
Am 20.06.2016
Allgemeine BerichteWaldorfkindergarten Pusteblume „Oeverich“ feierte
Mitmachzirkus und Liedermichel begeisterten kleine und große Besucher
Sommerfest mit abwechslungsreichem Programm - Für weiteren Schlafraum werden noch Spender gesucht
Oeverich. Ein kleines Sommerfest feierte der Waldorfkindergarten „Pusteblume“ im Oeverich anlässlich seines 21-jährigen Bestehens. „Jetzt sind wir endgültig volljährig“, schmunzelte Kindergartenleiterin Stefanie Zacher. Rund um das Kindergartengebäude in der Raiffeisenstraße wimmelte es nur so von Kindern und Erwachsenen, die die Angebote gerne nutzten. Allerdings wies Zacher darauf hin, dass der Platz im Gebäude mittlerweile eng werde und man nach einer Erweiterungsmöglichkeit suche: „Wir brauchen einfach Platz für einen Schlafraum.“ Das wolle man mit einem Anbau verwirklichen, der allerdings komplett aus Spenden finanziert werden müsse. Deshalb sei jeder Spender und Unterstützer gerne gesehen.
Derzeit besuchen 22 Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren den Waldorfkindergarten „Pusteblume“, drei Erzieherinnen um Leiterin Stefanie Zacher kümmern sich um sie. Als Träger der Einrichtung fungiert der „Verein zur Förderung der Waldorfpädagogik im Ahrtal“ mit Corinna Shaffer an der Spitze. Darin sind die Eltern der Kindergartenkinder engagiert, die ohnehin einen wesentlichen Bestandteil der Waldorfpädagogik darstellen.
Jeder Tag mit gleichbleibendem Rhythmus
In dem eingruppigen Kindergarten mit besonderer Atmosphäre werde jeder Tag nach einem pädagogischen Konzept durch gleichbleibenden Rhythmus geprägt. Durch das natürliche Mobiliar und Spielzeug im Kindergarten böten sich vielfältige Möglichkeiten zu körperlicher Bewegung und Anregung zu reichem Erleben im Spiel, war zu erfahren. Während des freien Spielens bereite ein Erwachsener mit einigen Kindern das Frühstück vor. Nach dem gemeinsamen Aufräumen werde der Frühstückstisch gedeckt, und ein Handgestenspiel, passend zu den Jahreszeiten und den aktuellen Begebenheiten, versetze die Kinder in eine ruhige Stimmung.
Nach dem täglichen Frühstück mit Tischspruch geht es bei jedem Wetter mit der passenden Kleidung zum Spielen in den Garten, wo die Kinder mit allen Sinnen den Wachstums- und Verwandlungsprozess der Natur verfolgen können. „Sie haben hier viel Platz zum Spielen und Toben, Nachlaufen und Versteckspielen“, so Zacher. Den Abschluss des Kindergartentages bilde der Märchenkreis im abgedunkelten Gruppenraum. In Ruhe und Entspannung lausche man dort dem Klang der Erzählung oder verfolge das Geschehen im Puppenspiel. Erfreulicherweise gebe es immer wieder Eltern, die durch ein hohes Engagement und viel Einsatz dazu beitrügen, den Förderverein zu unterstützen, um für die Erziehung ihrer Kinder die optimalen Bedingungen zu schaffen.
Blumenkränze für das Haar gebunden
Beim Sommerfest erfreuten die Kinder ihre Gäste mit gemeinsam gesungenen Liedern. Besonders spannend war der Mitmachzirkus „Reinspaziert“ der Erlebnisakademie Rheinbach, bei dem Kinder und Erwachsene schnell das Jonglieren und Balancieren erlernten. Beim Bogenschießen stellte der Nachwuchs seine Treffgenauigkeit unter Beweis, während vor allem die Mädchen sich eher beim Flechten von Haarbändern und beim Filzen ausdrückten. Anlässlich des Johannifestes führten die Kinder auch die Tradition fort, Blumenkränze für das Haar zu binden, die auch von den Erwachsenen gerne getragen wurden. Künstlerisch begabte Kinder durften sich auch beim Töpfern ausleben. Darüber hinaus sorgte „Liedermichel“ Michael Bruchmann mit seiner Ziehharmonika für originelle musikalische Unterhaltung. Ein Puppenspiel versetzte die Zuschauer in eine ganz eigene Welt. Für das leibliche Wohl sorgt ein reichhaltiges Büffet, und natürlich hatten die Eltern wieder selbst gebackenen Kuchen für die Kaffeetafel am Nachmittag mitgebracht. Die frisch zubereitete Pizza aus dem Steinofen war der große Renner, und am „Stand der guten Wünsche“ konnten alle ihre Wünsche und Hoffnungen für den Kindergarten auf einem Stück Papier verewigt und mit einem Ballon in die Luft entlassen werden.
JOST

Kleine Kunstwerke aus Filz konnte man beim Sommerfest des Waldorfkindergartens erstehen. Foto: Volker Jost