
Am 30.09.2024
Allgemeine Berichte75. Auflage des Dernauer Winzerfest mit Sonnenschein und tausenden Besuchern
Die Champions League der Weinfeste
Dernau. Superlativen gab und gibt zuhauf, wenn man in Dernau dem Wein eine Festivität widmet. Sie reichen von Publikumsmagnet über Traditionsevent bis hin zum Kult-Fest. Ihre Berechtigung haben sie zweifellos alle, denn das Dernauer Winzerfest spielt unbestritten seit Jahrzehnten in der Champions League der Weinfeste. Wer am vergangenen Wochenende die 75. Auflage des Winzerfest besuchte, erlebte genau das, wofür diese Huldigung des heimischen „Ruude“ weit über die Grenzen des Dorfes hinaus bekannt und geschätzt ist: gut gelaunte Besuchermassen aus nah und fern, die sich auf dem (Flut-bedingt interimistischen) Schulhof-Festplatz, aber auch im gesamten Ort von der entspannt-stimmungsvollen Atmosphäre treiben ließen. Ob Genuss von Wein oder festen Gaumenfreuden, allerlei Musik, Tanz, Weinmajestäten-Proklamation oder der große Festumzug – beim „Wein.Berg.Fest.“ wurden erneut alle Sinne berücksichtigt. Allein die zahlreichen Stände, Winzerhöfe und Straußwirtschaften, die alle mit individuellen Angeboten aufwarteten, ließen den Gästen die angenehme Qual der Wahl – von den klassischen, kleinen Wein-„Altärchen“ über das kultige „Em Höttche“ und den Martinshof bis hin zur neuen „Esel-Lounge“ dreier Weingüter kam ganz Dernau samt Peripherie und den umliegenden Wanderwegen als einzige große Festmeile daher.
Von der Erntedankfeierlichkeit zum Volksfest
Was einst als kleine Erntedankfeierlichkeit begann, entwickelte sich spätestens ab Ende der 1950er Jahre zum heutigen Volksfest. Nach dem freitäglichen Auftakt wurde samstags wie gewohnt die neue Weinkönigin proklamiert. Dieses besondere Ehrenamt bekleidet 2024/25 die bereits Ende Juni vorgestellte („BLICK aktuell“ berichtete) Alina Riske mit ihren Weinprinzessinnen Anna Thiel und Carla Poppelreuter. Eben weil die Wein-Regentschaft mit hohem Engagement und zahlreichen Terminen verbunden ist, wurde die scheidende Wein-Majestät, Ahrweinprinzessin Laura Nietgen samt den Weinprinzessinnen Julia Wollersheim und Anne-Sophie Kastenholz mit viel Applaus und Anerkennung verabschiedet. Anschließend überreichte sie die Krone an ihre Nachfolgerin, ein immer wieder emotionaler Akt. „Ich freue mich, in die Fußstapfen meiner Oma treten und dasselbe Amt wie sie vor 71 Jahren annehmen zu dürfen. Es ist unser Ziel, in unserem Amtsjahr die Weine unserer Winzer nach außen zu repräsentieren, neue Erfahrungen zu sammeln und viele Begegnungen zu machen“, freute sich Alina Riske auf die kommende Wein-Regentschaft.
Dernau – fit für Olympia 2032
Da wundert es nicht, dass das Wein-Trio auch beim großen Festumzug am Sonntag nicht minder hell strahlte, als die in guter Dernauer Tradition vom Himmel strahlende Herbstsonne. Insgesamt 38 Musikkapellen, Wagen und Fußgruppen hatte der Zug zu bieten, umsäumt von tausenden Besuchern an der Strecke. Da gaben sich zukünftige Weinköniginnen ebenso die Ehre, wie die Jubilar-Majestäten, während sich die Feuerwehr in Wein-affine Quallen-Taucher verwandelt hatte. Der Ski- und Leichtathletik-Club präsentierte sich fit für Olympia 2032, die Tennissportler des SV Blau-Gelb Dernau betätigten sich als kreative Brückenbauer und die „Pänz“ des Kindergartens wussten als Zauberer und Magier zu gefallen. Ideale Voraussetzungen also, um das Winzerfest bei Live-Musik und DJ-Sounds passend ausklingen zu lassen.

Beim Dernauer Winzerfest darf auch geschunkelt werden.

Weinkönigin Alina Riske (Mitte)flankiert von ihren Weinprinzessinnen Anna Thiel und Carla Poppelreuter wurde feierlich proklamiert.

Wein und wandern – seit jeher eine harmonische Kombination.