Ein spannender Blick in die Koblenzer Feuerwehrgeschichte

Koblenzer Feuerwehr feiert 112-jähriges Jubiläum

Koblenzer Feuerwehr feiert 112-jähriges Jubiläum

Die Koblenzer Feuerwehr um das Jahr 1910. Foto: Feuerwehr Koblenz

04.09.2023 - 10:47

Koblenz. In diesem Jahr feiert die Berufsfeuerwehr Koblenz ein besonderes Jubiläum. Seit 112 Jahren können sich die Koblenzer Bürger– und Bürgerinnen auf ihre Berufsfeuerwehr verlassen. Im Jahr 1911 konnte der damalige Oberbürgermeister Karl Ortmann am 1.Oktober die Feuerwache Am Plan zur ersten Berufsfeuerwehrwache erklären. Mit insgesamt 11 Mann wurde die Brandbekämpfung nun nicht mehr alleine durch die Bürger selbst und die Freiwillige Feuerwehr, sondern ergänzend durch eine Spezialeinheit bewerkstelligt.

Auf der Feuerwache Am Plan war zunächst Platz für die stationierten Pferdewagen und im Obergeschoss konnten die 11 Feuerwehrmänner bereits damals auch nachts schlafen. Im Jahr 1912 wurde das erste Feuerwehrautomobil angeschafft, damit die Retter noch schneller vor Ort sein konnten. In den kommenden Jahren entwickelte sich sowohl der Fuhrpark als auch die personelle Struktur der jungen Wehr stetig weiter. Seit 1924 gab es eine erste hauptamtliche Führung für die Feuerwehr Koblenz. Neben der größten Katastrophe der damaligen Geschichte, bei der eine Stegbrücke zusammenbrach und 200 Menschen ums Leben kamen, wurde die Feuerwehr Koblenz immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Besonders nach den Bombardierungen der Stadt in den Jahren 1943/1944 war es schwierig, die zerstörten Strukturen wiederaufzubauen. Zu diesem Zeitpunkt verfügte die Berufsfeuerwehr nur noch über zwei Fahrzeuge und die 17 Einsatzkräfte leisteten zwischen 96 und 120 Wochenstunden. In den kommenden Jahrzehnten wechselte der 48h Schichtplan auf den bis heute gelebten 24h-Schichtbetrieb. Mittlerweile umfasste der damalige Stellenplan insgesamt 43 Planstellen.


Neue Feuerwache


Die Räumlichkeiten in der Feuerwache wurden immer enger und somit wurde eine neue Feuerwache in der Schlachthofstraße in Koblenz geplant. Im Jahr 1973 konnte die neue Feuerwache eingeweiht und von den Einsatzkräften bezogen werden. Die Kosten beliefen sich auf 13,9 Millionen DM. Bis heute rücken die Einsatzkräfte von hier in die Stadtteile aus und leisten Ihren Dienst an den Koblenzer Bürgern. Im Jahr 1975 wurde das Feuerlöschboot, die RPL 1 in Koblenz stationiert und seither von den Einsatzkräften der Berufsfeuerwehr besetzt. Hierfür mussten und müssen bis heute speziell ausgebildete Einsatzkräfte vorgehalten werden, die ein Rheinpatent besitzen. Anfang der 80er Jahre wurden dann die Ämter 37 und 38 zusammengefasst und das Amt für Brand– und Katastrophenschutz gegründet. Insgesamt umfasste das Amt nun 86 uniformierte Kräfte und 15 Angestellte. Im Jahr 2002 wird auf dem Gelände der Hauptfeuerwache eine neue Leitstelle gebaut, welche im Jahr 2010 so umgebaut wurde, dass 2011 die Integrierte Leitstelle in Dienst gehen konnte. Hier laufen zentral alle Notrufe aus den Landkreisen Mayen-Koblenz, Cochem-Zell, Ahrweiler und der Stadt Koblenz. Zusätzlich werden hier die Anrufe der Krankentransporte sowie anfänglich des ärztlichen Bereitschaftsdienstes bedient. Heute arbeiten hier insgesamt über 50 Disponenten der Stadt Koblenz und der Hilfsorganisationen Deutsches Rotes Kreuz, Malteser Hilfsdienst, Johanniter Unfallhilfe und der Feuerwehr Koblenz.


