Johanna Loewenherz – Preisverleihung im Roentgen-Museum in Neuwied

Katrin Pütz – eine außergewöhnliche junge Frau

Erfinderin – Gründerin – Unternehmerin mit Visionen

08.10.2021 - 14:38

Neuwied. Eine etwas andere Ehrenpreisverleihung der Johanna-Loewenherz-Stiftung fand im Festsaal des Roentgen_Museums in Neuwied statt. Normalerweise mit großem Publikum beschränkte sich die Gästezahl in diesem Jahr auf schlanke 30. Außerdem hätte die bereits im Jahr 2019 vom Kreisausschuss nominierte Preisträgerin schon im Jahr 2020 geehrt werden sollen. Dass diese coronabedingten Veränderungen jedoch nicht die Würdigung der Ehrenpreisträgerin schmälerten, machte Landrat Achim Hallerbach gleich bei seiner Begrüßung deutlich: „Unsere Stiftungsgeberin wollte, dass der Landkreis mit ihrem Erbe eine wohltätige Stiftung gründet. Ausgezeichnet werden Frauen, die sich durch wissenschaftliche, künstlerische oder literarische Hochleistungen hervortun oder mutvoll Position beziehen gegen Unrecht gegenüber Frauen. Als Ingenieurin, Firmengründerin und Erfinderin sind Sie, liebe Frau Pütz, ein Vorbild für junge Frauen, den Blick bei ihrer Berufswahl auch mal in Richtung MINT-Fächer zu richten. Als Landrat einer MINT-Region freut mich das natürlich besonders.“

Die Geschäftsführerin der Stiftung und Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Doris Eyl-Müller stellte die Gemeinsamkeiten zwischen der Stiftungsgeberin und Ehrenpreisträgerin heraus: „Katrin Pütz setzt sich wie einst Johanna Loewenherz für eine bessere, gerechtere Welt, besonders für Frauen, ein. Sie beweist: Als Frau für eine Idee brennen und kämpfen: Geht!“

Die Preisträgerin Katrin Pütz ist eine junge Frau voller Ideen. Nach ihrer Schreinerlehre studierte sie Agrarwissenschaften, erfand eine kleine mobile Biogasanlage, in Form eines Biogasrucksacks. Trotz Widerstände, fest an ihre Idee glaubend, verfolgte sie die Idee an der Universität in Addis Abeba, der Hauptstadt Äthiopiens, schließlich bis zur Marktreife weiter und gründete schließlich (B)energy. Ein Start-Up-Unternehmen, dass die Machbarkeit eines Paradigmenwechsels in der existierenden Entwicklungspolitik beweist: statt Biogasanlagen zu verschenken, werden Investoren und Biogasproduzenten gesucht und gefunden, die vor Ort, mit vorhandenen Ressourcen sowohl die Anlagen und das Biogas produzieren, sowie die Wartung übernehmen. Dass Katrin Pütz den langen Atem für ein solches Unternehmen mitbringt, wurde in der Laudatio deutlich, die von der Schwester der Preisträgerin, Christina Fries, in Vertretung der Wirtschaftsingenieurin Elizabeth Baumann gehalten wurde: „Unsere Welt braucht solche Vorbilder. Katrin Pütz ist leidenschaftlich, ausdauernd und charismatisch – eine atemberaubende Kombination. Sie ist bodenständig und gleichzeitig visionär“.

Die Leidenschaft konnten alle Anwesenden bei den Dankesworten der Preisträgerin spüren: „Die Regierungen der reichen Länder verschenken diese Biogasanlagen, um sich zuhause mit CO2-Zertifikaten freizukaufen“, so Katrin Pütz, „wir leisten Hilfe zur Selbsthilfe, vor allem für die Frauen, die im beißenden Rauch des Feuerholzes kochen und viel Zeit für das Sammeln von Feuerholz aufbringen müssen. Unsere Biogasanlagen schonen Ressourcen, sparen Zeit, die für die Familien oder Bildung genutzt werden kann und ermöglichen den Menschen ein Einkommen, denn Schulungen in Wartung und Reparatur schaffen ganz nebenbei Arbeitsplätze. So werden aus Hilfeempfängern echte Geschäftspartner“, ist Katrin Pütz überzeugt.

Umrahmt wurde die Feierstunde von Dominic Stangier am Flügel, der in beeindruckender Weise Stücke von Yiruma und Ludovico Einaudi interpretierte – ungewöhnlich, wie Vieles an dieser Veranstaltung. Denn die Verleihung wird für alle, die nicht dabei sein konnten, am 21. Oktober, 17 Uhr erstmals als Stream auf der Homepage der Stiftung zu sehen sein. „Ich lade die Bürger und Bürgerinnen ganz herzlich zur „online Premiere“ der Ehrenpreisverleihung ein. Unsere Stiftung ist einmalig in Rheinland-Pfalz und unsere Preisträgerin eine außergewöhnliche junge Frau, deren Idee der Biogasproduktion auch für uns von Interesse sein kann.“

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Ein echt blöder Artikel. ...
Thola2:
Sehr geehrter Herr Schürer, willkommen im Leben, willkommen in 2024! Und jetzt???? Was will mir der "Dichter" damit sagen?? Das Geschilderte ist ganz normal in Deutschland. Wollen Sie uns Belehren? Und: 8 Uhr "früh"?? Das können nur Studenten oder Arbeitslose behaupten. Ich "maloche" schon um...
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