Spontankapelle aus der Eifel rettet St.-Martins-Umzug in Bonn-Rüngsdorf
Eifelmusiker sorgen für fröhliche Stimmung
Adenau. Einige Wochen vor St. Martin erreichte ein Notruf aus Bonn-Rüngsdorf den Vorstand des Stadtorchesters Adenau: Für den St. Martinsumzug war keine Musikkapelle gefunden worden. Der Anrufer, ein ehemaliger Adenauer und langjähriges Mitglied des Fanfarencorps der KG Rot Weiß, bat um Unterstützung durch das Stadtorchester.
Ein Dutzend Musiker aus beiden Vereinen sagte kurzfristig zu, den Rüngsdorfer St. Martin musikalisch zu begleiten. Trompeten, dicke Trommel und Snare Drum kamen von der einen Gruppe, Saxophone von der anderen. Einige Rüngsdorfer ergänzten das Ensemble mit Querflöten, Klarinetten und tiefem Blech, sodass die Besetzung komplett war.
Die Spontankapelle spielte ohne gemeinsame Probe fünf in Adenau gängige Lieder sowie das eigens für diesen Tag einstudierte „Der hill´je Zinte Määtes“, das traditionell in Bonn gesungen wird. Zum Abschluss stellte sich die Musikgruppe auf den Hügel des Rüngsdorfer Glockenturms, von wo aus sie einen Überblick über die zahlreichen selbstgebastelten Laternen hatte. St. Martin sprach zu den Zugteilnehmern, teilte seinen Mantel mit dem barfüßigen Bettler und verteilte Wecken.
Das Repertoire wurde gerne noch einmal komplett gespielt, da die Menschen in Rüngsdorf laut mitsangen. Anschließend verstreute sich die fröhliche Menge. In Bonn ist es üblich, dass Kinder am Martinstag in der Nachbarschaft klingeln und um Süßigkeiten bitten. Für alle anderen standen glühende Getränke und Bratwürstchen am Brunnenplatz bereit.
Von vielen Seiten erhielt die Musikgruppe positiven Zuspruch, und es wurde gefragt, ob ein Besuch im nächsten Jahr möglich sei. Ein weiterer Einsatz im kommenden Jahr erscheint durchaus wahrscheinlich.BA
