Die Netto-Bauzeit beträgt ca. 6 Monate.

L 255: Instandsetzung der Wiedbrücke erfordert eine Vollsperrung

L 255: Instandsetzung der Wiedbrücke erfordert eine Vollsperrung

Symbolbild. Foto: pixabay.com

23.08.2022 - 14:33

Neustadt. Bei der Wiedbrücke Oberhoppen handelt es sich um eine zweifeldrige Spannbetonbrücke im Verlauf der zweistreifigen Landesstraße 255 zwischen den Ortsteilen Oberhoppen und Kodden, die im Jahr 1978 errichtet wurde. Das Bauwerk ist zwischenzeitlich 44 Jahre alt und es hat somit mehr als die Hälfte seiner planmäßigen Lebensdauer erreicht.

Zur Kontrolle des Zustandes der Brückenbauwerke führt der Landesbetrieb Mobilität (LBM) Rheinland-Pfalz regelmäßige Bauwerksprüfung nach DIN 1076 durch. Die Schäden am Bauwerk werden dokumentiert und den unterschiedlichen Kategorien „Standsicherheit“, „Verkehrssicherheit“ und „Dauerhaftigkeit“ zugeordnet. Hiernach ergibt sich eine Gesamtzustandsnote. Diese fällt über den Nutzungszeitraum eines jeden Bauwerks aufgrund von Alterungs- und Ermüdungsprozesse mit zunehmenden Schädigungsgrad sukzessive ab. Hierbei ist es wirtschaftlich sinnvoll, die in der ersten Hälfte des Lebenszyklus auftretenden Schäden nach Möglichkeit solange zu bündeln, bis ein ausreichender Zustand (entsprechend der Schulnote 4) erreicht ist. Dann erfolgt ein Eingriff und die bis dahin aufsummierten Schäden werden durch eine grundhafte Instandsetzung des Bauwerks beseitigt. Ziel ist es, den Zustand des Bauwerkes unter Berücksichtigung von dessen Tragfähigkeit wieder in einen insgesamt guten Zustand (entsprechend der Schulnote 2) zu versetzen, damit das Bauwerk die zweite Hälfte seiner planmäßigen Nutzungsdauer ohne Nutzungseinschränkungen erreichen kann. Die so beschriebene und hier praktizierte Vorgehensweise wird als „reaktive Erhaltungsstrategie mit gezielter Alterung“ bezeichnet.

Die Wiedbrücke Oberhoppen wird nunmehr grundhaft instandgesetzt, d.h. die vorhandenen Schutzeinrichtungen, Leitplanken, Bauwerkskappen und der Fahrbahnbelag mitsamt der Abdichtung werden komplett entfernt. Die dann frei liegende Fahrbahntafel wird auf Betonschäden hin untersucht, Fehlstellen werden durch Zulage von Bewehrungsstahl und mit kunststoffvergütetem Mörtel ausgebessert. Die an einem Bauwerksende befindliche Dehnfuge wird überdies ausgetauscht, genauso wie die Brückenlager. Dehnfuge und Brückenlager sorgen für eine zwängungsfreie Lagerung des Brückenüberbaus auf den sog. Unterbauten, die aus Widerlager und Pfeiler bestehen. Daraufhin wird die Abdichtung wieder aufgebracht, um dann die Bauwerkskappen aus Beton mitsamt den Schutzeinrichtungen zu erneuern. Hiernach erfolgt der Aufbau des neuen Fahrbahnbelags. Darüber hinaus werden am gesamten Bauwerk –auch an Pfeiler und Widerlagern- in Teilbereichen Betoninstandsetzungsarbeiten durchgeführt.

Zur Ausführung der Arbeiten hat der LBM Cochem-Koblenz eine Öffentliche Ausschreibung durchgeführt, für die 4 Firmen ein Angebot abgaben. Die Fa. Schnorpfeil Bau GmbH aus Treis-Karden erhielt nach Wertung der Angebote den Zuschlag. Gemäß derzeitigem Stand der Kostenfortschreibung belaufen sich die Kosten dieser grundhaften Instandsetzungsmaßnahme auf ca. 1 Mio €. Sie werden vom Land Rheinland-Pfalz übernommen. Die örtliche Bauüberwachung des LBM übernimmt die Straßenmeisterei Dierdorf.

Ab dem 05.09.2022 werden nunmehr die Arbeiten an der Wiedbrücke zwischen Oberhoppen und Kodden beginnen. Die Netto-Bauzeit beträgt ca. 6 Monate. Es ist jedoch damit zu rechnen, dass die Brutto-Bauzeit infolge wetterbedingter Unterbrechungen dieser vielfach witterungsabhängigen Arbeiten sowie aufgrund möglicher unvorhersehbarer Schäden hiervon abweicht. Der LBM Cochem-Koblenz strebt an, die Baumaßnahme bis Ende des II. Quartals 2023 fertig zu stellen.

Für die Ausführung dieser Maßnahme ist eine Vollsperrung der L 255 im unmittelbaren Baubereich unumgänglich. Die Umleitungsstrecke von Oberhoppen nach Kodden verläuft über die L 255, dann über die K 78 durch die Ortschaften Strauscheid, Rahms und überquert die A3. Weiterhin geht es auf der L 270 durch die Ortschaften Bertenau bis Neustadt (Wied). Hier stößt die Umleitungsstrecke wieder auf die L 255 und unterquert die A3. Im weiterem Verlauf führt sie durch die Ortschaften Steeg und Wiedmühle, um dann schlussendlich über die K 76 nach Kodden zu gelangen. Die Umleitungsstrecke beträgt ca. 14 km. Die Strecke von Kodden in Fahrtrichtung Oberhoppen hat denselben Verlauf in genau entgegengesetzter Richtung. Die Umleitungsstrecke wird örtlich ausgeschildert.

Für die mit dieser Maßnahme einhergehenden verkehrlichen Beeinträchtigungen bittet der LBM Cochem-Koblenz die Verkehrsteilnehmer um Verständnis. Der LBM arbeitet kontinuierlich an der Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur des klassifizierten Straßennetzes in Rheinland-Pfalz, dies sind die Bundes-, Landes- und Kreisstraßen. Nach Beendigung der Arbeiten wird dem Verkehrsteilnehmer eine sichere und für den zweiten Lebenszyklus gut gerüstete Wiedbrücke wieder uneingeschränkt zur Verfügung stehen.

Pressemitteilung LBM Cochem-Koblenz

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