24 Stunden im Einsatz


Seit 2021 wird die Feuerwehreinsatzzentrale im 24h Dienst fest durch sechs Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr besetzt. Mit der Organisationsuntersuchung im Jahr 2017 sollte sich die Struktur der Feuerwehr Koblenz und somit auch der Berufsfeuerwehr erneut weitgehend ändern. Von einem Einwachenprinzip wächst man bis zum Oktober 2023 auf ein Mehrwachenprinzip auf. Bereits von 2020 bis 2021 wurde eine der zwei neuen Wachen der Berufsfeuerwehr in Koblenz Niederberg errichtet und ist seit Oktober 2021 im Betrieb. Die Feuerwache wird im 24-Stunden-Dienst ständig mit 6 Einsatzfunktionen besetzt. Neben der allgemeinen Hilfe und der Brandbekämpfung ist hier die Facheinheit Höhenrettung der Berufsfeuerwehr stationiert. Zudem wurde der Schwerpunkt Gefahrstoffe auf diese Außenwache stationiert.


Neue Feuerwache in Bubenheim


Ab Oktober 2023 nimmt die dritte Feuerwache im Stadtteil Bubenheim ihren Betrieb auf. Diese befindet sich aktuell kurz vor der Fertigstellung. Die Übernahme dieser Feuerwache und das Jubiläum 112 Jahre Berufsfeuerwehr Koblenz möchte die Feuerwehr Koblenz am 16.09.2023 ab 10 Uhr mit den Bürgerinnen und Bürgern gebührend feiern. Dazu findet auf der Feuerwache 3, Im Bubenheimer Bann 1, ein Tag der offenen Tür statt. Hier erwartet die Besucher eine große Fahrzeugausstellung, Führungen durch die neue Feuerwache und ein Animationsprogramm für Kinder. Auch für Essen und Trinken ist ausreichend gesorgt. Untermalt wird der Tag von dem Feuerwehrorchester der Feuerwehr Koblenz.

Weitere Beiträge zu den Themen

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Verfolgungsfahrt zwischen Polizei und E-“Moped“

Daaden-Herdorf. Am Freitag, den 3. Mai kam es in Weitefeld zur einer Verfolgungsfahrt zwischen der Polizei und einem E-“Moped“. Der 17-Jährige Fahrer fiel durch “Wheelies“ auf. Als die Beamten ihm Anhaltesignale gaben, flüchtete er durch ein Wohngebiet in den Wald. Hier fuhr er in eine Sackgasse und konnte nach kurzer fußläufiger Verfolgung gestellt werden. Der Fahrer war nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis. mehr...

Regional+
 

Verkehrsunfall mit schwerverletztem Fahrradfahrer

Montabaur. Am Freitag, den 3. Mai, gegen 09:20 Uhr, kam es in der Tonnerrestraße in Montabaur zu einem Verkehrsunfall zwischen einem Pkw und einem Fahrradfahrer. Ein 62-jährige Pkw-Fahrer beabsichtigte von seinem Grundstück rückwärts in die Tonnerrestraße einzufahren und übersah hierbei einen den Gehweg befahrenden, 60-jährigen Fahrradfahrer. In Folge der Kollision verletzte sich dieser schwer. Nach... mehr...

Zeugenaufruf: Unfallfluchten in Neuwieder Innenstadt am 2. und 3. Mai

Neuwied. Am Donnerstag, dem 2. Mai ereignete sich zwischen 12:10 Uhr und 12:15 Uhr in der Dierdorfer Straße in Höhe der Hausnummer 118 gegenüber der Rosen Apotheke ein Verkehrsunfall. Im genannten Zeitraum wurde ein geparkter PKW (schwarzer BMW) von einem bislang unbekannten Fahrzeugführer beschädigt. Der Unfallverursacher dürfte aufgrund des Schadensbildes den geparkten PKW mit einem PKW beim Ein- oder Ausparken aus einer Parklücke aufgrund ungenügendem Sicherheitsabstandes touchiert haben. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
Weitere Berichte
Chlorgasaustritt - Aufwändiger Feuerwehreinsatz im Hallenbad Königswinter

Auf Grund eines Chlorgasaustritts in einem Technikraum des Hallenbads Königswinter war am Freitagabend der Einsatz von bis zu 80 Kräften der Freiwilligen Feuerwehren Königswinter und Bad Honnef erforderlich.

