Allgemeine Berichte | 26.05.2025

Ist der Zebrastreifen „Neuer Weg“ ein Unfallschwerpunkt?

Niederbieber: Tod einer 37-jährigen sorgt für Betroffenheit

Am Zebrastreifen auf der Straße "Neuer Weg" wurde eine 37-jährige von einem Auto erfasst und starb wenig später.Fotos: FF

Niederbieber. Wenn es einen Menschen aus der Mitte der Gesellschaft reißt, ist die Betroffenheit allenthalben groß. Vorletzte Woche wurde eine 37-jährige Mutter in Niederbieber von einem Auto erfasst und verstarb wenig später im Krankenhaus. Der Unfall ereignete sich am Zebrastreifen auf der Straße „Neuer Weg“, in Richtung Oberbieber fahrend, fünfzig Meter vor der Einmündung der Aubachstraße.

Bei der Frage, ob der „Neue Weg“ an dieser Stelle gefährlich zu überqueren ist, gibt es unterschiedliche Auffassungen. Eigentlich ist der Zebrastreifen aus beiden Richtungen gut einsehbar. Viele Beobachter halten dagegen, dass es genau aus diesem Grund häufig zu Geschwindigkeitsübertretungen kommt. Dabei sieht die Straßenverkehrsordnung vor, dass selbst die innerörtlichen 50km/h zu schnell sind. Auto-, Motorrad- und auch Radfahrende müssen sich nämlich mit „mäßiger Geschwindigkeit“ dem Überweg nähern und gegebenenfalls warten. Sie müssen anhalten, wenn zu erkennen ist, dass Fußgänger den Überweg erkennbar betreten wollen. Strittig ist, ob der Zebrastreifen ein Unfallschwerpunkt ist? Faktisch nicht, denn in einer Veröffentlichung verneint die Polizei dies. Auf Anfrage von BLICK aktuell bestätigt Stadtsprecher Ulf Steffenfauseweh diese Aussage aus Sicht des Ordnungsamts. Anwohner und Bürger haben vielfach eine andere Einschätzung.

Ein Vater, dessen Sohn schon mal auf dem Zebrastreifen angefahren wurde, kommentiert auf die online Meldung von BLICK aktuell, „dass dieser Übergang seit Jahren gefährlich ist“. Er vermutet, dass nahende Autos von den in unmittelbarer Nähe einmündenden Straßen abgelenkt sind. Ein Anwohner sagt: „Ich wohne in unmittelbarer Nähe und bin selber schon mehrfach geradeso einem Unfall entgangen, bei dem ich fast überfahren worden wäre“. Ein anderer berichtet von Falschparkern auf der Straße vor dem benachbarten Autohändler. Durch diese Autos sei die Sicht eingeschränkt. Ein Kommentator sagt: Mir fällt immer auf, dass die Autos wegen der breiten Straße und lang gezogenen Kurve immer viel zu schnell fahren“.

Karl Heinz Troß, Ortsvorsteher von Niederbieber, schließt sich der Aussage von Polizei und Stadtverwaltung an: „Ich sehe die Örtlichkeit des Geschehens nicht als Unfallschwerpunkt. Ich wohne in unmittelbarer Nähe und kann absolut nicht von häufigen schädigenden Ereignissen oder brenzligen Situationen an diesem Überweg sprechen. Die Unfallstelle bzw. der Fußgängerüberweg sind aus beiden Fahrtrichtungen sehr gut einsehbar. Der Überweg ist durch zusätzliche Peitschenausleger gekennzeichnet“. Allerdings teilt er die Beobachtung mancher Kommentatoren hinsichtlich des Tempos mancher Fahrer: „Es steht außer Zweifel, die zulässige Höchstgeschwindigkeit wird in der Straße "Neuer Weg" oftmals überschritten“.

Von der Verwaltung wünscht sich der Ortsvorsteher eine konsequente Verkehrsüberwachung. Insbesondere auch in den Abendstunden. Eine Behelfsampel, wie zwei Tage nach dem Unfall von Fahrschullehrer Klaus Ditscheid in der Einwohnerfragestunde der Stadtratssitzung gefordert, hält Karl Heinz Troß für über das Ziel hinausgeschossen. Die Stadt Neuwied darauf angesprochen lässt Ulf Steffenfauseweh diesen Vorschlag offen: „Stadt und Ordnungsamt werden sich die Verkehrssituation aufgrund des schlimmen Unfalls noch einmal zusammen mit der Polizei und Straßenverkehrsbehörde anschauen“. Das schlimme Ereignis in Niederbieber nimmt der Pressesprecher zum Anlass auf eine grundsätzliche Problematik hinzuweisen. „Wir sind sehr darauf bedacht, dass Zebrastreifen keine falsche Sicherheit vermitteln. Das war schon oft der Grund, warum wir Forderungen von Bürgern, an dieser oder jener Stelle einen Zebrastreifen einzurichten, abgelehnt haben“. Ortsvorsteher Karl Heinz Troß möchte zunächst die polizeilichen Ermittlungen abwarten. Mutmaßungen und Spekulationen seien nicht zielführend und brächten nichts.

FF

Führt die Übersichtlichkeit des Zebrastreifens und die lange Gerade ausgerechnet dazu, das an dieser Stelle gerast wird?

Führt die Übersichtlichkeit des Zebrastreifens und die lange Gerade ausgerechnet dazu, das an dieser Stelle gerast wird?

Am Zebrastreifen auf der Straße "Neuer Weg" wurde eine 37-jährige von einem Auto erfasst und starb wenig später. Fotos: FF

Leser-Kommentar
28.05.202514:15 Uhr
Christian97

Ich fahre 5x die Woche dort lang, es sind die Autos vom Autohaus die ständig vor dem Zebrastreifen stehen (selbst nach dem Unfall) und so die Sicht versperren, da sollte ganz dringend gehandelt werden!

