Katholische Erwachsenenbildung St. Peter Westum

Dorfgeschichte wurde lebendig

Dorfgeschichte wurde lebendig

Durch die gesetzlichen Lockerungen konnte ein Rundgang durch Westum angeboten werden, um die Dorfgeschichte, früher und heute, lebendig werden zu lassen.Foto: privat

Sinzig. In Corona-Zeiten mussten auch geplante Veranstaltungen der Katholischen Erwachsenenbildung St. Peter Westum ausfallen. Durch die gesetzlichen Lockerungen konnte ein Rundgang durch Westum angeboten werden, um die Dorfgeschichte, früher und heute, lebendig werden zu lassen. Das Interesse daran war so groß, dass insgesamt sechs Führungen in kleinen Gruppen unter Corona-Bedingungen durchgeführt wurden. Georg Alfter zeigte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern markante Stellen des Ortes. Als geborener Westumer wusste er viel aus der alten und neuen Geschichte zu erzählen, gewürzt mit Hinweisen, Fotos und Anekdoten, wobei die großartige Arbeit des kürzlich verstorbenen Heimatforschers Heinz Schmalz nicht unerwähnt blieb.

Westum – erstmals 836 erwähnt in einer Schenkungsurkunde Kaiser Ludwigs (Sohn von Karl dem Großen) als Westrikesheim - lag am Weg von Sinzig nach Königsfeld. Der Ort war von einem Graben umgeben, dessen Wasser vom Kuhbach und Hellenbach gespeist wurde. Auf die Bebauung des Ortes wurde besonders hingewiesen. Auffallend sind die großen Häuser, erbaut aus Ziegelsteinen aus dem Ton des ehemaligen „Ziegelfelds“ an der jetzigen Mühlenstraße. Interessant ist auch, wo die Steine der ehemaligen Tore verbaut wurden..

Die Entwicklung der Kirche und Pfarrei sowie das Schulwesen, die Arbeitsmöglichkeiten nach dem Zusammenbruch des Weinbaus in Westum waren ebenfalls Themen während der Führung. Erwähnt wurde auch die Fläche der Ortsgemeinde Westum bis zu den 1850er Jahren. Wer weiß denn noch, dass der Hombüchel (bei Franken) früher als Flur 7 zu Westum gehörte? Oder dass ein Teil der Nordseite des Mühlenbergs ebenfalls Westumer Gebiet war. Einen Halt gab es auch an der Brunnenstube, die im 14. Jahrhundert gebaut wurde, um das vom Mühlenberg kommende Wasser zu fassen und für die Einwohner von Westum gut erreichbar zu machen. Dieses Gebäude wurde vor einigen Jahren dank der Hellenbacher Jonge e.V. wieder in einen ansehnlichen Zustand gebracht.

Start- und Endpunkt war am Backes, dem Gebäude, das vor Jahren vom Backesverein e.V. aus dem Dornröschenschlaf geholt wurde und schon eine eigene Führung wert ist. Die Führung „Westum früher und heute“ wird weiter für Interessierte, auch für Vereine und Gruppen, auch kurzfristig mit z.Zt. bis 10 Personen, angeboten. Informationen gibt es bei Georg Alfter (Tel. 02642-44764 oder guu-alfter@web.de). Die Teilnahme ist kostenlos, eine Spende ist willkommen.