Möhnen-Club Mülheim 1950 e.V. läutet mit der Rathaus-Erstürmung am 11. November um 11.11 Uhr die 5. Jahreszeit ein
„Endlesch widde Kamelle-Rään“

Mülheim. Auf dieses Ereignis freuen sich nicht nur die Mitglieder des Mülheimer Möhnen-Clubs, der als der mitgliederstärkste Möhnenverein Deutschlands gilt: Am 11. November wird die 5. Jahreszeit eingeläutet. Nachdem die Rathaus-Erstürmung im letzten Jahr coronabedingt ausfallen musste und damals nur ein Trauer-Kranz vor dem Rathaus abgelegt wurde, findet die schöne Tradition in diesem Jahr endlich wieder als Präsenzveranstaltung statt. Nicht nur der Möhnen-Club, sondern auch die weiteren Mülheim-Kärlicher Karnevalsvereine aus den drei Stadtteilen werden vor Ort sein. Möglich macht dies ein mit viel Aufwand erstelltes Konzept, welches dem Möhnen-Club genehmigt wurde. Alle Besucher werden gebeten, einen aktuellen Impf- oder Genesungsnachweis (2G) am Eingang vorzulegen und sich zur Kontaktnachverfolgung per App oder Formular zu registrieren. Neben 2G gibt es an dem Tag auch „2B“: „Im letzten Jahr wurde unser Verein 70 Jahre jung. Deshalb lassen wir uns den Tag mit zwei Bands etwas kosten“, stellte die Präsidentin Martina Niepagen bei der Vorstellung des Konzepts fest. Der Verein konnte mit den Bands „Jeckediz“ und „Schäl Pänz“ zwei Garanten für gute Stimmung engagieren. Der Eintritt ist für die Besucher der Open-Air-Veranstaltung vor dem Rathaus frei. Neben den zwei Bands werden auch zwei Solo-Sängerinnen auf der Bühne stehen: Die vereinseigenen Stimmungsbomben Maike Punstein und Jutta Kremer, die auch als „singende Wirtin“ bekannt ist. Natürlich nicht fehlen darf der Musikverein „Frei-Weg“: Er wird die Möhnen auf ihren Weg zum Rathaus musikalisch unterstützen. Die „angreifende Gruppe“ wird angeführt von den amtierenden Möhnenpaar mit Obermöhn Susanne I. und Möhnerich Tanja I. mit ihrem venezianischen Hofstaat. Auch die Vorstandsmitglieder mit Präsidentin und der 1. Vorsitzenden werden im Tross der angreifenden Damen die Verteidigungsbereitschaft des Stadtbürgermeisters testen.
„Wir freuen uns total, dass es endlich wieder losgeht“, betonte auch die 1. Vorsitzende des Möhnen-Clubs Cornelia Punstein. Hinter den Kulissen laufen (natürlich corona-konform) schon lange die Vorbereitungen für die neue Session. Die Rathaus-Erstürmung wird nicht die einzige Veranstaltung des Traditions-Vereins sein. Die Möhnen werden auch wieder ihren beliebten Sitzungskarneval präsentieren. Dieser findet jedoch nicht, wie sonst üblich, im November, sondern im Monat Januar statt. Wenn die Corona-Bedingungen es zulassen, erfolgt am 14. Januar die Proklamation des neuen Möhnenpaares. Am darauffolgenden 15. Januar wird es eine weitere Prunksitzung in der Kurfürstenhalle geben.
Der höchste Feiertag für die Mülheimer Möhnen ist zweifelsfrei der „Schwerdonnerstag“: Das bunte Treiben an Weiberfastnacht zieht regelmäßig Tausende von Menschen an und ist bundesweit bekannt. Auch für diesen großen Tag am 24. Februar 2022 bereiten sich die vielen Aktiven des 850 Mitglieder zählenden Vereins bereits vor. Eine wichtige Voraussetzung für einen gelungenen Schwerdonnerstag wurde bereits erfüllt: Die Wanderung zum Marienkapellchen auf dem Kärlicher Berg im Mai dieses Jahres. Dort oben, am höchsten Punkt der Stadt Mülheim-Kärlich, beten die Mülheimer Möhnen alljährlich für gutes Wetter am „Schwerdonnerstag“. Offenbar haben die Damen einen guten Draht „nach oben“, denn die Gebete wurden in den letzten Jahren regelmäßig erhört: Seit vielen Jahren gibt es an Schwerdonnerstag keinen Regen mehr in Mülheim-Kärlich. „An Schwerdonnerstag 2022 wird es allenfalls Kamelle regnen“, betont die Präsidentin Martina Niepagen. Eigens für den Sessions-Auftakt am 11.11. haben die Gruppierungen des Möhnen-Clubs übrigens ein Video mit der Bezeichnung „Endlesch widde Kamelle-Rään“ gedreht, welches sich in den sozialen Medien großer Beliebtheit erfreut.

Bei der Rathaus-Erstürmung wird das amtierende Möhnenpaar mit Obermöhn Susanne I. und Möhnerich Tanja I. einen seiner letzten offiziellen Auftritte haben: Im Januar 2022 wird voraussichtlich ein neues Möhnenpaar proklamiert, sofern es die Corona-Bestimmungen zulassen.