27.05.202508:34 Uhr
Stephanie Angersbach

Der Zebrastreifen ist nicht ungefährlich an dieser Stelle. Ich bringe jeden Morgen meine Kinder dort zum Bonifatius Kindergarten und beobachte des öfteren, wenn Schulkinder über den Zebrastreifen möchten, Autos einfach schnell vorbei sausen oder erst in letzter Sekunde stark abbremsen. Wie auch schon im Artikel beschrieben, ist die Sicht durch Falschparker des Autohauses, eher schlechter.

26.05.202521:19 Uhr
Steffidyc

Falls es nochmal zu einem Unfall kommen sollte, würde ich die Verantwortung genau bei den Menschen suchen, die verleugnen, dass es dort häufig zu brenzligen Situationen kommt. Nicht jeder „beinahe Unfall“ wird gemeldet und dokumentiert. Die Aussagen die von dem Ortsvorsteher geäußert werden sind sehr fragwürdig. Aber so lange es nicht die eigenen Angehörigen sind, kann man ja alles so belassen… Jeder, der diesen Unfall miterlebt hat oder geholfen hat wird dies sicherlich genauso sehen. Ich hoffe dass die zuständigen Stellen das nach den ganzen Prüfungen anders als der Ortsvorsteher sehen. Eventuell ist eine Petition eine gute Idee!

S. Litz antwortete am 30.05.202520:14 Uhr

Das sehe ich genauso das es dort gefährlich ist mein eigener Mann war einen Tag später auch dort und wurde auch fast angefahren am zebrast

Stephanie Angersbach antwortete am 27.05.202508:38 Uhr

Kann ich zu 100% so unterschreiben!!!
Mann sollte den Aussagen der Menschen vertrauen, die den Zebrastreifen oft nutzen.

Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare

Trauer um Wolfgang Schlagwein

  • K. Schmidt: Wolfgang war einer dieser Grünen, denen man einerseits bei Ideen und Grundhaltung schon deutlich anmerkte zu welcher Partei sie gehören, die gleichzeitig in der Diskussion aber offen, praxisnah/realistisch,...
  • Detlev Koch: Der Tod von Wolfgang Schlagwein hat mich sehr betroffen gemacht. Ich habe ihn während der Zusammenarbeit im Rat der Stadt Bad Neuenahr -Ahrweiler als einen ausgesprochen kompetenten und unglaublich angenehmen Politiker und Menschen wahrgenommen.
  • K. Schmidt: Wenn die SPD von "Mehrheit" spricht, darf die Anmerkung sein: 83,6% haben bei der Bundestagswahl die SPD nicht gewählt. Auf Landesebene werden es nach aktuellen Umfragen ca. 77% nicht tun. Ich persönlich habe es auch schon lange nicht mehr getan.
  • Hans.E: sind eigentlich die Pflastersteine aus China mittlerweile angekommen?
Dauerauftrag
Anzeige Holz Loth
Anzeigensponsoring Herbstbunt o. B.
Stellenanzeige Hartkorn Gewürzmühle GmbH
Stellenanzeige
Stellenanzeige
Titelanzeige
Herbstbunt in Bad Neuenahr-Ahrweiler
Empfohlene Artikel

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Am Sonntag, 19. Oktober, verwandelte sich der Kurpark Bad Neuenahr-Ahrweiler erneut in ein Paradies für Familien: Beim großen Mitmach-Event „Such mit! Im Kurpark“ der Ahrtal Marketing GmbH herrschte den ganzen Nachmittag über fröhliches Treiben. Hunderte Besucherinnen und Besucher nutzten das herbstliche Kaiserwetter, um gemeinsam mit ihren Kindern einen erlebnisreichen Tag zu verbringen.

Weiterlesen

Neuwied. Der Luisenplatz, das Herz der Neuwieder Innenstadt, wird weiter attraktiviert. Nachdem das neue Wasserspiel seit einigen Wochen für viel positive Resonanz sorgt und den Platz spürbar belebt, beginnen in Kürze die Vorarbeiten für den zweiten Abschnitt der Umgestaltung: In der 44. Kalenderwoche – also direkt nach den Herbstferien – müssen dafür 19 Bäume gefällt werden.

Weiterlesen

Weitere Artikel

Gemeinsam gegen den Müll im Koblenzer Stadtwald

13 Engagierte sorgen für eine saubere Natur

Koblenz. Kürzlich engagierten sich 13 fleißige Helferinnen und Helfer bei einer Müllsammelaktion im Koblenzer Stadtwald. Diese Initiative wurde vom NABU und der NAJU Koblenz und Umgebung in Zusammenarbeit mit dem Forstbetrieb der Stadt Koblenz und dem Kommunalen Servicebetrieb organisiert.

Weiterlesen

Kreis Ahrweiler. In den Medien wird bei Themen wie Suizid und Depression stets die Telefonseelsorge mit ihren Nummern genannt. Die Telefonseelsorge ist ein wichtiger Ansprechpartner, dem sich Menschen in Krisensituationen offenbaren.

Weiterlesen

Dauerauftrag 2025
Kreishandwerkerschaft
Illustration-Anzeige
Kreishandwerkerschaft
DA bis auf Widerruf
250925 Blick Aktuell MAN 290x210 quer Vallendar KW42 + 43
Kreishandwerkerschaft - Anzeige Heizung
SO rund ums Haus
Angebotsanzeige (Oktober)
Pflanzenverkauf
Seniorengerechtes Leben
Imageanzeige
Imageanzeige Schilddrüse und Gelenke
Titel- o. B. Vorkasse
Herbstbunt in Bad Neuenahr-Ahrweiler
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0453#
Anzeige Herbstfest