
Am 15.04.2025
Allgemeine BerichteKunst trifft Gefühl: Vernissage mit Werken von Miriam Lehnertz im Rheinhotel eröffnet
„How does it feel like?“ – Kunst mit Gefühl
Kaltenengers. Jüngst fand bei schönstem Frühlingswetter die Vernissage unter dem Titel „How does it feel like?“ statt. Die Kaltenengerser Hobbykünstlerin Miriam Lehnertz stellte ihre Werke den zahlreich erschienenen Kunstfreunden vor. Nach der Begrüßung durch Museumspädagogin und Kursleiterin Ute Hoffmann-Gill erläuterte sie in einem Dialog die Hintergründe und Herstellungsweisen der Bilder.
Der Titel der Ausstellung „How does it feel like?“ ergibt sich sich aus den Emotionen, die die Künstlerin während des Malens verarbeit. „Wie fühlt es sich an - Wut, Trauer, aber auch Freude und Entspannung kann ich während des Malens ausdrücken und verarbeiten.“ so Miriam Lehnertz. Während Museumspädagogin Ute Hoffmann-Gill bei dem Titel eher an plastische Werke aus Ton oder Stein denkt, erklärt die Hobbymalerin, dass der Titel vielmehr innerlich fühlen zu interpretieren ist.
Hobbykünstlerin zeigt Innenleben
Zur Malerei kam sie durch ihren Vater, bei dem sie Kupferstiche und Kreativität kennenlernte. Beim Zeichnen fühle sie sich dem genauen, gegenständlichen Zeichen hingezogen. Hier interpretiere sie den Schrei von Edward Munch und fand die Ergebnisse gut gelungen. Sie spürte, dass die sich beim Zeichnen und Malen entspannen und wohl fühlen konnte. Mit den Jahren entdeckte sie immer mehr Maltechniken durch Kurse und Workshops Ausprobieren. Während der Kinderplanung pausierte die Malerei, doch jetzt tritt auch ihre Tochter Katharina bereits in ihre Fußstapfen und zeigt Talent beim Malen.
Seit vier Jahren ist die gelernte technische Zeichnerin Sterbe- und Trauerbegleiterin. Um das Thema Trauer handelt auch die erste Reihe, die im vorderen Speisesaal des Hotels ausgehangen ist. Die vier Phasen vom sich in einem dunklen Bild wiederspiegelnden Verleugnen über die Erkenntnis bis hin zum neuen Weg, der hell und dynamisch dargestellt ist.
Vom Abbild zur Abstraktion
„Oftmals sind meine Arbeiten nicht als Portrait geplant, aber während der Entstehung sehe ich Gesichter in den Bildern.“ Diese arbeitet sie im Folgenden meist mit Kohle heraus, die Arbeit mit dieser lernte sie in diversen Malkursen. Ihre Arbeiten weisen eine große Bandbreite auf-Porträts, abstrakte Bilderwelten, unterschiedliche Materialien wie Kohle, Acryl, Aquarelle, verschiedene Strukturen, Krakeliermedium kommen zum Einsatz. Hierbei handelt es sich um ein Gel, das auf der nachfolgend aufgetragenen Acrylfarbe Risse und somit einen spannenden Untergrund erzeugt.
Für die gelernte technische Zeichnerin, die sich selbst als „sehr aufgeräumten Mensch“ bezeichnet, ist es eine Herausforderung den Farben freien Lauf zu lassen und sich vom Gegenständlichen zu lösen. Deutlich wird die Abstraktion etwa in südländisch angehauchten Bildern, die die Leichtigkeit Spaniens verströmen.
In ihren Bildern kommt der Hang zum Türkis zum Ausdruck. Kunstfreundin Ute weist darauf hin, dass jeder Künstler bestimmte Farben bevorzugt, sie beispielsweise bevorzugt als Herbstgeborene die Farben violett und oliv. Bei einem Wochenendworkshop im Ludwig Museum bei Janus Hochgesand lernte sie neue Techniken und Arten des künstlerischen Ausdrucks kennen. Der Künstler ist für seine extravagante Art des Ausdrucks bekannt, wie beispielsweise mit Schuhen über große Leinwände zu laufen und auf diese Art Farbe zu verteilen.
Nachdem der künstlerische Spaziergang durch das Rheinhotel endete, trug die Malerin ein berührendes Gedicht von Charlie Chaplin „Als ich mich selbst zu lieben begann“ vor. Die Bilder sind weiterhin im Larus Hotel zu bestaunen und Miriam und ihr Mann freuen sich, wenn „bald das Speicher-Atelier etwas leerer wird“ und das ein oder andere Bild einen neuen Besitzer findet.

Musiker Günther Ratzke von der Koblenzer Band Blenz untermalte die Vernissage musikalisch.

Entspannte Atmosphäre im Larus Hotel.

Auch Ullrike Kretschmer von der VHS besuchte die Ausstellung.