Chlorgasaustritt - Aufwändiger Feuerwehreinsatz im Hallenbad Königswinter

Königswinter. Um 21.04 Uhr am Freitagabend wurde die Feuerwehr zum Hallenbad in der Straße Cleethorpeser Platz alarmiert. Bei einem Routinerundgang nach Betriebsende hatte ein Mitarbeiter in einem Kellerraum, in dem sich die Chlorgasübergabeanlage befindet, weißen Nebel festgestellt. mehr...

66-jähriger Mann erleidet Fraktur des linken Beckens

Zeugenaufruf nach Verkehrsunfall mit Fahrerflucht in Weißenthurm

66-jähriger Mann erleidet Fraktur des linken Beckens

Weißenthurm. Am 30. April gegen 18 Uhr ereignete sich in der Breslauer Straße in Weißenthurm (Nähe Sportplatz) ein Verkehrsunfall. Dabei wurde ein 66-jähriger Mann von einem silberfarbenen BMW angefahren. mehr...

Ein Vorstoß in ganz neue Dimensionen

42. Auflage des „Lohners Vulkan-Marathon“ in Mendig pulverisierte mit 2141 Startern den bisherigen Teilnehmerrekord

Ein Vorstoß in ganz neue Dimensionen

Mendig. Die Traditionsveranstaltung „Lohners Vulkan-Marathon“, wie das Event offiziell heißt, stößt langsam in ganz neue Dimensionen vor: 2141 Starter, von denen 1806 das Ziel erreichten, sorgten am vergangenen... mehr...

Abenteuer im Trampolinpark

Tennisjugend des TC Wiesengrund Rieden

Abenteuer im Trampolinpark

Rieden. Viel Spaß hatte die Tennisjugend des TC Wiesengrund Rieden am letzten Samstag im April beim Besuch eines Trampolinparks in Koblenz. Es wurden dabei einige Saltos und Flickflacks absolviert, so... mehr...

LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare

Premiere in Ransbach-Baumbach

K. Schmidt:
Herr Müller hat schon Recht. Nie war doch mehr Information wie heute. Ich lade mir alle Beschlussvorlagen des Stadtrates herunter, als wär ich dort selber Mitglied. Ich kann mir deren Beschlüsse der letzten Jahre anschauen. Die Homepage der Verwaltung ist proppevoll mit Infos. Und das gilt sogar für...
Werner Müller:
Bürger, die keine VG-Blätter lesen (weder die Ankündigung noch die Entscheidung) und nicht an den öffentlichen VG-Sitzungen teilnehmen, wollen mehr informiert werden. Angebote nicht annehmen und sich dann laut über die eigene Inkompetenz beschweren - den gleichen Quatsch haben wir in Höhr-Grenzhausen...
K. Schmidt:
War es nicht die CDU, die die 7% eingeführt hatte, und dies ausdrücklich mit einer Befristung versah? Die stellt sich dann jetzt hin und jammert, weil diese Frist auslief und nicht verlängert wurde. Dieses elendige, unehrliche Hin und Her, Regierungs- und Oppositionsgetue mit quasi frei austauschbaren...
juergen mueller:
Typisch AfD-Manier. Warum die AfD seid 2015 so stark werden konnte? Weil sie permanent ihren Fokus darauf ausrichtet, die vermeintlich wohlstandsgefährdende Politik der Altparteien anprangert u. damit Erfolg bei denen hat, die grundsätzlich immer dabei sind, wenn es um`s Jammern auf höchstem Niveau...
Amir Samed:
Wegen der Steuergesetze bleibt den Arbeitnehmern von ihren höheren Gehältern kaum etwas übrig. Mit der Umsatzsteuer in der Gastronomie, der CO2-Steuer, der Luftverkehrssteuer, der Plastiksteuer, der LKW-Maut oder den stark steigenden Beiträgen in Kranken- und Pflegeversicherung hat die Ampel die Bürger...
K. Schmidt:
Ich habe mit dem Begriff "Bürger" an der Stelle ein kleines Problem. Denn während ich bei Bundes- oder Landtagsabgeordneten auch öfters den Eindruck habe, da steht die Partei und Machterhalt über allem und es gibt eine gewisse Basis- und Realitätsferne, kann man das den Mitgliedern von Ortsbeiräten...
Veronika Wildner:
Wenn nicht jetzt, wann dann! So ist es, ich wünsche der Wählergruppe Erfolg und gutes Gelingen ihrer gesteckten Ziele. Das ist Basisdemokratie, selbst die Hand anzulegen, die Bürger für die Bürger vor Ort bestimmen die Richtung, viel Glück....
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service