
Am 30.08.2017
Allgemeine BerichteBeim ältesten deutschen Winzerfest wird Tradition gelebt
In Winningen ist was los!
Festliche Eröffnung mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer
Winningen. „Nach dem Festzug herrschte frohes Treiben im Hexenkeller und am Weinbrunnen, die Winzertanzgruppe tanzte zur Unterhaltung der Gäste am Weinhof und in den verschiedenen Weinhäusern“ so lauten Aufzeichnungen aus dem Jahr 1936 und eine Koblenzer Zeitung schrieb dazu: „Unzählige Gäste aus nah und fern lockte das herrliche Wetter hinaus an die Mosel, halb Koblenz hatte sich auf die Beine gemacht, um zu Fuß, per Auto oder mit der Bahn nach Winningen zu pilgern und einige Stunden Frohsinn zu genießen“. Eine Beschreibung dieses Weinfestes mit jahrhundertealter Tradition, die auch heute noch passt. Nur sind die Gäste heute wesentlich mobiler und kommen oft von weit her, um das älteste Winzerfest Deutschlands zu besuchen. Dann ist was los in Winningen, denn an zehn Tagen wird gefeiert. Seit 1949 richtet die Touristik Winningen das Moselfest aus, das ohne viele helfende Hände nicht machbar wäre. Die Organisatoren sind sich sicher: Es ist ein hohes Maß an Heimatverbundenheit, die Identifikation mit Winningen und dem Moselfest - das ein fester Bestandteil der örtlichen Fest- und Feierkultur ist – die zum Erfolg beitragen. Sowohl die Ortsvereine als auch viele Privatpersonen tragen zum Gelingen bei und feiern mit tausenden Gästen aus nah und fern. Die „Historische Zinntafel“ ist eine Veranstaltung, die der Eröffnung des Winzerfestes vorausgeht. In deren Rahmen wird ein/e Ehrenwinzer/in ernannt, ein Titel, der vielfältige Verdienste der Ausgezeichneten um Winningen und seinen Wein würdigt. Bis heute sind es 51 namhafte Personen, denen diese Ehre zuteil wurde. In diesem Jahr nahm die Weingilde Winningen die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz Malu Dreyer auf.
Die Historische Zinntafel fand in der August-Horch-Halle statt, wo die Winzertanzgruppe die Gäste empfing. Mit Fanfarenklängen der Winzerkapelle bat Andreas Lang, Vorsitzender der Touristik Winningen, die Gäste zur Tafel und begrüßte sie. Auch Weinkönigin Barbara Durben und Weinhex Alicia Knebel richteten Grußworte an die Anwesenden. Nach einer musikalischen Einlage erhielt Malu Dreyer die Ehrenwinzerschaft: „Ich nehme Sie als Ehrenwinzerin in die Weingilde Winningen auf.“ Nach diesen Worten des Ortsbürgermeisters Eric Peiter, überreichten Weinkönigin und Weinhex die Insignien: Schürze und Kette. Die Laudatio auf die Ehrenwinzerin 2017 hielt der Journalist Christian Lindner, Ehrenwinzer des vergangenen Jahres. Nach den Dankesworten der Ministerpräsidentin wurde festlich getafelt und gefeiert. Die Eröffnung des Moselfestes fand am Weinhexbrunnen statt. Dorthin zogen die Gäste der Historischen Zinntafel, begleitet von der Winzerkapelle Winningen. Viele Menschen hatten sich dort versammelt. Andreas Lang stellte ihnen die neue Ehrenwinzerin vor, die viel Beifall erntete. Weinkönigin Barbara und Weinhex Alicia eröffneten das Moselfest offiziell, begleitet von klanggewaltigen Böllerschüssen des Schützenvereins Kobern. Auch die frisch gekürte Ehrenwinzerin Malu Dreyer richtete ihre Worte an die Festbesucher und versprach, dass in der Mainzer Staatskanzlei zukünftig mehr Winninger Wein vorrätig sei. Im Verlauf des weiteren Abends feierten die Gäste mit Unterhaltungs- und Stimmungsmusik, gespielt von der Winzerkapelle Winningen. Dem Eröffnungstag folgten noch neun Tage mit vielen, abwechslungsreichen Programmpunkten.
Dazu gehörte auch der Winzerzug, der angeführt von den Stötzenträgern, mit der Winzerkapelle, dem Trommler- und Pfeifercorps, der Winzertanzgruppe, den Lehmener Razejunge, Weinkönigin und Weinhex durch die Gassen Winningens zog. Auch das Moselfest-Spiel hat seinen festen Platz im Programm. Es ist ein fröhliches Spiel mit Musik und Tanz auf der Freilichtbühne am Marktplatz.
Die Winninger Komödie hat in diesem Jahr den Titel „Die Weinkontrolle“ und wurde von den Laiendarstellern fünf Mal aufgeführt. In der Galerie im Rathaus zeigte Marianne Kron ihre Werke „Malerei und Collagen“. Ein weiterer Höhepunkt war der Frühschoppen auf der Mosel, der auf der MS Rheingold stattfand. Über 100 Weine und Sekte aus Winningen und vom Mittelrhein boten die Winzer des 42sten Weinmarkt im evangelischen Gemeindezentrum zum Probieren und Kaufen an. An allen Ständen des Moselfestes konnten sich die Festbesucher Winninger Qualitätsweine schmecken lassen. Und immer wieder Stimmungsmusik live am Weinhexbrunnen, die zum Tanzen verführte und gute Laune machte.
Der Abschluss des Moselfestes wird auch in diesem Jahr das Riesenfeuerwerk sein. Vor der natürlichen Kulisse der Moselberge erstrahlt dann die Mosel im Feuerzauber.
EP

In historischen Fahrzeugen fuhren die Ehrengäste zum Weinhexbrunnen.

Im Festzug ging es zum Weinhexbrunnen. Dort fand dann die offizielle Eröffnung statt.

In festlicher Winzertracht zogen die Gruppen durch den Ort.