Kreativ durch Corona mit Künstler Jens Röser

Praktisch für unterwegs:„Brett“-Spiele aus Leder und Filz

Praktisch für unterwegs:
„Brett“-Spiele aus Leder und Filz

Der sympathische Künstler aus dem Westerwaldsprüht vor Ideen, mit denen man die lange Zeit desLockdowns kreativ für sich nutzen kann.Fotos: Jens Röser

Praktisch für unterwegs:
„Brett“-Spiele aus Leder und Filz

Mit wenig Aufwand kann man aus überall erhältlichenMaterialien ein ganz persönliches "Brett"-Spiel herstellen.

Praktisch für unterwegs:
„Brett“-Spiele aus Leder und Filz

Region. Der Westerwälder Künstler Jens Röser beschränkt seine Arbeit nicht auf eine Kunstrichtung, sondern setzt seine Ideen universell kreativ um. Von Malerei über Fotografie, Bildhauerei bis Kunsthandwerk – der von vielen auch als „Indianer des Westerwalds“ bezeichnete Allround-Künstler findet seine Werkstoffe und Inspirationen überall. „Kunst öffnet Herzen und verbindet Menschen“, erklärt Jens Röser seine Motivation, „Und grade jetzt brauchen wir ein bisschen „Herzensnahrung“, um durch diese schwierige Zeit zu kommen. Sich selbst kreativ auszuprobieren ist da für viele sicher eine positive und entspannende Beschäftigung.“ Gemeinsam mit BLICK aktuell stellt Jens Röser verschiedenste kreative Projekte vor – als Inspiration und zum Nachmachen zuhause.

Durch die Pandemie haben viele Menschen aktuell ungewohnt viel Zeit, die sie gern mit ihrer Familie oder draußen verbringen. Für beide Situationen geeignet, ist ein selbst gemachtes, praktisch verstaubares Brettspiel – nur, dass ein Brett bei diesem Projekt nicht vorkommen wird. Mit wenig Aufwand lässt sich ein ganz individuelles Spiel auch aus Materialien herstellen, die man größtenteils im gut sortierten Supermarkt oder der Drogerie erhalten kann. Als Spielbrett bzw. Spielunterlage eignen sich Leder, z. B. Fensterleder, festerer Filz oder ein anderes festes Gewebe. Wichtig ist hierbei, dass es nicht ausfranst (sonst müsste alles noch versäubert werden) und einen gewissen eigenen Stand hat, sodass es so wenig wie möglich knittert. Da das Spiel am Ende komfortabel transportiert werden können soll, ist dies wichtig – sonst würde der Spielspaß am Ende sicher sehr unter einem knittrigen Spielfeld leiden. Viele klassische Brettspiele wie Dame, Mühle oder Vier Gewinnt eignen sich für das Projekt, das ihre Spielfelder nur aus wenigen graden Linien bestehen. Spielfelder wie Schach oder Halma sind natürlich auch möglich, aber durch die gefüllten Spielfelder etwas schwieriger umzusetzen.

Zunächst einmal schneidet man aus einem Fensterleder - oder einem anderen Lederstück, das eine Kantenlänge von min. 30 cm besitzt – einen Kreis. Wer keinen Zirkel zur Hilfe nehmen möchte, kann einfach eine größere Schüssel oder einen Platzteller umkehrt auf das Leder platzieren und mit Schneiderkreide oder Bleistift den Umriss nachfahren. So kann man einfach einen perfekten Kreis auf das Material übertragen und mit einer Schere ausschneiden. Dann werden vorsichtig die Linien vorgezeichnet, ebenfalls mit Schneiderkreide oder dünn mit Bleistift. Vorlagen für Spielfelder lassen sich leicht im Internet finden … oder in der eigenen Spielesammlung. Dann werden die Linien vorsichtig mit dem Bandmalkolben nachgezeichnet. Hier empfiehlt es sich, zuvor ein paar Probelinien auf den Abschnitten zu machen, damit man ein Gefühl dafür bekommt, wie man regelmäßige Linien in das Material einbrennen kann. Alternativ kann man die Linien auch mit einem wasser- und wischfesten Stift aufzeichnen – auch hier sollte man jedoch vorher testen, ob die Linien auf dem Material nicht verlaufen.

Nachdem man die Spielfeldlinien auf das Leder aufgetragen hat, kann man im Grunde direkt anfangen, zu spielen. Als Spielsteine eignen sich schwarze und weiße Kieselsteine, die man selbst im Bachbett gesammelt hat. Aber natürlich kann man sie auch fertig kaufen oder aus einem Ast kleine Holzscheibchen sägen, die man bemalt. Im Grunde kann man alles zum Spielstein erklären – solange es sich gut voneinander unterscheiden lässt. Warum also nicht einmal ohne Spielsteine losziehen und beim Picknick im Wald die Eicheln gegen die Kastanien antreten lassen?

Um das Spiel transportabel zu machen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Am einfachsten ist es, einen Riemen aus dem übrig gebliebenen (Fenster-) Leder zu schneiden und das Spielfeld damit wie einen kleinen Beutel zu verschließen (siehe Foto). Wer sich etwas mehr Mühe machen möchte, setzt an den Rand rundherum Nieten, durch die dann später eine Kordel gezogen wird. Bitte darauf achten, dass die Kordel mindestens 10 cm länger ist, als der Umfang des Kreises - so lässt sich der Beutel komfortabel öffnen, ohne dass die Kordel rausrutscht. Und nach dem Spiel ist das „Brett“ in zwei Sekunden mit einem Zug wieder zusammengepackt.

Wer möchte, kann seine Spielfläche auch noch verzieren oder einen Schriftzug aufbringen. Der Fantasie sind da kaum Grenzen gesetzt!

Natürlich ist es auch möglich, eine weniger aufwendigere Variante herzustellen. Hierfür benötigt man einen etwas dickeren Filz (ab 2 mm bis 4 mm) und einen wasserfesten Stift. Filz lässt sich ebenfalls problemlos mit der Schere schneiden – allerdings lässt er sich nicht so gut als Beutel verwenden. Hier bietet es sich dann an, dass Spielfeld am Ende zusammenzurollen und die Steine getrennt aufzubewahren.

Wer noch ein wenig Rat und Hilfestellung bei seinem ersten Projekt benötigt, kann gern als Einzelperson caronagerecht bei Jens Röser vorbei kommen oder sich per Mail bzw. Telefon von ihm Tipps holen – einfach unter www.jens-roeser.de mit ihm Kontakt aufnehmen!