Ökumenisch Pilgern auf dem Harzer Klosterweg

Sinzig. 22 Pilger waren zu Fuß unterwegs auf dem Harzer Klosterweg unter der Leitung der evangelischen Pfarrerin Kerstin Laubmann und dem katholischen Pastoralreferenten Wolfgang Henn - beide nun im Ruhestand. Der 115 km lange Harzer Klosterweg verläuft entlang vieler schöner Klöster und sehenswerter Kirchen zwischen Goslar und Halberstadt am Nordrand des Harzes.
Ausgangspunkt der Wegstrecken war jeweils die Stadt Quedlinburg, das Quartier der Gruppe.
Mit Rücksicht auf das Alter der Pilger war die ökumenisch ausgerichtete Pilgertour so organisiert, dass bei den vier Tagesetappen Einzelne auch den Bus nehmen konnten zum Zielort.
Jeder Pilgertag stand unter einem bestimmten Thema, das mit dem jeweiligen Tagesziel zu tun hatte. So war es am ersten Tag das Thema „Gärten“ entsprechend dem Ziel: Das Kloster Drübeck bei Wernigerode mit seinen wunderschönen Gärten und der Klosterkirche St. Vitus.
Der zweite Pilgertag führte zur 1050 Jahre alten romanischen Stiftskirche St. Cyriakus in Gernrode, in der als Besonderheit eine Nachbildung des Grabes Christi steht.
Der dritte Pilgertag stand unter dem Thema „Zeit, Stille, Ewigkeit“. Es ging zuerst zum Buchardi Kloster und anschließend in den Halberstätter Dom. In der Buchardi Klosterkirche steht das John-Cage-Orgel-Projekt: „Organ2/ASLSP“. ASLSP steht für „as slow as possible“- so langsam wie möglich. Das Werk ist ausgedehnt auf eine Spieldauer von 639 Jahre angelegt! Der aktuelle Klang aus 7 Orgelpfeifen erklingt seit Februar 2024 und der nächste Klang ist erst im August 2026 zu erwarten. Die ganz besondere Atmosphäre der Klosterkirche mit dem gleichbleibenden Ton und den vielen Gedenktäfelchen vermittelt ein Gefühl von Zeitlosigkeit. Genauso beeindruckt hat die Gruppe der erhabene Halberstätter Dom und der reichhaltige Domschatz, der der größte außerhalb des Vatikans ist.
Am letzten Pilgertag wurde bei einer Stadtführung die Weltkulturerbe-Stadt Quedlinburg mit seinen zahlreichen wunderschön restaurierten Fachwerkhäusern vorgestellt. Pilgernd über das Kopfsteinpflaster wurde auch der Schlossberg, das Wahrzeichen Quedlinburgs, hinauf zur Stiftskirche St. Servati erstiegen. Die interessante Geschichte dieser hochromanischen Kirche, die in der Nazi-Zeit durch Heinrich Himmler umgestaltet worden war, wurde der Gruppe in einer Führung nahegebracht.
Am letzten gemeinsamen Tag feierte die Gruppe einen Gruppengottesdienst im Stadtpark zum Festtag der Heiligen Petrus und Paulus.
Eine pünktliche Rückfahrt mit der Deutschen Bahn war der gelungene Abschluss der Pilgertour, die die Teilnehmenden als bereichernd erlebt haben auf Grund der vielen neuen Eindrücke und manchem persönlichen Gespräch auf dem Weg.