Erfolgreicher Obstsortentag in Gönnersdorf

Gönnersdorf. Bei bestem Wetter lockte am Sonntag, den 28. September 2025, der 5. Vinxtbachtaler Obstsortentag rund 1000 Besucherinnen und Besucher nach Gönnersdorf. Die Naturschutzgemeinschaft Vinxtbachtal e.V. organisierte eine beeindruckende Veranstaltung, bei der unsere Apfel- und Birnensorten der Gärten und Obstwiesen in ihrer ganzen Vielfalt im Mittelpunkt standen.
Die Vorsitzende der Naturschutzgemeinschaft Vinxtbachtal, Anke Haas, begrüßte die Gäste herzlich und dankte allen Helferinnen und Helfern, die das Fest durch ihre vielfältige und großzügige Unterstützung möglich gemacht haben. Sie hob hervor, dass die Region lebendig und stark sei, wenn Dörfer gemeinsam anpacken und miteinander feiern.
Der Pomologe Christoph Vanberg stellte in seinem Grußwort die Frage: „Brauchen wir überhaupt so viele Apfelsorten? Reichen nicht die 5-10 Sorten aus dem Supermarkt?“ Seine Argumente für selbst angebautes Obst und den Erhalt und Verzehr von regionalen und alten Obstsorten überzeugten: „Sie sind robust und lassen sich ohne den Einsatz von Chemie und anderen Präparaten anbauen. Äpfel, die den Gesetzen des Marktes unterliegen, werden im Laufe einer Saison mindestens 30-mal gespritzt. Zudem haben die alten Sorten ein deutlich geringeres Allergiepotenzial. Sie eignen sich nicht nur als Tafelobst, sondern sie sind prädestiniert für die Herstellung von Saft, Wein, Brand, Kompott, Trockenobst und Obstkuchen.“
Besondere Wertschätzung erhielt die Veranstaltung durch die Anwesenheit von Verbandsbürgermeister Marcel Caspers und sämtlicher Ortsbürgermeister des Vinxtbachtals. Caspers zeigte sich sehr erfreut über das langjährige ehrenamtliche Engagement der Naturschutzgemeinschaft. Wie viele andere war auch er überrascht, dass unsere Region über eine so große und erhaltenswerte Vielfalt an Apfel- und Birnensorten verfügt. Stellvertretend für die Ortsbürgermeister der Region lobte Werner Nachtsheim aus Waldorf die sehr gute Zusammenarbeit zwischen Ortsgemeinde und Naturschutzgemeinschaft, die für beide Seiten Früchte trägt.
Im Dorfgemeinschaftshaus in Gönnersdorf bekamen die Besucherinnen und Besucher einen Eindruck von der ganzen fruchtigen Vielfalt: Als Kernstück des Festes wurden 150 Obstsorten in einer imposanten Riege auf langen Tischen präsentiert. Anzutreffen waren unter anderem Rheinlands Ruhm, das Rheinische Seidenhemdchen, Prinzessin Marianne und die Gräfin von Paris; alle ansprechend in Körbchen platziert mit einem „Steckbrief“.
Den ganzen Tag über nutzten viele Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit, ihre eigenen Äpfel und Birnen zur Sortenbestimmung vorzulegen. Oft konnte so nach langen Jahren endlich der Sortenname des noch vom Großvater gepflanzten Baums geklärt werden. Die Gäste konnten auch Äpfel probieren: Beim Verkauf von Streuobst aus der Umgebung wurden Apfelsorten wie die Winter-Goldparmäne und die Goldrenette von Blenheim angeboten und zum Kosten aufgeschnitten. Vor der Halle wurden unermüdlich Streuobstäpfel gepresst. Der frische Saft wurde gerne sofort getrunken oder auch in Flaschen mitgenommen.
Für das leibliche Wohl war ebenfalls gesorgt: Neben einer herzhaften Suppe gab es eine reichhaltige Kuchenauswahl mit zahlreichen Variationen rund um den Apfel.
Ergänzt wurde das Programm durch die Pflanzung eines Apfelbaums und eine Demonstration zum richtigen Obstbaumschnitt. Junge Apfelbäume wurden zum Kauf für den heimischen Garten oder die Obstwiese angeboten. Die Infostände des NABU-Ahrweiler und des Sensenlehrers Ulrich Jablonowski, ein Imkerstand von Otmar Dahm, ein Tomatenstand von Tahsin Es mit zahlreichen Tomaten- und Peperonisamen sowie ein Stand des Naturkostladens Gänseblümchen rundeten das Angebot ab.