Corona-Hilfen: Sporthändler wie Oliver Krumholz wünschen sich weniger Bürokratie und mehr Transparenz
„Der Sporthandel muss systemrelevant werden“

Mülheim-Kärlich. Die Sporthändler der Region stecken wie so viele Branchen derzeit in einer wirtschaftlichen Klemme. Das gilt auch für Oliver Krumholz, Geschäftsführer von Intersport Krumholz in Mülheim-Kärlich, Mayen und Bad Neuenahr, der auf eine Berg- und Talfahrt in Sachen Umsatz zurückblickt. „Im Sommer letzten Jahres waren wir gut unterwegs“, blickt er zurück. In der Produktkategorie „Running“ und „Trekking“ lief es nach dem ersten Lockdown ganz passabel. Dann kam der Herbst, die zweite Corona-Welle, der zweite Lockdown und das damit verbundene Aus für die Wintersportsaison. Bereits im September bereitete sich der Sporthändler auf den Skisport vor und die im Februar 2020 georderte Ware wurde geliefert. „Darauf bleiben wir nun sitzen, das Lager ist voll“, sagt Krumholz.
Volle Lage und laufende Kosten
Wirklich gerechnet habe man mit der Entwicklung nicht, fügt er hinzu. „Generell stehen wir im Moment vor nicht zu unterschätzenden Herausforderung“. Herausfordernd sei auch der Bezug der Hilfen vom Land. Geht es nach Krumholz, hätte die finanzielle Unterstützung deutlich zügiger und unbürokratischer kommen müssen, denn bisher ist von den viel kommunizierten Hilfen nichts angekommen. Der Unternehmer ist unzufrieden: „Wir sitzen hier und warten, während die Fixkosten unverändert weiterlaufen“. Im Moment ist das Geschäft in der Mülheim-Kärlicher Industriestraße sowie an den Standorten Mayen und Bad Neuenahr-Ahrweiler selbstverständlich geschlossen, eine Maßnahme die von Krumholz im Sinne des Infektionsschutzes begrüßt wird. Nun hat man sich vollständig auf den Online-Sektor verlagern müssen, der immerhin von den Kunden gut angenommen werde. Lediglich die Telefonzentralen sind besetzt um die Fragen der Käufer zu beantworten. Diese Situation schlägt sich nicht nur auf die Umsätze nieder sondern auch auf die Stimmung unter den Mitarbeitern. Man wünscht sich eine Perspektive und eine Antwort auf die Frage, wann wieder geöffnet werden kann.
Ein wichtiger Schritt wäre die Einstufung von Sportartikeln für den Outdoorbereich als systemrelevant. „Sportliche Aktivität an der frischen Luft stärkt das Immunsystem“, sagt Krumholz. Auch die Psyche profitiere in dieser schweren Zeit von körperlicher Betätigung. Diese Einstufung fordern auch andere Sporthändler. Die Firma Intersport hat sich aus diesem Grund auch als Unterzeichner eines offenen Briefes an die Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten beteiligt. ROB