Standing Ovations bei den Frühlingskonzerten des Stadtorchesters Andernach
Rheinlandhalle steht Kopf
Musikalische Zeitreise durch 50 Jahre Rock- und Popgeschichte

Mülheim-Kärlich. Music was my first love and it will be my last… Musik war meine erste Liebe und sie wird auch meine letzte sein… So beginnt der Text des vor fast 50 Jahren von John Miles geschriebenen Evergreens „Music“, den das Stadtorchester Andernach am 11. und 12. Juni als Zugabe bei den beiden Frühlingskonzerten spielte. Dieser Titel fasste noch einmal zusammen, was die 55 Musikerinnen und Musiker auf die Bühne der Rheinlandhalle in Mülheim-Kärlich brachten: ihre Liebe zur Musik. Das begeisterte Publikum konnte sehen, hören und spüren, dass die Künstlerinnen und Künstler voller Leidenschaft bei der Sache waren und in ihrer Musik aufgingen. Um eine möglichst authentische Rock-Atmosphäre zu schaffen, unterstützten passend zum Motto „50 Jahre Rock- und Popgeschichte“ drei Gastmusiker mit E-Gitarre, E-Bass und Keyboard die klassischen Blas- und Schlaginstrumente des Orchesters.
Der Funke sprang gleich zu Beginn bei „Zarathustra 2000“ über, einer sinfonischen Dichtung des Komponisten Richard Strauß, die Stanley Kubrick als Einleitung für seinen Film „2001: Odyssee im Weltraum“ einem Massenpublikum bekannt machte. Auf ihrer musikalischen Zeitreise durch fünf Jahrzehnte Rock- und Popgeschichte brachten insgesamt rund 800 Gäste ihren Enthusiasmus immer wieder mit Beifall und anerkennenden Pfiffen zum Ausdruck. Während der Musikstücke konnte man in den Reihen überall wippende Füße und schnippende Finger beobachten.
Hits von den Beatles wie „Hey Jude“, Elvis Presleys „Viva Las Vegas“, „That´s All“ von Genesis und „We Are The Champions“ von Queen standen ebenso auf dem Programm wie Titel der 70er Jahre Rockband Deep Purple. Mit dem bekannten Gitarrenriff von „Smoke On The Water“ heizte Eduard Martens der Halle mit seiner E-Gitarre ein. Weiter ging es mit einem Eighties Flashback und dem ersten Gänsehautmoment des Abends: Gerhard Müller glänzte mit seinem emotionalen Saxophon-Solo bei „Up Where We Belong“ von Joe Cocker und Jennifer Warnes. Auch Michael Jacksons „Thriller“, „Time After Time“ von Cindy Lauper und der Rocky-Klassiker „Eye Of The Tiger“ von Survivor entführten das Publikum zurück in die 80er Jahre, dem Jahrzehnt aus dem Vokuhila-Frisuren, Dauerwelle und Schulterpolster nicht wegzudenken waren. Besonderes Highlight war die 80er Kult(tour), ein Ausflug in die Neue Deutsche Welle mit „1000 und 1 Nacht“ der Klaus Lage Band und „Ohne dich schlaf ich heut Nacht nicht ein“ von der Münchener Freiheit. Bei Hubert Kahs „Sternenhimmel“ stand die Halle Kopf und die Musikbegeisterten konnten es sich nicht verkneifen, die La-lalala-la-la-la-la-la-Zeile lauthals mitzusingen. Und auch Rosis Nummer aus dem Song „Skandal im Sperrbezirk“ der Spider Murphy Gang war dem Publikum noch bestens bekannt: 32 16 8.
Neuere Töne schlug das Stadtorchester in der zweiten Konzerthälfte an. Mit dem Album „Viva La Vida“ hatte sich die in den 90er Jahren gegründete Band Coldplay ein Denkmal gesetzt. Und auch die Orchestermusiker brachten das positive Lebensgefühl in die Halle. Aktuelle Tophits wie „Little Talks“ der Gruppe Of Monsters And Men, „Cheerleader“ von OMI und ein Medley des britischen Sängers Robert Peter alias Robbie Williams rundeten die musikalische Zeitreise ab. Stefan Philippis berührendes Horn-Solo im Titel „Angel“ des ehemaligen Boygroup-Mitglieds erntete sogar Szenenapplaus. „Let Me Entertain You“ hatte sich das Stadtorchester zum Ziel gesetzt. Ihre Gäste zu unterhalten, das ist den Musikerinnen und Musikern grandios gelungen.
„Wann hier Schluss ist, das entscheidet immer noch das Publikum“, sagte Frank Kastor am offiziellen Ende des Konzerts, der gekonnt durch den musikalischen Abend moderiert hatte. Der kaum enden wollende Applaus und Standing Ovations überzeugten das Orchester, nach „Music“ von John Miles eine zweite Zugabe zum Besten zu geben. „Wir freuen uns, dass wir endlich wieder etwas feiern dürfen“, bemerkte Musikdirektor Bertram Kleis. Und so endete der Auftritt mit dem Nummer-eins-Hit „Celebration“ der Band Kool & The Gang aus dem Jahr 1980.
Pressemitteilung
Stadtorchester Andernach