Bei der heute 55 Jahre alten Beamtin, die bis zu ihrem 18. Lebensjahr geradlinig durch das Leben geschritten war, trat nach dem Suizid der Mutter die erste psychische Erkrankung auf.

„Ich habe mich in dieser Zeit verausgabt. Ich hatte Flötenunterricht, Gesangsunterricht, ich hatte Klavierunterricht auf dem Gymnasium und ich hatte zu Hause viel zu helfen - das war neben dem Tod meiner Mutter alles zu viel auf einmal. Ich wurde daraufhin drei Wochen stationär behandelt und konnte dann wieder gut zur Schule gehen und das Abitur machen“, berichtet sie. Nachdem ihr erstes Kind zur Welt gekommen war, traten die nächsten psychischen Probleme auf, die einen weiteren Klinikaufenthalt zur Folge hatten. Danach folgten weitere Schicksalsschläge, wie die Scheidung, ein Sorgerechtsstreit und Existenzangst.

Nach dem Umzug nach Koblenz in einer depressiven Phase und am Rande der Kraft, kam der Sozialpsychiatrische Dienst des Mayen-Koblenzer Gesundheitsamtes ins Spiel und vermittelte Hilfe: Einen Ganztagesplatz für die Tochter und auch eine sozialpädagogische Familienhelferin über das Jugendamt. Zudem erfolgte eine enge Abstimmung mit dem behandelnden Facharzt. Als das Kind älter wurde, wurden die Depressionen immer stärker und Britta Müller entschied sich, das Kind hauptsächlich beim Kindesvater aufwachsen zu lassen. „Es kam mir vor, als ob ich mir ein Bein ausgerissen hätte“, erinnert sie sich. „In dieser Phase hat mir der Austausch in der Gruppe mit ebenfalls Betroffenen sehr weitergeholfen. Mit anderen Müttern und Vätern zu sprechen, die dasselbe durchmachen, hat gutgetan. Vielleicht hätte mir ein solcher Austausch auch nach dem Tod meiner Mutter gutgetan.“

Da einige Hilfen, wie eine tagestrukturierende Maßnahme, aus finanziellen Gründen irgendwann eingestellt wurden, eine Rückkehr in den Beruf aber nicht möglich war, wurde der Kontakt zum Sozialpsychiatrischen Dienst mit regelmäßigen Treffen intensiviert. Dadurch hat sie ihr Leben heute gut organisiert. Sie hat regelmäßigen Kontakt zu ihren Kindern und geht verantwortungsvoll mit der Situation um. Zudem hat sie sich wieder einen kleinen Freundeskreis aufgebaut und wird eng von ihrem Arzt betreut. „Im Alltag hilft es mir sehr, dass ich die Rückendeckung durch das Gesundheitsamt und durch die Sozialarbeiterin habe. Wenn ich Sorgen habe, weiß ich, an wen ich mich wenden kann. Ich hoffe nun langsam die Medikamente reduzieren zu können“, zeigt sich Britta Müller zuversichtlich.

Folgende Mitarbeiter des Gesundheitsamtes in Koblenz sowie in den Außenstellen Andernach und Mayen stehen beratend zur Seite:

Koblenz:

Karl-Heinz Abel, Tel. 0261/914807-31, E-Mail: karl-heinz.abel@kvmyk.de;

Gabriele Bößler-Nick, Tel. 0261/914807-32, E-Mail: gabriele.boessler-nick@kvmyk.de;

Fabian Schmidt, Tel. 0261/914807-33, E-Mail: fabian.schmidt@kvmyk.de.

Andernach:

Lara Kiefer, Tel. 02632-2516-21,

E-Mail: lara.kiefer@kvmyk.de;

Daniela Zimmer, Tel. 02632/251616, E-Mail: daniela.zimmer@kvmyk.de.

Mayen:

Susanne Breitbach, Tel. 02651/9643-127, E-Mail: susanne.breitbach@kvmyk.de.

Weitere Infos zu den Beratungsangeboten des Sozialpsychiatrischen Dienstes gibt es im Internet unter www.kvmyk.de.

Pressemitteilung

Kreisverwaltung Mayen-Koblenz

Leser-Kommentar
Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare
  • Thomas Napp: Die derzeitige Containeranlage war als Übergangslösung gedacht und ist baulich nicht für eine langfristige Nutzung ausgelegt. Ich selbst arbeite in solchen Containern und mit der Zeit tauchen dort massive...
  • H. Schüller: Nein, genau die Frage "wie viel" ist hier die richtige. Denken Sie einmal an die über Jahrhunderte verheerende Dominanz der christlichen Kirche in unserem Land, an Hexenverbrennung, Waffensegung, Judenverfolgung,...
  • Boomerang : Die Frage sollte sein - welche Religion verträgt unsere Stadt.
Dauerauftrag
Baumfällung & Brennholz
Heimersheimer Weihnachtsmärktchen, 29. – 30.11.25
Nikolausmarkt in Oberbreisig
Weihnachtsmarkt Nickenich
Katharinenmarkt Polch
Black im Blick
Anzeige zu Video zum Thema KFZ-Versicherung
Empfohlene Artikel

Neuwied. Die Stadtwerke Neuwied (SWN) haben ihren Sponsoringvertrag mit dem Neuwieder Zoo um weitere drei Jahre verlängert. Damit bleibt der Energieversorger Hauptsponsor einer der wichtigsten Attraktionen der Stadt.

Weiterlesen

Remagen. Über eine Kooperation von Leben und Älterwerden in Remagen mitgestalten, dem Caritasverband Ahrweiler und dem Caritasverband Rhein-Erft-Kreis besteht die Möglichkeit, an Seniorenfahrten innerhalb Deutschlands teilzunehmen.

Weiterlesen

Weitere Artikel

Nierendorfer Dreigestirn unterstützt Kinder- und Jugendhospizdienst

Fastelovend mit Herz

Grafschaft-Nierendorf. Keine Frage: die närrische Herrschaft des Nierendorfer Dreigestirns Prinz Christoph I. (Weber), Bauer Peter I. (Eberle) und Jungfrau Marcela I. (Marcel Werner) samt Adjutant Maik Hintze schrieb im traditionsreichen Niederndorfer Fastelovend in der Session 2024/25 Geschichte.

Weiterlesen

Dauerauftrag 2025
Wir helfen im Trauerfall
Daueranzeige
Image
Image
PR-Anzeige Hr. Bönder
Heimersheimer Weihnachtsmärktchen, 29. – 30.11.25
Katharinenmarkt Polch
Anzeige Weihnachtsdorf Andernach
Anzeige verkaufsoffener Sonntag
Kennziffer 139/2025
Recht und Steuern
So 9 Weihnachten in der Region
Black im Blick
Nikolausmarkt in Ehrenbreitstein
Late-Night Shopping 2025
Debbekoche MK