Caritas Fluthilfe Zentrum Ollheim

Fluthilfe-Mobil soll Betroffenenin allen Lebenslagen helfen

Fluthilfe-Mobil soll Betroffenen
in allen Lebenslagen helfen

Mit dem Beratungsmobil der Caritas machen sich (von links) Alexandra Mahlkemper, Andreas Bedding, Alis Wagner und Andrea Lenden auf den Weg zu den Flutopfern im linksrheinischen Teil des Rhein-Sieg-Kreises. Foto: Jost

Ollheim.Mit dem neu eröffneten „Caritas-Fluthilfe-Zentrum“ bieten der Caritasverband Rhein-Sieg gemeinsam mit dem Katholischen Verein für soziale Dienste (SKM) und dem Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) ab sofort zahlreiche Angebote für Flut-Betroffene im linksrheinischen Teil des Rhein-Sieg-Kreises. Dank einer aus Spenden finanzierten Förderung von „Caritas international“ wird dafür voraussichtlich Ende Januar ein Büro in der „Notkirche“ an der Ollheimer Pfarrscheune eröffnet. Außerdem wurde ein Wohnmobil angeschafft, mit dem die vier neu eingestellten Mitarbeiter Alexandra Mahlkemper, Andrea Lenden, Andreas Bedding und Alis Wagner, die sich auf 3,5 Stellen verteilen, regelmäßig in die von der Flut betroffenen Orte fahren und dort die Menschen „in allen Lebenslagen“ betreuen wollen.

Ein Teil ihrer Aufgaben liege in der ganz konkreten individuellen psychosozialen Beratung und Krisenintervention, erklärte Monika Bähr, Vorstandsvorsitzende des Katholischen Vereins für soziale Dienste (SKM). Das gelte nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für deren Nachbarschaft, für Angehörige und Freunde. Auch viele Ehrenamtliche benötigten nach einer langen Zeit des Anpackens Unterstützung, ergänzte Kirsten Liebmann, Bereichsleiterin Familie und Gesundheit im Caritasverband Rhein-Sieg. Ebenso aber werde das Team sich für passgenaue Angebote im sozialen Raum einsetzen, denn Ablenkung, Angebote zur Regeneration, auch zum Austausch untereinander seien für die Menschen in den Flutgebieten wichtig, wusste Jutta Oehmen, Vorständin des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF).

Gezielt Hilfe undUnterstützung leisten

Durch die Zusammenarbeit der vier Fachkräfte könne man nicht nur die unterschiedlichsten Fachkompetenzen bündeln, sondern gezielt Hilfe und Unterstützung leisten, wo sie notwendig sei. Der Caritasverband habe sehr schnell nach der Flut mit Betroffenen zu tun gehabt, die existenziellen Fragen seien mittlerweile weitestgehend gelöst, jetzt kämen so langsam die psychischen Nachwirkungen zum Vorschein. So gebe es mittlerweile bei Betroffenen und bei Helfern gleichermaßen ein riesiges Bedürfnis, eine Auszeit zu nehmen. „Wichtig ist es jedenfalls, in persönlichen Gesprächen zu ermitteln, wo es fehlt und was nötig ist.“ Gemeinsam mit den Betroffenen soll dann versucht werden, einen Fahrplan zu entwickeln und die Menschen bei der Lösung ihrer Probleme zu begleiten. „Wir lassen uns auf die Bedürfnisse der Menschen ein, die zu uns kommen“, versprechen die vier neuen Mitarbeiter unisono. „Die Katastrophe muss aus den Köpfen raus und wieder Alltag einkehren.“

Alle Beteiligten gehen davon aus, dass man dafür einen langen Atem braucht, deshalb ist das Projekt auch zunächst auf zwei Jahre angelegt mit der Option, ein drittes Jahr anzuhängen. Wichtig sei es auch, die verschiedenen Hilfsangebote in der Flutregion miteinander zu vernetzen und besser aufeinander abzustimmen. Auf der Homepage www.caritas-fluthilfe-zentrum.de gibt es ab sofort Informationen über die Orte, die vom Fluthilfe-Mobil zu welchem Termin angefahren werden. Wessen Wohnort dabei nicht berücksichtigt oder wer selbst nicht mobil sei, könne sich auch mit der Bitte zu einem „Hausbesuch“ melden. „Wir werden gemeinsam eine Lösung finden“, heißt es. Das Büro in der Breite Straße 3 in Ollheim soll voraussichtlich ab Ende Januar montags von 9 bis 14 Uhr, dienstags und mittwochs von 10 bis 15 Uhr und donnerstags von 15.30 bis 18 Uhr geöffnet sein.