Ministerpräsidentin Malu Dreyer tauscht sich bei Vor-Ort-Visite mit Handwerkern und HwK Koblenz aus
Handwerk an der Ahr: „Alleine könen wir das nicht schaffen!“
Versorger und E-Handwerk weisen auf mögliche Überlastung des Stromnetzes hin
Wichtige Grundlagen für einen effektiven und zügigen Einsatz des Handwerks beim Wiederaufbau des Ahrtals waren Thema des Austausches zwischen Handwerkern mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer (von rechts) und Thomas Linnertz, Leiter des Hochwasserkrisenstabs und HwK-Hauptgeschäftsführer Ralf Hellrich.
Kreis Ahrweiler. 585 Handwerksbetriebe entlang der Ahr sind von der Hochwasserkatastrophe Mitte Juli betroffen, der durchschnittliche Schaden je Betrieb liegt bei rund 500.000 Euro. Nun kommt vielen Unternehmen eine Doppelrolle zu: neben der Beseitigung eigener Schäden sind zahlreiche Gewerke, gerade aus dem Bau- und Ausbaubereich, mit ihrer handwerklichen Kompetenz gefragt beim Wiederaufbau.
„Alleine können wir das nicht schaffen“, macht Kreishandwerksmeister Frank Wershofen gegenüber Ministerpräsidentin Malu Dreyer bei deren Besuch im Familienbetrieb in Bad Neuenahr-Ahrweiler deutlich. Die Unterstützung aus ganz Deutschland ist bereits da, muss nun optimal koordiniert werden. „Wir sind dabei, die Rahmenbedingungen so festzulegen, dass vor Ort effektiv und zügig gearbeitet werden kann“, machen Ralf Hellrich und Kurt Krautscheid, Hauptgeschäftsführer und Präsident der Handwerkskammer (HwK) Koblenz deutlich beim Austausch mit der Ministerpräsidentin, Wirtschaftsstaatssekretärin Petra Dick-Walther und Thomas Linnertz, Präsident der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) und Leiter des Hochwasserkrisenstabs. Denn nun geht es um den schnellen Aufbau einer handwerksgerechten Infrastruktur, so bei der Lagerhaltung oder Unterbringung von helfenden Handwerkern.
Beim Ortstermin werden wichtige Grundlagen dazu besprochen – in einem Betrieb, der selbst drei Meter unter Wasser stand. „Auch wir sind stark betroffen, haben in jener Katastrophennacht alles verloren. Das Lager ist ruiniert, alle dort vorgehaltenen Bauteile Müll. Die Ausstellungsräume wurden von den Fluten zerstört und sind inzwischen bis auf den Rohbau rückgebaut, damit die Bausubstanz trocknen kann“, kommentiert Frank Wershofen die Umgebung dieses Treffens. Malu Dreyer nimmt sich viel Zeit und fragt nach, wie es Wershofen und seiner Familie nun geht, ob sie sich zur Zukunft äußern können. „Natürlich geht es weiter! Wir hatten bislang auch gar keine Zeit, eine Pause einzulegen“, erklärt das Brüderpaar Andy und Frank Wershofen als Inhaber des über 30 Jahre alten Familienbetriebs, der aktuell eine Übergabe an die nächste Generation vorbereitet. Denn parallel zu den Aufräumarbeiten im eigenen Unternehmen ist man intensiv bei vielen hochwassergeschädigten Kunden unterwegs. „Direkt nach der Katastrophe waren wir mit unseren noch intakten Fahrzeugen im Einsatz. Eine Mammutaufgabe“, berichten die beiden Chefs von über 20 Mitarbeitern. Der sie sich stellen – „wie so viele andere Handwerksbetriebe auch“, lobt Kreishandwerksmeister Frank Wershofen die Machermentalität des Ahr-Handwerks.
Zu diesen Machern zählt auch Christian Müller, Obermeister der Elektro-Innung Ahrweiler. Auch ihn besucht Malu Dreyer zusammen mit Thomas Linnertz und weiteren Verantwortlichen des Landes-Krisenmanagements. In der Nähe von Niederzissen haben Müller und Mitarbeiter des Energieversorgers Westnetz ein provisorisches Lager samt Montagezelt aufgebaut. Hier bereiten sie die Installationsarbeiten im Ahrtal vor. Gerade der Energieversorgung fällt aktuell eine Schlüsselrolle zu. Strom und Wasser sind wichtige Lebensgrundlagen und werden dringend benötigt im Zuge des Wiederaufbaus, so bei der Trocknung von Gebäuden. „Da arbeiten wir mit den Energieunternehmen Hand in Hand und kommen zügig vorwärts“, berichtet Obermeister Müller.
Er und die Verantwortlichen von Westnetz weisen – auch im Sinne weiterer Stromanbieter – deutlich darauf hin, dass die aktuelle Stromversorgung über Notnetze funktioniert. „Zu viele Nutzer mit zu vielen elektrischen Geräten überlasten diese von uns provisorisch aufgebauten Versorgungsnetze! Unser dringender Appell: bitte beim Einsatz von Bautrocknern und anderen Geräten nicht alles anschließen, was da ist. Zurückhaltung ist gefragt, sonst stehen wir schnell wieder im Dunkeln!“ Und: Installationsarbeiten, auch die Wiederinbetriebnahme von elektrischen Hausanschlüssen, sind nur von Fachleuten durchzuführen.
