Allgemeine Berichte | 30.10.2025

Bis zum Jahresende werden die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie an verschiedenen Stellen in der Region präsentiert

Neue Rheinquerung: So könnte die Brücke zwischen Remagen und Erpel aussehen

Animationen: Stadt Remagen / BORAPA Ingenieurgesellschaft mbH

Remagen/Erpel. Was heute noch ein langer Weg über Fähren oder weit entfernte Brücken ist, könnte schon bald mit wenigen Pedaltritten erreichbar sein: Arztbesuche, der Einkauf auf der anderen Rheinseite, ein Cafébesuch am Wochenende oder die Fahrt zur Arbeit – all das wäre durch eine Fußgänger- und Radfahrerbrücke zwischen Remagen und Erpel künftig einfacher, schneller und klimafreundlicher möglich.

Die Idee einer Brücke über den Rhein zwischen den beiden Städten bewegt die Menschen schon seit Jahren. Nun liegt eine weitere umfassendere Machbarkeitsstudie vor, die die Kommunen Remagen, Erpel und die Verbandsgemeinde Unkel gemeinsam mit den Landkreisen Ahrweiler, Neuwied und dem Rhein-Sieg-Kreis im Rahmen eines LEADER-Projektes der LEADER-Region RheinAhr auf den We gebracht haben. Sie zeigt: Das Projekt ist realisierbar – und es bringt der Region vielfältige und messbare Vorteile.

„Diese Brücke wäre mehr als nur eine Verbindung zwischen zwei Ufern – sie wäre ein Symbol für Zusammenhalt, Nachhaltigkeit und Zukunft,“ sagt Remagens Bürgermeister Björn Ingendahl. „Wir schaffen damit kurze Wege für den Alltag, fördern klimafreundliche Mobilität und stärken

gleichzeitig den regionalen Austausch.“ Darüber hinaus ist der geplante Standort von historischer Bedeutung: Die ehemalige LudendorffBrücke, im ersten Weltkrieg erbaut und 1945 kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs zerstört, ist inzwischen ein Mahnmal für Frieden und Versöhnung. Der neue Brückenschlag knüpft an diese bedeutsame Verbindung an – als modernes Symbol für überregionale Verbindung und für Frieden.

Die Machbarkeitsstudie zeigt, dass der jährliche Nutzen der Brücke – durch eingesparte Wegezeiten, Umweltvorteile und wirtschaftliche Impulse – so hoch ist, dass die Vorteile die zu erwartenden Kosten deutlich übersteigen: Das Nutzen-Kosten-Verhältnis beträgt über 1,5. Das heißt, dass der Nutzen die Kosten um das eineinhalbfache übersteigt – und das auch langfristig. Unberücksichtigt blieben bei dieser Rechnung übrigens noch weitere positive Effekte z.B. im Bereich des Tourismus. Denn die Studie zeigt auch, dass der Brückenbau weit mehr bedeutet als eine reine Verkehrsplanung. Er würde die gesamte Region beleben – bei Wohnen, Arbeiten und im Tourismus. Auch zu den Auswirkungen auf die Umwelt belegen die Gutachten, dass das nahegelegene Flora-Fauna-Habitat-Gebiet „Rheinhänge zwischen Unkel und Neuwied“ durch die geplante Trasse nicht maßgeblich beeinträchtigt wird.

„Wenn man künftig mit dem Fahrrad in zehn Minuten von Erpel zum Bahnhof Remagen kommt, öffnet das neue Perspektiven – etwa für Studierende der Hochschule, für Pendlerinnen und Pendler oder für Familien, die ohne Auto mobil sein möchten,“ erklärt der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Unkel, Karsten Fehr.

Handel, Gastronomie und Freizeitangebote profitieren

Gleichzeitig profitieren Handel, Gastronomie und Freizeitangebote auf beiden Seiten des Rheins. Ob der Bummel durch Remagens Innenstadt, der Besuch des Friedenmuseums Brücke von Remagen, eine Fahrradtour an die Ahr oder ins Siebengebirge oder ein Restaurantbesuch in Erpel oder Unkel – die neue Verbindung bringt Menschen zusammen, stärkt den kulturellen und wirtschaftlichen Austausch und macht vor allem das Leben am Rhein noch lebenswerter.

Darüber hinaus schafft die Brücke auch unmittelbare Vorteile für die beteiligten Kreise. So werden die bestehenden Radwegnetze der Landkreise Ahrweiler, Neuwied und des Rhein-Sieg-Kreises durch die Brücke zu einer durchgehenden Achse am Mittelrhein verbunden. Damit wird sie ein wichtiger Bestandteil der überregionalen Pendlerradrouten, die Berufspendelnden eine sichere, schnelle und umweltfreundliche Alternative zum Auto bieten.

