Anna-Schulze-Haus in Koblenz feierte Eröffnung
Leben mittendrin
Stiftung Bethesda-St. Martin bietet 34 psychisch kranken Menschen eine neue Heimat

Koblenz-Horchheim. Das Anna-Schulze-Haus der Stiftung Bethesda-St. Martin ist offiziell eröffnet. 34 psychisch kranke Menschen haben neben einer neuen Wohnstatt auch eine neue Heimat im Koblenzer Stadtteil Horchheim gefunden. Namenspatronin Anna Schulze war viele Jahrzehnte als Diakonisse in Horchheim und Pfaffendorf tätig und prägend für die evangelische Kirchengemeinde. Die neue Einrichtung ist im Stadtteil angekommen. Die Anwesenheit vieler Nachbarn und Gäste aus Horchheim stellte dies eindrucksvoll unter Beweis. 120 Personen waren der Einladung bei bestem Wetter gefolgt.
Ersatzneubau für das „Haus an der Christuskirche“
Das neue Haus wurde als sogenannter Ersatzneubau für die Wohneinrichtung „Haus an der Christuskirche“ konzipiert und ist nun ein Teil neben eben diesem und dem Mendelssohnhaus. Die Teileinrichtungen bieten Menschen mit psychischen Erkrankungen Wohnen, Beschäftigung und Betreuung im Rahmen eines individuellen Teilhabeplanes.
Werner Bleidt, Geschäftsführer der Bethesda-St. Martin gGmbH, ging in seiner Begrüßung auf die mehr als zehnjährige Geschichte der Vorbereitung und Bauplanung ein. Immer wieder musste diese an geänderte Rahmenbedingungen angepasst werden. Letztlich war man erfolgreich, weil alle Akteure, von der Beratungs- und Prüfbehörde (frühere Heimaufsicht) über das zuständige Sozialministerium bis zum betreuenden Architekturbüro Fries geduldig am Prozess weiterarbeiteten. In dann nur 18 Monaten konnte der Bau realisiert werden. Der Einzug war schon Ende 2016.
Förderung durch das Land
Bei einer Gesamtsumme von 4,2 Millionen Euro fördert das Land Rheinland-Pfalz das Projekt mit einer Summe von 1,44 Millionen Euro. Der Löwenanteil ist aber gleichzeitig Eigenanteil. David Langner, Staatssekretär im Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie, betonte in seinem Grußwort die Bedeutung des Vorhabens für die gemeindepsychiatrische Arbeit. Er freut sich darüber, dass die Einrichtung ihren Platz mittendrin im Leben findet. Dem schloss sich Oberbürgermeister Prof. Dr. Joachim Hoffmann-Göttig in seinem Grußwort voll an. Er bedankte sich zudem bei den Mitarbeitern des Hauses für ihre hervorragende Arbeit. Architekt Guido Fries wies noch einmal auf die lange Bauhistorie hin, die mit allen Beteiligten, Bauleitung, Handwerkern und der Bauherrin zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht werden konnte.
Einzelzimmer für mehr Privatsphäre
Karin Fachbach und Gunhild Hübel-Sharp von der Bewohnervertretung freuen sich über ein Haus, in dem es nur noch Einzelzimmer gibt und damit die Privatsphäre der Bewohnerinnen und Bewohner deutlich aufgewertet wird. Eine Cafeteria ist Treffpunkt für die Bewohnerschaft und Gäste aus dem Stadtteil. So bleibt man nicht nur auf der Suche nach der Inklusion, sondern lässt sie gelingen. Anders als im kurzweiligen Stück „Sherlock Holmes auf der Suche nach der Inklusion“ des Bewohnertheaters. Mit dem Neubau wurden die Gruppen aus den verschiedenen Teileinrichtungen neu zusammengesetzt. Eine Außenwohngruppe musste aufgelöst werden. Ihre Bewohner fanden ein neues Zuhause. Die weitreichenden Veränderungen konnten in einem moderierten Prozess für die Betroffenen zur Zufriedenheit gestaltet werden.
Pressemitteilung
Stiftung Bethesda-St. Martin