Neues Karnevalsformat: Der„Thekentusch“ in Bad Breisig begeisterte

Ein kleiner feiner Karnevalsauftakt

27.11.2023 - 12:35

Bad Breisig. Draußen war es kalt und nass, da huschten die ersten maskierten Gestalten der neuen Karnevalssession durch die Biergasse zu ihrem heutigen Refugium. Die Gaststätte „Fackel“ war Veranstaltungsort für ein neues Format des Breisiger Karnevals, getauft auf den passenden Namen „Thekentusch“.

Drinnen eine warme angenehme und relaxte Atmosphäre, und die knapp hundert Gäste begeisterten sich an der Mischung aus einigen Büttenreden, Livemusik und viel Gesang. Während beim traditionellen Saalkarneval die Gäste eher Zuhörer und Zuschauer sind, ist das Schöne an diesem karnevalistischen Format, dass die Gäste durch eifriges Mitsingen zu Mitwirkenden werden.

Unter den BesucherInnen fanden sich neben der Spitze der hiesigen Karnevalsgesellschaft auch amtierende Hoheiten: Das Breisiger Prinzenpaar Drea I. und Peter III. gab sich mitsamt ihres Hofstaates die Ehre, und die neue Remagener Karnevalsprinzessin Natalie I. machte samt Gefolge ihre Aufwartung. Auch Sentiaca Carmen I. war in Bad Breisig zu Gast.


Musikalische Premiere


Auf der kleinen Bühne trat eine neu formierte Musikcombo auf, bestehend aus dem närrischen Pfarrer Alexander Kurp aus Plaidt (Gitarre und Gesang), Prinz Peter I. (Ukulele), Karnevalschef Markus Feix (Tambourin), Michael Matern (Percussion), Aaron Röder aus Plaidt (Akkordeon). Angetrieben vom musikalischen Motor Alexander Kurp gab die Band fast alle Kölner Karnevalshymnen zum Besten, und die versammelte Narrenschar sang verzückt mit: ob „Meyers Käthche“ und „Unser Stammbaum“ von den Bläck Fööss, „Ich bin ne Räuber“ und „Viva Colonia“ von den Höhnern oder „Et jit kei wood“ von Cat Ballou – das Publikum erwies sich als äußerst textsicher. Und für die wenigen „Immis“ unter den BesucherInnen hatte die KG Bad Breisig ein Liederheft drucken lassen und in der „Fackel“ verteilt.


Abrechnung mit der Politik


Als erster Büttenredner trat Janosch aus Eich auf, auch bekannt als „Till Eulenspiegel“, und rechnete in Reimform mit der Politik ab. Der zweite Redner war Alexander Kurp, und dieser plauderte aus dem Nähkästchen seines Zivilberufs als Pfarrer in Plaidt. „Wenn ich nicht so viele Hausbesuche machen würde, hätten wir auch keine Kindtaufen mehr“ legt nahe, dass sich der wackere Gottesmann aktiv gegen den Bevölkerungsschwund stemmt. Und mit den Worten: „Die Kirche überlebt finanziell durch die Beerdigungen, denn gestorben wird immer“ offenbarte er das Finanzkonzept der katholischen Kirche. Die dritte Büttenrede hielt „Der Wehrer Bauer“ und berichtete – betont altbacken im Stil der 60er - über seine Erfahrungen mit Frauen und anderen Alltagsgegebenheiten.


Stilechte Schmankerl


Ein Höhepunkt war sicherlich das musikalische Schmankerl von Prinzessinenbruder Thomas Welsch, der stilecht im schottischen Kilt auftrat und auf dem Dudelsack schottische Weisen zum Besten gab. Das bekannteste Stück war „Highland cathedral“, die inoffizielle Hymne von Schottland, im Rheinland besser bekannt als Melodie zu „Du bes die Stadt“ von den Bläck Fööss. Dieser Auftritt löste Jubelstürme aus, auch vor dem Hintergrund, dass Thomas Welsch gerade erst seit einem Jahr Dudelsack spielt. Großen Applaus erhielt auch Prinz Peter, der mit dem Bläck Föös Lied Schäle Schäng einen wahren Zungenbrecher absolut textsicher zum Besten gab.

Auch schön: der singende Präsident Markus Feix, der mit „Mir lossen de Dom in Kölle“ als Sänger debütierte. Dieser erzählte im kurzen Interview, dass die Idee zum Thekentusch im Sommer entstanden sei, um ein anderes Veranstaltungsformat auszuprobieren, das im Kölner Karneval seit Jahren sehr erfolgreich funktioniert. Nur welchen Namen sollte man der Veranstaltung geben?Mittels künstlicher Intelligenz wurde im Programm „ChatGPT“ der Begriff „Kneipenkarneval“ eingegeben – und spuckte „Thekentusch“ aus!

Das Experiment ist geglückt, und der KG ist es gelungen, einen wunderschönen Karnevalsabend in lauschigem Ambiente auf die Beine zu stellen, der nach Wiederholung ruft. Kneipenkarneval vom feinsten heißt in Breisig ab jetzt Thekentusch!

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