Allgemeine Berichte | 12.07.2022

Psychologische Beratung im Ahrtal nach der Flut

Heimatverlust sorgt für Strukturverlust

Auch Menschen, die nicht nicht direkt von der Flut betroffen sind, leiden unten den Geschehnissen des 14. und 15. Juli 2021.  Foto: ROB

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Die Flutkatastrophe hat von der Bevölkerung des Ahrtals viel abverlangt. 134 Menschen starben in den Fluten, zwei weitere Menschen werden weiterhin vermisst. Zehntausende Häuser wurden beschädigt und manche völlig zerstört. In dieser Welt, die sich über Nacht grundlegend verändert hat, müssen sich die Bewohner neu orientieren und zurecht finden. Viele Flutbetroffene haben heute, ein Jahr nach der Flut, mit Traumata zu kämpfen. Dies betrifft auch die Menschen, die nicht direkt von der Katastrophe betroffen waren. Für viele ist der Verlust der gewohnten Umgebung stark belastend. „Heimat sorgt für Orientierung und Struktur“, sagt Jürgen Kohl, psychologischer Berater aus Bad Neuenahr-Ahrweiler. „Bricht diese Struktur plötzlich weg, fühlen sich manche Menschen hilflos und allein gelassen.“ Dies sorge für ein hohes Maß an psychologischer Belastung, so Kohl. Aus diesem Grund bestehen im Kreis Ahrweiler mittlerweile zahlreiche Angebote zur Hilfe wie zum Beispiel das Traumahilfezentrum. Auch Jürgen Kohl möchte helfen, den Menschen vor dem Thema der psychologischen Hilfe die Scheu zu helfen. Nicht jeder, der sich von den Auswirkungen der Flut beeinträchtigt wird ist im Wortsinne „krank“, erläutert der Berater aus Bad Neuenahr-Ahrweiler. Viele Menschen sind lediglich überlastet. Dass dies von Betroffenen verkannt wird, sei logisch. Manche Menschen haben Angst vor einer klinischen Diagnose einer Depression oder einer posttraumatischen Belastungsstörung. „Die Menschen wollen nicht als „krank“ gelten und sind es oft auch gar nicht.“ Oft bringen Gespräche die „Sache wieder ins Lot“, wie Kohl ergänzt. Der Berater bietet darum Sitzungen an und dies gegen eine Spende. Falls Kohl in diesem Rahmen feststellt, dass ein Psychotherapeut gefragt ist, äußert er dies auch. Da Betroffene mitunter lange auf einen Termin warten müssen, möchte Kohl diesen Zeitraum mit Gesprächen verkürzen. Auch in Gruppensitzungen können Betroffene ihre Gefühle äußern. ROB

Auch Menschen, die nicht nicht direkt von der Flut betroffen sind, leiden unten den Geschehnissen des 14. und 15. Juli 2021. Foto: ROB

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