In der alten Druckerei in Sinzig mit den Mitteln der Kunst der Digitalisierung auf der Spur
Die Ahrtkomm ist wieder da
Enge Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Bildende Künstler Rhein-Sieg – Ausstellung dauert bis 27. Oktober
Sinzig. Die Ahrtkomm ist wieder da. Das große Kunstevent in der alten Druckerei in der Sinziger Mühlenbachstraße wurde am vergangenen Freitag mit einer sehr gut besuchten Vernissage eröffnet. Die Kunst in der alten Druckerei ist dabei im Lauf der Jahre vielfältigen Veränderungen unterworfen gewesen. Zunächst wurde aus der ArtAhr die Ahrtkomm – und die geht in diesem Jahr auch neue Wege. Dies gilt vor allen Dingen für die intensive Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Bildender Künstler (BBK) Rhein-Sieg.
„Zeitgleich- Zeitzeichen“: Unter diesem Titel präsentieren im Oktober 2019 bundesweit zahlreiche Bundesverbände und Künstlergruppen zeitgenössische Kunst. Das Motto lautet dabei postdigital von A nach B nach A. Dieses Thema fordert geradezu zu medienübergreifendem Arbeiten auf – und dazu, Ansätze zur Diskussion zu stellen. Und so ist das Kunstangebot in der alten Druckerei ebenso beeindruckend wie vielfältig. 22 Künstler aus der weiteren Region setzen sich mit dem Themenbereich in Malerei, plastischer Kunst, Videocollagen oder Skulpturen auseinander. Postdigital ist dabei als Zustandsbeschreibung mit divergierenden Bedeutungszuschreibungen definiert. Bereits eingetretene Veränderungen durch digitalisierte Prozesse im alltäglichen Handeln sowie Beispiele zur Aufhebung der Unterscheidung zwischen analogen und digitalen Prozessen sollen sichtbar gemacht werden. Und werden es auch.
Begrüßt wurden die zahlreichen Gäste am Freitag durch die langjährige Vorsitzende des BBK Rhein-Sieg, Almuth Leib. Die enge Zusammenarbeit mit der großen Künstlerorganisation aus dem Rhein-Sieg-Kreis hatte für das Ahrtkomm-Team um die Brüder Thomas und Christoph Zimmermann etwas Gutes. Trotz einigem Stress gab es in diesem Jahr deutlich weniger Arbeit, denn das operative Geschäft des Ausstellungsausbaus lag in den bewährten Händen des BBK.
Der Rundgang durch die Ausstellung ist auch ein Wiedersehen mit guten alten Bekannten. So ist Dieter Wessinger mit einer seiner Videointerpretationen am Stammplatz im Vorraum zu sehen. Was es mit einer riesigen weißen Plüschkatze und einem goldenen Kino auf sich hat, demonstriert in ihrem Werk Laura Lambertz. Unter den Gästen waren für den Kreis Ahrweiler Beigeordneter Friedhelm Münch und für die Stadt Sinzig Bürgermeister Andreas Geron. Wie Thomas Zimmermann in seiner kurzen Begrüßung betonte, sind es Kreis, Stadt und auch die Kreissparkasse Ahrweiler, die mit ihrem Sponsoring dieses große Kunstevent überhaupt erst möglich machen.
Das Team der Ahrtkomm hat auch in diesem Jahr als Kooperationspartner wieder das Sinziger Bürgerforum mit im Boot. Die Ausstellung wird noch bis Sonntag, 27. Oktober, dem Tag des Herbstzaubers in der Sinziger Innenstadt, in der alten Druckerei zu sehen sein. Geöffnet ist sie jeweils samstags und sonntags sowie an Feiertagen von 11.30 bis 17.30 Uhr. Ausgelobt ist auch in diesem Jahr wieder ein Publikumspreis, mit dem die Besucher per Stimmzettel für ihren Künstler abstimmen können. Die Preisgelder sind von der Kreissparkasse Ahrweiler gesponsert.
Zum Konzept der Ahrtkomm gehört natürlich auch eine ganz besondere Kommunikationsveranstaltung. Die wird am Freitag, 11. Oktober, um 19.30 Uhr in der alten Druckerei stattfinden und trägt den Titel „Das Rezo-Syndrom Politik und Journalismus im YouTube-Zeitalter“. Kommen werden die begleitenden YouTuber und Journalisten Stefan Schulz und Wolfgang M. Schmitt. Für die musikalische Unterhaltung am Freitag sorgte Benjamin Schmidt mit seinem Akkordeon. Die Finissage mit der Verleihung des Publikumspreises soll am Sonntag, 27. Oktober, um 15 Uhr stattfinden. An diesem Tag erwarten die Verantwortlichen wegen des parallel stattfindenden Stadtfestes Herbstzauber noch einmal einen großen Besucherandrang.
In seiner kurzen Ansprache machte sich Sinzigs Bürgermeister Geron auf die Suche nach den Hintergründen der Kunstausstellung. „Auch beim unaufhaltsam fortschreitenden Prozess der Digitalisierung stellen sich ethische Fragen, die Kunst in dieser Ausstellung kann dazu erste Denkanstöße liefern“, so Geron zur Quintessenz des großen Kunstevents. Infos gibt es unter www.zeitgleich-zeitzeichen.de oder auch unter www.bbk-bundesverband.de. BL
Die jungen Künstler stellten sich zum Gruppenfoto auf. Foto: Fotograf Ralf Schuhmann
Mit dem Akkordeon war Benjamin Schmidt unterwegs. Foto: Fotograf Ralf Schuhmann
Eva Jepsen-Föge und Rainer Lehmann mit einem Werk von Lehmann. Foto: Fotograf Ralf Schuhmann
