Manch einer glaubte den Aprilscherz
Seilbahn-Projekt in Mülheim-Kärlich sorgte für Verwunderung

Mülheim-Kärlich.Natürlich war unser Artikel über die „neue Mülheim-Kärlicher Seilbahn“ nicht ganz ernst gemeint. Spätestens beim Hinweis, dass der Stadtrat am 1. April über das Projekt beraten und beschließen würde, erklärte die Hintergründe unserer Berichterstattung: Es ist Tradition, Menschen mit frei erfundenen Geschichten und Scherzen am 1. Tag des Frühlingsmonats April zu überraschen.
Nicht ganz aus derLuft gegriffen
So ganz aus der Luft gegriffen waren die Ausführungen in BLICK aktuell allerdings nicht: Tatsächlich handelt es sich bei den Betonblöcken, die man in der Weißenthurmer Straße am Ortseingang von Kärlich findet, um Überreste einer Lastenseilbahn. Diese führte von der Kärlicher Tongrube bis zu einer Schiffsverladestelle am Rhein. Im Jahre 1919 errichtet, übernahmen im Jahre 1965 moderne LKWs den Transport. Und tatsächlich wird im Zuge der Generalsanierung des Freizeitbades Tauris auch überprüft, wie man die Attraktivität des Schwimmbads steigern kann. Dass dies mittels einer Seilbahn erfolgen soll, die zum Kärlicher Berg führt, war jedoch erfunden, wenngleich sich am dortigen Ausgangspunkt des Streuobstwiesenweges zurzeit tatsächlich viele Tagesausflügler aufhalten. Und auch das Gutachten zur Standfestigkeit der alten Fundamente war natürlich frei erfunden. Die Überbleibsel der Anlage wurden vor Ort von einem Heimathistoriker für die Nachwelt fotografiert – und nicht gutachterlich bewertet.
KH

Die Tongrube war vor rund 100 Jahren Grund für den Bau einer Drahtseilbahn in der damals selbständigen Gemeinde Kärlich.