In der Krisenbewältigung arbeiten HwK Koblenz und die Kreishandwerkerschaften aus dem nördlichen Rheinland-Pfalz sowie die Innungen eng zusammen. Zum Organisationsteam gehören außerdem die Krisenstäbe der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD), das Technische Hilfswerk (THW), Energieversorger sowie regionale Unternehmen. Entstanden ist so ein Netzwerk, das in alle Bereiche handwerklicher Leistungen und ihrer organisatorischen Zuordnung hineinreicht. Wöchentlich am Dienstagabend trifft man sich zusammen mit Handwerkern und Bürgermeistern aus dem Ahrtal in der Ahr-Akademie der Handwerkskammer. „Wir tauschen uns aus zu aktuellen Aufgaben und Problemen, entwickeln Vorwärtsstrategien. Die ersten Erfahrungen sind sehr positiv“, ziehen Hellrich und Krautscheid ein erstes Fazit.
Das es sehr gut klappt und dieses Krisenmanagement funktioniert, weiß auch Malu Dreyer. „Ich bin wirklich sehr beeindruckt von der Aufbruchstimmung, die ich hier erlebe. Das macht Mut!“ Der Handwerkskammer und den Partnern sagt sie volle Unterstützung aus der Politik zu, „denn das Handwerk übernimmt hier viel Verantwortung und wird auch langfristig eine Schlüsselrolle beim Wiederaufbau übernehmen. Da ist es wichtig, dass die ersten Schritte in die richtige Richtung zielen. Bei meinem Besuch konnte ich mich davon überzeugen.“
Pressemitteilung HwK Koblenz
Wichtige Grundlagen für einen effektiven und zügigen Einsatz des Handwerks beim Wiederaufbau des Ahrtals waren Thema des Austausches zwischen Handwerkern mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer (von rechts) und Thomas Linnertz, Leiter des Hochwasserkrisenstabs und HwK-Hauptgeschäftsführer Ralf Hellrich.
Wichtige Grundlagen für einen effektiven und zügigen Einsatz des Handwerks beim Wiederaufbau des Ahrtals waren Thema des Austausches zwischen Handwerkern mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer (von rechts), Ralf Hellrich, Kurt Krautscheid und Wirtschaftsstaatssekretärin Petra Dick-Walther

Wo bleiben die Freiwillige Helfer warum kommen die nicht zur Sprache und deren Kosten für ihre kaputten Maschinen geschweige Entlohnung
Bis vor der Katastrophe hatte ich Malu Dreyer eigentlich für eine gute Landeschefin gehalten. Mit ihrer positiven Haltung zum gescheiterten ADD manövriert sie sich leider in Abseits.
Wenn ich diesen Betrag lese, wird mir schlecht. Also nicht weil der Autor Müll geschrieben hätte, sondern weil er das wiedergegeben hat, was diese verlogene Politikerin wieder zum Besten gab. Ach und warum erwähnen diese Hosensch... von Handwerkern nicht die freiwilligen Helfer?? Was ein Glück das es das drei Gestirn gibt. Wipperfürth und Co
Sorry,ich kann es nicht verstehen das bei dieser Katastrophe soviel beschönigen wird,warum können die Verantwortlichen nicht endlich mal zugeben das riesige Fehler gemacht wurden und einen Schritt auf all die freiwilligen Helfer zumachen!!?? Nur gemeinsam kann man diese Krise bewältigen und nicht jeder für sich,nur weil diejenigen Angst um ihr Image haben und gut dastehen wollen!! Ihr da oben habt vergessen was Menschlichkeit, Hilfsbereitschaft, Zusammenhalt und das WIR zählt und nichts anderes!!! Ich bin enttäuscht von Euch,ihr von der Politik seid leider nur erbärmlich!!
Sie sollen den ADD von einer unabhängigen Kommission bei der Arbeit überprüfen lassen.
Hr L. (Mr ääähm) ist seiner Aufgabe NICHT gewachsen und ist unfähig einen so wichtigen Krisenstab zu führen…..
Fachlichen Rat ist hier gefragt!
Da wird sich wieder mit fremden Federn geschmückt. Was unsere Politik und vorallendingen die Landesregierung in RLP besonders gut kann
Ist echt ein großartiger Zug von Frau Dreyer, dass die vielen freiwilligen Helfer und Unternehmen die seit Wochen unterwegs sind, unbezahlt, nicht erwähnt werden. Solche Politiker braucht das Land ??. Ich weiss schon, warum ich meinem Heimatland den Rücken gekehrt habe
Es ist eine unverschämtheit, was sich mal wieder der ADD in Form von Herrn Linnertz und die Ministerpräsidentin hier auf die Fahnen schreiben. Zudem finde ich es eine Dreißtigkeit von Ihnen Blick aktuell die tatsachen so zu verdrehen.
Diese Hilfe geht nicht vom ADD aus sondern von Privaten helfern wie Wilhelm Hartmann und Markus Wipperfürht.
Wenn diese nicht ständig die tatsachen in Form von Videos ins Netz stellen würden, wäre Ihre Berichterstattung natürlich glaubwürdig.
Wann beginnen Sie endlich Ihren Job wieder neutral und kritisch auszuführen?
Die Körpersprache von Frau Dreyer sagt doch alles.
Unmöglich, dieses Verschleiern der Hilfe von den zig Helfern. Darunter auch viele Fachkräfte dieses Gewerkes, die in der Lage und berechtigt sind, Hausanschlüsse wieder herzustellen. Bei mir kommt beim Lesen das Gefühl auf, "wir sind schon weit gekommen"".
Vor allem, wenn Frau Dreyer das "so gut funktionierende Krisenmanagement" erwähnt! Das ist ein Lacher und das zeigen zig Live-Videos der Macher der 1. Stunde, die bis heute machen!!! uns nicht nur reden.