Jusch – das neue Theater für Kinder und Jugendliche in Neuwied

Kopfüber - A wie Anfang

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Ehrengäste bei der Eröffnung (v.l.) Oberbürgermeister Jan Einig, Isabelle Fürstin zu Wied,Kulturministerin Katharina Binz, Julia M. Staerk und Intendant Lajos Wenzel. Fotos: HE

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Einweihung der neuen Bühne mit dem Stück„Die Geschichte vom Löwen, der nicht richtig schreiben konnte.

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Auch das Foyer ist freundlich gestaltet.

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Neuwied. Nicht rot, sondern knallpink war der Teppich, der zur Eröffnung des neuen Jugendtheaters in Neuwied ausgerollt worden war. Unter dem Dach der Landesbühne am Schloss wurde mit einem dreitägigen Theaterfest die Fertigstellung des „Jusch“ gefeiert. Es ist die erste stationäre Spielstätte für Kinder- und Jugendliche in Rheinland-Pfalz. Im Seitenflügel des Schlosstheaters ist ein kleines architektonisches Schmuckstück entstanden, das im Rahmen eines Theaterfestes ein ganzes Wochenende lang im Mittelpunkt des Interesses von Theaterschaffenden und Besuchern stand. Das Baugerüst stand zwar noch, aber das sei „Absicht“, sagte Lajos Wenzel bei der Begrüßung mit einem Augenzwinkern. Die großzügige Spende von Maximilian zu Wied habe zudem den Einbau einer besonderen Lüftungsanlage ermöglicht. Im weiteren konnte Wenzel die Intendanten aus benachbarten Städten und Bundesländern willkommen heißen, ebenso wie die rheinland-pfälzische Ministerin für Familie, Frauen, Kultur und Integration Katharina Binz, Isabelle Fürstin zu Wied, Oberbürgermeister Jan Einig und Assitej-Vorstandsmitglied Jutta M. Staerk aus Köln.

Ministerin Katharina Binz betonte in ihrem Grußwort, das Kinder- und Jugendtheater müsse ernst genommen werden, es sei nicht weniger anspruchsvoll als das „Erwachsenentheater“. Man müsse Alters- und Spartengrenzen überwinden. „Ich danke Lajos Wenzel für sein Engagement. Er ist seit zweieinhalb Jahren hier in Neuwied Intendant der Landesbühne und hat schon sehr viel bewegt. Auch der Fürstenfamilie danke ich für die Unterstützung.“

Von der Assitej, einer weltweit vernetzten Institution, die sich den Neustart der Kultur für junges Publikum auf die Fahne geschrieben hat und zu den Unterstützern des Theaters in und nach der Coronapandemie gehört, meldete sich Vorstandsmitglied Julia Staerk von der AK Südwest zu Wort: „Lassen wir die Jugend nicht geistig und kulturell verhungern. Es braucht Fachleute, Theaterpädagogen und Ensembles, die sich mit den Kindern, Jugendlichen und ihren Träumen beschäftigen.“

„Das ´Jusch` ist ein weiterer Mosaikstein im Theaterleben von Neuwied“, sagte Oberbürgermeister Jan Einig und „die Kulturszene erleidet in Zeiten der Coronapandemie größere Einschnitte als andere Bereiche des öffentlichen Lebens.“ Umso schöner sei es, jetzt mit diesem Fest eine neue Spielstätte in Neuwied eröffnen zu können. „Ich wünsche dem Jusch viel Erfolg“, schloss er mit guten Wünschen für die Zukunft.

Und dann ging es los. Nach einem Konfettiregen auf die Gäste als offiziellem Startschuss betraten diese die neue Spielstätte und erlebten auf der zunächst weißen, schräg gestalteten Bühne „die Geschichte vom Löwen, der nicht richtig schreiben konnte“, unter der Regie von Rüdiger Pape. Till Brinkmann stellte in diesem Klassiker, begleitet von Raimund Groß, den Löwen dar, der verzweifelt jemanden sucht, der ihm einen Brief an seine Freundin schreibt. Nachdem sowohl Affe als auch Nilpferd, Giraffe und Krokodil zwar guten Willens sind, aber versagen, gibt es dennoch eine Lösung. Und obwohl in dieser ersten Aufführung die Kinder als Zuschauer deutlich in der Unterzahl waren, erlebte das Publikum eine Stunde voller Theaterfreude.

Eine wunderschöne Eröffnung eines Projektes, das zu großen Hoffnungen für die Kulturszene in Neuwied berechtigt