„3 Nejer“, das sind (von links) Friedel Labonde, Arno Rick und Günter Labonde (rechts) sowie die Bunn Konrad Hecken. HEP

Am 09.08.2016

Allgemeine Berichte

„Bunnefest“ in Bad Hönningen - „3 Nejer un en Bunn“ sind Lichtjahre entfernt von Schimpfnamen und Rassismus

Musikgruppe begeisterte zum 25-Jährigen

Bezeichnung beruht auf Scherznamen für Ortsbewohner – Erlös des 22. „Bunnefests“ ist für zwei Karnevalsvereine

Bad Hönningen.Für einen tollen rheinischen Unterhaltungsabend sorgte in der Bad Hönninger Fußgängerzone die Musikgruppe „3 Nejer un en Bunn“, die so ihr 25-jähriges Bestehen feierte. Wer den Begriff „Nejer“ hört, denkt direkt an Rassendiskriminierung und Schimpfnamen für Afrikaner. Doch davon sind die vier lustigen Musiker Lichtjahre entfernt, denn als rheinische Frohnaturen sind sie für Menschen aus der ganzen Welt total offen. Der Name der Musikgruppe stammt aus der Zeit, als die Bewohner verschiedener Dörfer und Städte am Rhein und im Westerwald Scherznamen bekamen. Das ging unter anderem auf den Anbau landwirtschaftlicher Produkte – Dattenberger Rööpe (Rüben), Bad Hönninger Bunne (Bohnen) - oder auf angenommene Eigenschaften wie Linzer Strünzer (Angeber) oder des Dorfes Rheinbrohl „Nejerdorf am Römerwall“ zurück. Und so sind eben die Rheinbrohler Musiker Friedel Labonde (Akkordeon/Keyboard), Arno Rick (Gitarre), und Günter Labonde (Kontrabass) die „Nejer“ und der Bad Hönninger Konrad Hecken (Frontsänger) die „Bunn“.

Beim Jubiläumskonzert halfen der Musikgruppe bei der Bewirtung Mitglieder der KG Bad Hönningen und Rheinbrohl. Da beide ebenfalls Jubiläum haben, die Bad Hönninger 125 Jahre und die Rheinbrohler 22 Jahre, geht der Erlös des Festes je zur Hälfte an die Karnevalsgesellschaften. Ferner sorgte der Kegelclub „Die Muppets“ für den Bierbrunnen, Alfred Emmerich vom Stadtweingut für den Wein und stellte die sanitären Anlagen zur Verfügung. Und da der Frontsänger die „Bunn“ ist, gab es natürlich „Bunnesupp“, die von Helferinnen verkauft wurde.

Echte Autodidakten

Vor 25 Jahren entstand die Musikgruppe für eine Karnevalssitzung in Bad Hönningen, in der zum 100-jährigen Bestehen ein musikalischer Beitrag fehlte. So kamen die vier auf die Idee, kölsche Karnevalshits zu bringen und legten sofort los, um diese einzuüben. Aber der Golfkrieg verhinderte ihren ersten Auftritt im Jahre 1991, da die Session komplett ausfiel. Aber ein Jahr später standen dann „3 Nejer und en Bunn“ auf der Bühne mit dem aktuellen Hit der Räuber „Wenn et Trömmelche jeit“ und hatten damit einen Riesenerfolg. Der spornte an zu mehr und schon bald war die Gruppe angesagt bei vielen Karnevalsveranstaltungen in der Region. Dabei hatte lediglich der Bandchef Friedel Labonde Klavier spielen gelernt, alle anderen brachten sich das Spiel auf den Instrumenten bei Proben und Auftritten selbst bei. 

„Nach dem großen Hochwasser 1993 wollten wir den Feuerwehrleuten danken und machten für sie ein Bunnefest“, erklärte Konrad Hecken. Das wurde dann in Bad Hönningen alljährlich zur festen Einrichtung, wobei der Erlös stets für einen guten Zweck war und ist. „In den 22 Jahren haben wir mehr als 50.000 Euro für gemeinnützige Zwecke eingespielt“, rechnete „de Bunn“ aus. Die Gruppe hat sich den Liedern in rheinischer Mundart verschrieben, wobei „Black Fööss“-Songs im Vordergrund stehen. Inzwischen spielen die vier aber auch vieles aus den 60er, 70er und 80er Jahren, was zur Unterhaltung und auf Partys passt. „3 Nejer un en Bunn“ werden mittlerweile auch für private Feste wie Geburtstage, Hochzeiten und Jubiläen gebucht. „Wir haben sogar mal bei einer Beerdigung in rheinischer Mundart „Black Fööss“-Lieder gespielt, denn da gibt es auch zeitkritische Songs, die dabei gut ankamen“, erinnert sich Konrad Hecken.

Jedenfalls wurde beim Jubiläums-Bunnefest bis in die Nacht kräftig gesungen und gefeiert und hunderte Besucher waren hellauf begeistert von diesem schönen Sommerabend. HEP

In die Bad Hönninger Fußgängerzone kamen hunderte Besucher zum 22. Bunnefest.

In die Bad Hönninger Fußgängerzone kamen hunderte Besucher zum 22. Bunnefest.

„3 Nejer“, das sind (von links) Friedel Labonde, Arno Rick und Günter Labonde (rechts) sowie die Bunn Konrad Hecken. Fotos: HEP

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