„Gesundheitssystem in der Region – Quo Vadis?“
Remagen. Die Insolvenz des Verbundkrankenhauses Linz-Remagen hat die Region aufgeschreckt. Für viele kam sie überraschend, doch hinter den Kulissen kriselt es in der deutschen Krankenhauslandschaft schon seit Jahren. Die aktuelle Entwicklung betrifft nicht nur Patient:innen und Mitarbeiter:innen, sie wirft Grundsatzfragen zur Zukunft der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum auf.
Wie kann wohnortnahe Gesundheitsversorgung gesichert werden? Welche Rolle spielen Investoren, Träger und politischer Wille? Und was bedeutet die Insolvenz für die Region rund um Remagen und den Kreis Ahrweiler?
Diskussion mit Experten – offen für alle
Diesen Fragen stellt sich der Förderkreis der Fachhochschule im Kreis Ahrweiler e.V. im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung am Montag, den 7. Juli 2025. Unter dem Titel „Gesundheitssystem in der Region – Quo Vadis?“ lädt der Förderkreis zu einer Paneldiskussion am RheinAhrCampus Remagen ein. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Die Veranstaltung findet im Raum G101/102 im Neubau der Hochschule statt.
- Einlass und Empfang mit Begrüßung und Networking: ab 16:30 Uhr
- Beginn der Podiumsdiskussion: 17:00 Uhr
Prominente Stimmen
Für die Diskussion konnten prominente Gäste gewonnen werden, die das Thema aus erster Hand und mit spürbarer Leidenschaft beleuchten:
- Dr. med. Thorsten Luecke M.D., seit 2010 Chefarzt der Anästhesie und Intensivmedizin am Verbundkrankenhaus Linz-Remagen, war sechs Jahre lang der Ärztliche Direktor des Hauses und hat die Entwicklungen hautnah miterlebt.
- Dr. med. Daniel Huse D.O.M., Anästhesist und Betreiber einer Praxis für Spezielle Schmerztherapie und Osteopathie direkt am Standort des insolventen Krankenhauses, spricht nicht nur als Mediziner, sondern auch als engagierter Mahner: „Wir sprechen von einer Versorgungsnotlage: Eine qualitativ hochwertige Versorgung durch niedergelassene Allgemein- und Fachärzte ist eine Grundvoraussetzung für eine stabile wirtschaftliche Entwicklung der Region.“
- Prof. Dr. Christof Schenkel-Häger, Professor für Krankenhausmanagement an der Hochschule Koblenz/Standort RheinAhrCampus Remagen und Arzt mit Stabsfunktion im Medizin- und Risikomanagement der Marienhaus Gruppe, bringt nicht nur wissenschaftliche Perspektive, sondern auch praktische Einblicke in laufende Klinikprozesse ein – etwa in Neuwied, wo die Marienhaus Gruppe ein anderes insolventes Haus übernommen hat: „Die Lauterbach‘sche Krankenhausreform hatte zum Ziel, die ländliche Gesundheits- und Krankenhausversorgung zu sichern. Das Ergebnis wird das Gegenteil sein.“
Für den Förderkreis der Fachhochschule im Kreis Ahrweiler e.V. ist das Thema auch hochschulintern von Relevanz: Am RheinAhrCampus werden im Studiengang Gesundheits- und Sozialmanagement künftige Fach- und Führungskräfte für das Gesundheitswesen ausgebildet – unter anderem durch Prof. Dr. Schenkel-Häger selbst. Die aktuelle Lage bietet somit nicht nur Anlass zur Diskussion, sondern auch Lernstoff und Perspektive für kommende Generationen von Krankenhausmanager:innen.
Die Veranstaltung richtet sich an alle Interessierten aus der Region – Bürger:innen, Fachkräfte, Studierende, Politik und Presse. Der Förderkreis lädt ausdrücklich zum Mitdiskutieren ein:
„Gesundheit ist ein Thema, das uns alle betrifft und gerade jetzt braucht es breite Aufmerksamkeit, mutige Fragen und neue Impulse.“
