Einrichtungen der Jugendhilfe im Bistum Trier entwickeln neue Angebote
Junge Leute auch in der Corona-Krise erreichen
Sinzig. Wie Jugendarbeit machen, ohne Jugendliche zu treffen? Vor diese Frage sehen sich die verschiedenen Einrichtungen der Jugendhilfe des Bistums Trier in den vergangenen Wochen gestellt. Die Fachstellen für Kinder- und Jugendpastoral, die Kirchen der Jugend und Jugendkirchen sowie die offenen Einrichtungen in Bistumsträgerschaft suchen darauf unterschiedliche Antworten.
„Schon sehr früh war uns klar, was da auf uns zukommen wird, denn wir sind auch in der internationalen Jugendarbeit gut vernetzt“, berichtet Petra Klein, die Leiterin des Hauses der offenen Tür (HoT) in Sinzig. Als ein Kollege aus Bergamo ihr am Telefon unter Tränen von den Zuständen in Italien erzählte, hätten für sie und ihre Kolleginnen und Kollegen die Vorbereitungen begonnen. „Als es dann zur Schließung der Schulen und der Einrichtungen kam, hatten wir schon eine Struktur unseres Angebotes.“ Dazu gehört etwa die Aktion „Wir schenken ein Lächeln“, um ein Zeichen gegen einsame Ostern in Corona-Zeiten zu setzen. Kinder, Jugendliche oder auch Erwachsene basteln eine schöne Karte, schreiben eine Geschichte oder lassen sich sonst etwas Kreatives einfallen. Das Ergebnis werfen sie beim HoT in den Briefkasten und das „Jugend hilft“-Team sorgt dafür, dass es bei Seniorinnen und Senioren im Raum Sinzig ankommt. Andere Aktionen sind eine Workshop-Plattform oder auch ein Zeichen-Wettbewerb im Internet.
„Ich sehe – bei aller Dramatik – für uns in Sinzig in allem auch eine Chance“, ergänzt Petra Klein vom HoT Sinzig. „Wir erleben, dass gerade benachteiligte junge Menschen aktiv werden.“ So gebe es zur Zeit etwa 50 Jugendliche, die in den verschiedenen Projekten eingebunden sind, etwa beim Versenden der Postkarten, der Unterstützung der ‚Tafel‘ oder anderen Initiativen. „Ich habe das Gefühl, dass wir durch diese Projekte Jugendliche ansprechen, mit denen wir bisher noch keinen Kontakt hatten“. Nun überlegt das Team, was das für die Zeit nach der Corona-Pandemie bedeuten kann: Welche Projekte sollen fortgeführt werden; wie bindet man neu dazu gekommene Jugendliche dauerhaft mit ein? Auf solche Fragen werden die Jugendeinrichtungen im Bistum auch nach der Corona-Krise vielfältige Antworten finden.
Pressemitteilung des
Bistums Trier