Auch für Feuerwehr und Rettungsdienste eröffnet sich ein ganz praktischer Nutzen: Die Brücke soll so konzipiert werden, dass sie im Notfall auch von Einsatzfahrzeugen genutzt werden kann – ein entscheidender Vorteil für die grenzüberschreitende Gefahrenabwehr und schnelle Hilfe über den Rhein hinweg, unabhängig vom Wasserstand.

Ein Leuchtturmprojekt für Rheinland-Pfalz

„Die geplante Brücke zwischen Remagen und Erpel ist ein bedeutendes Symbol für den regionalen Zusammenhalt. Sie verbindet links- und rechtsrheinisch dauerhaft zwei eng verflochtene und starke Wirtschaftsräume miteinander. Insbesondere durch neu entstehende Raumbeziehungen im Norden bis zur ersten Brücke in Bonn und im Süden bis zur Brücke in Neuwied können große touristische Potenziale erschlossen werden. Die Erreichbarkeit innerhalb der Region wird enorm verbessert und eine neue Brücke leistet auf vielfältige Weise einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung der Region“, betonen Landrätin Cornelia Weigand (Ahrweiler) sowie die Landräte Achim Hallerbach (Neuwied) und Sebastian Schuster (Rhein-Sieg-Kreis) gemeinsam für die beteiligten Landkreise.

Damit das Projekt Realität werden kann, empfehlen die Gutachter, dass das Land Rheinland-Pfalz die Baulastträgerschaft übernimmt. Nur so können Planung, Bau und Unterhaltung langfristig gesichert werden.

Bis zum Jahresende werden die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie an verschiedenen Stellen in der Region in kleinen Ausstellungen präsentiert. Interessierte Bürgerinnen und Bürger haben dort die Möglichkeit, sich die Pläne und Gutachten genauer anzusehen. Darüber hinaus bietet auch die Projekthomepage www.bruecke-remagen-erpel.de eine Zusammenfassung der Ergebnisse aller bisherigen Studien, die genauen Zeitpunkte und Ausstellungsorte der Ergebnispräsentation sowie weitere Informationen und Animationen.

Die Machbarkeitsstudien sind vorerst abgeschlossen und es gibt glücklicherweise viele Mitstreiter, Unterstützer, Menschen und Institutionen, die die Brücke der Realisierung näherbringen wollen. Sobald die langfristige Trägerschaft und die Finanzierung des Brückenprojektes abgesichert sind, sollen die Planungen weiter konkretisiert werden.

Denn dass „diese Brücke ein Gewinn für alle wäre – für die Menschen, die Wirtschaft und für eine nachhaltige Zukunft“, darüber sind sich alle Beteiligten einig. „Wenn wir über den Rhein schauen, sehen wir inzwischen darin weniger ein Hindernis, als eine riesige Chance für die ganze Region und auch weit darüber hinaus.“

Animationen: Stadt Remagen / BORAPA Ingenieurgesellschaft mbH

Animationen: Stadt Remagen / BORAPA Ingenieurgesellschaft mbH

Animationen: Stadt Remagen / BORAPA Ingenieurgesellschaft mbH

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  • Claus Schulte: Aufgrund der Kosten sollte keine Brücke zwischen Erpel und Remagen gebaut werden. Die Planungs-, Genehmigungs- und Baukosten für eine Brücke und die benötigten Anschlußbauwerke zwische Erpel und Remagen belaufen sich auf viele Mio.
  • Karsten Fehr: Aus Gründen des Umwelt- und Naturschutzes ist eine Autobrücke an dieser Stelle als unrealistisch anzusehen; es handelt sich hier um das FFH-Gebiet "Rheinhänge zwischen Unkel und Neuwied" (DE 5510-302)....
  • K. Schmidt: Ich stimme an der Stelle für "Keine Brücke", aus folgender Überlegung: Was ist denn eigentlich realistisch umsetzbar, wenn man in den Medien zur aktuellen Haushaltslage der Stadt Remagen liest, der Schuldenstand...
  • Marius Seul: Sie haben Oktober, statt November geschrieben. Ist das mit Absicht?

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  • Dipl.-Ing. Monika MOELLER: Hallo Blick-Team, das ist eine schöne Beschreibung. Man muß bedauern nicht mitgemacht zu haben. Leider steht in dem Artikel nicht, welche Organisation hinter dem Ganzen steht. Könnte es sein, es war der Eifel-Verein? Schöne Größe von Monika
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