Ein Wanderparadies will entdeckt werden
Kreis Ahrweiler. Wer sich in Kreuzberg nach Westen orientiert, kommt nach kurzer Fahrt nach Kirchsahr - und damit ins Sahrbachtal. Das kleine Nebental des Ahrtals bietet allerlei Möglichkeiten zum Wandern. Doch eigentlich ist das untertrieben. Ein ganzes Wanderparadies wartet darauf, entdeckt zu werden. Und so nennt sich das Gebiet in der Verbandsgemeinde Ahrtal auch ganz selbstbewusst: Das Wegenetz des „Wanderparadieses Sahrbachtal“ umfasst stolze 75 Kilometer und bietet damit eine Alternative zu den stärker frequentierten Wanderrouten des Ahrtals. Wer Stress und Hektik für ein paar Stunden entfliehen möchte, ist hier bestens aufgehoben. Ruhig und sanft schmiegen sich die Wanderwege in die Landschaft und unberührte Natur. Im Jahr 2006 wurde mit dem Sahrbachweg ein erster Wanderweg zwischen Kreuzberg und Kirchsahr eröffnet. Ein weiteres, geradezu kosmisches Highlight folgte nur wenige Jahre später. In Zusammenarbeit mit der Leitung des nahe gelegenen Radioteleskops Effelsberg wurden der Milchstraßenweg und der Galaxienweg eröffnet. Mittlerweile besteht das Wegenetz aus 19 Einzelrouten, die sich um drei Hauptachsen gruppieren: den Sahrbachweg, der direkt durch das Sahrbachtal führt, den Gottfried-Kinkel-Weg von Kreuzberg über die Krälinger Höhe nach Kirchsahr und den Sahrbacher Höhenweg von Kreuzberg über Lind und Plittersdorf. Diese drei Hauptwege sind durch 16 weitere Wege miteinander verbunden, so dass sich jeder Besucher individuell seine Wunschroute zusammenstellen kann. Abwechslungsreichtum ist also garantiert und so bietet das „Wanderparadies“ die einzigartige Möglichkeit, den Kreis Ahrweiler auf eine ganz neue Art zu erwandern und zu erkunden. Durch die besondere Wegeführung sind neben traumhaften Weitblicken auf den Höhen auch eine artenreiche Flora und Fauna rund um den Sahrbach mit seinen zahlreichen wasserführenden Bächen zu bewundern. Bächen zu bestaunen. Auf zahlreichen Informationstafeln kann sich der Wanderer über die Natur, die Geschichte oder auch die dörfliche Entwicklung des Sahrbachtals informieren. Eine sorgfältige Beschilderung des Rundwanderweges schafft Orientierung. Besondere Sehenswürdigkeiten sind neben dem Radioteleskop das Biotop mit Teich und einem über 20 Meter langen Holzsteg. Ein weiterer Blickfang ist der Gretelstollen als Zeugnis der lokalen Bergbaugeschichte. Sehenswert sind auch die Pfarrkirche in Kirchsahr oder die liebevoll bemalte „Sahrbachtalbank“. Mystisch wird es mit den Birkenmännchen, den Waldgeistern des Sahrbachtals, die schon manchen Wanderer inspiriert haben sollen.Auch das Sahrbachtal blieb von der Flut in 2021 nicht verschont. Das Wanderparadies wurde an einigen Stellen stark beschädigt und befindet sich im Wiederaufbau, kleinere Brücken wurden aber bereits wieder aufgebaut und die Wegeführung den neuen Gegebenheiten angepasst. Fast alle Wege sind wieder begehbar, teilweise sind jedoch kleinere Umleitungen notwendig.
Auch die Anreise wird künftig einfacher: Ab August 2024 verkehrt täglich ein Bus zwischen Altenahr und Bad Münstereifel durch das Sahrbachtal eingerichtet.
Um das „Wanderparadies“ kümmert sich ein engagierter Verein, der „Freundeskreis Sahrbachtal e.V.“ Der Verein mit 63 Mitgliedern feierte 2023 sein 20-jähriges Bestehen und beschäftigt sich mit Themen wie Kulturerbe, Umwelt und Landschaft, Jugend und Senioren, Kunst und Kultur sowie Toleranz. ROB