Allgemeine Berichte | 06.04.2022

Ein Drittel des Stadtrates von Bad Neuenahr-Ahrweiler war von dem Konzept allerdings nicht überzeugt und stimmte dagegen

Stadtrat möchte die Landesgartenschau 2030

Kreisstadt. Die Kreisstadt will gemeinsam mit den anderen Kommunen entlang des Ahrtals eine „Landesgartenschau Ahrtal 2030“ (Laga) auf die Beine stellen. Das beschloss der Stadtrat mit großer Mehrheit, wobei es auch zehn Gegenstimmen und eine Enthaltung gab. Die Stadtverwaltung soll nun mit den übrigen Kommunen sowie dem Land Gespräche über eine solche Veranstaltung führen und die Umsetzung vorantreiben. Zugleich soll der Ahrtal-Tourismus schon jetzt damit anfangen, eine Tourismusstrategie „Ahrtal 2030“ als Grundlage für eine konkrete Ausgestaltung der Laga zu erarbeiten.

Bei der Sitzung des Stadtrates wurde allerdings auch deutlich, dass immerhin ein Drittel der Ratsmitglieder sich nicht mit der Idee anfreunden können. Zwar sprachen sich CDU, SPD und FDP für die Veranstaltung aus, bei den Grünen und der FWG da das Ja- wie auch Nein-Stimmen, und die Einzelkämpfer von Linken, AfD und Wählergruppe Jakobs sprachen sich gegen die Ahrtal-Laga aus.

Klimabilanz würde belastet

Grünen-Sprecher Karl Malucha etwa kritisierte, eine solche Veranstaltung belaste die Klimabilanz und sei nicht nachhaltig. Regina Eckert (FWG) hielt den Zeitpunkt für eine Laga für verfrüht und fürchtete, die Organisatoren könnten in Zugzwang geraten und dann Personal binden, dass an anderer Stelle dringender gebraucht werde. Die Mitarbeiter der Stadtverwaltung seien ohnehin am Limit. Die Idee, eine Landesgartenschau abzuhalten, fand sie zwar richtig, doch ein genaues Datum sollte erst in einigen Jahren genannt werden, denn auch nach fast neun Monaten gebe es immer noch Menschen, die „im Kalten sitzen“ und nicht wissen, wie es weitergehe.

Marion Morassi (Die Linke) gab sich völlig pessimistisch und befürchtet sogar, 2030 gebe es immer noch Menschen, die vor ihren Trümmern stünden. Sie könne sich durchaus einen „Eventsommer“ vorstellen, fand aber, eine Gartenschau über zu viel Druck auf. Für Dr. Jürgen Lorenz (Wählergruppe Jakobs) ist der Zeitpunkt ebenfalls noch zu früh, denn nach seiner Ansicht werde der Aufbau der Infrastruktur mindestens noch ein Jahrzehnt dauern. Zudem gebe es 2029 eine Bundesgartenschau ganz in der Nähe, nämlich im oberen Mittelrheintal. Und Martin Kallweitt (AfD) bekundete, dass man nicht wieder ein „organisatorisches Fiasko“ und eine erhebliche finanzielle Mehrbelastung wie bei der geplanten Laga 2022 erleben wolle und somit auch keine Akzeptanz bei den Bürgerinnen und Bürger für eine geplante Laga 2030 in welcher Form auch immer vorläge.

Alternative Finanzierung gesucht

Bürgermeister Guido Orthen (CDU) hatte schon im Vorfeld betont, dass es bei der Umsetzung nicht nur neuer Konzepte und innovativer Ideen bedürfe, sondern auch alternative Finanzierungsinstrumente gefunden werden müssten, denn das könne nicht aus der Aufbauhilfe gestemmt werden. Er war der Ansicht, der Zugang zu Fördermitteln aus anderen Töpfen könne sich durch die Erzählung eines „neuen Ahrtals“ und über die Bezugnahme auf klare inhaltliche und zeitliche Ziele spürbar erleichtern. Wenn man eine Modellregion schaffen wolle, müsse die Modellhaftigkeit auch finanziert werden.

Orthen: Kein großer Aufwand

Er verstehe die Skepsis, sah aber in der Laga gar keinen so großen Aufwand. Dass man derzeit anderes zu tun habe, als sich über eine solche Veranstaltung Gedanken zu machen, wusste auch Orthen: „Eine Laga darf keine zusätzliche Belastung in unserer aktuellen Situation sein.“ Dennoch habe er sich mit den Nachbarn an der Ahr beraten und beschlossen, sich zwei Mal im Jahr zu treffen, um bestimmte Dinge vorzudenken. Mehr erst einmal nicht. Erst ab den Jahren 2026 oder 2027 sollten die Planungen konkreter werden.

Dabei gehe er von einer „Laga anders“ aus und wolle auch nicht über Investitionen im Vorfeld sprechen, denn diese sollen ja im Wiederaufbau stattfinden. „Bei der Gartenschau geht es vielmehr darum, einen Impuls zu setzen ohne wesentliche zusätzliche Investitionen in den Gemeinden“, so der Bürgermeister.

JOST

Leser-Kommentar
Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare

Quiz: Wie gut kennt ihr euch in der Eifel aus?

  • H. Schüller: Sie meinen sicher "Reaktivierung", denn wiederaufgebaut werden muss die vorhandene Strecke nicht. Aber ich bin auch Ihrer Meinung, dass diese Bahnstrecke dringend ebenso reaktiviert gehört wie die Reststrecke...
  • Ursula Buchholz: Die Frage 10 stimmt so nicht. Ab Kaisersesch fährt die Eifelquerbahn nicht mehr - leider. Über den Wiederaufbau der Strecke wird noch heftig gestritten.
  • BLICK aktuell: Bitte nehmen Sie jetzt über den Button "Jetzt teilnehmen" an der Verlosung teil.
  • BLICK aktuell: Die Teilnahme ist jetzt über den Button "Jetzt teilnehmen" möglich
  • Hani: Wo kann man hier mitmachen????
  • H. Schüller: Sinnloser Feinstaub geht in die Luft und der Knallerei sind wehrlose Tiere ausgeliefert. Ihr vermeintliches Leid aller Anderen ist bloß primitive Anbiederung an rücksichtslose Feierfreunde im kollektiven...
  • Boomerang : Und nur weil ein paar zu blöd sind sollen alle anderen darunter leiden. Vor allem - die die es treffen soll werden sich mit Sicherheit nicht an das Verbot halten. Die Ossis wussten schon warum sie , vor...
Dauerauftrag
Anzeige "Null Drama Voll Kasko"
Innovatives rund um Andernach
Weihnachten _Filiale MHK
Weihnachten _Filiale Dernbach
Titel -klein
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0572#
Imageanzeige Schilddrüse und Gelenke
Empfohlene Artikel

Kreis Ahrweiler/Brüssel. Mit einer bewegenden Eröffnung wurde am Dienstag im Europäischen Parlament in Brüssel die Ausstellung „Flut – Juli 2021. Eine Katastrophe im Herzen von Europa“ eröffnet. Vier Jahre nach der Katastrophe, die Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Ostbelgien erschütterte, präsentierte die Schau künstlerische Positionen, persönliche Zeugnisse und Erinnerungsarbeiten. Die Präsidentin...

Weiterlesen

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Die Aufbau- und Entwicklungsgesellschaft Bad Neuenahr-Ahrweiler mbH (AuEG) und die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler laden alle interessierten Bürgerinnen und Bürger zu einer Informationsveranstaltung zur Baumaßnahme im Bereich Kreuzstraße und Platz an der Linde ein. Diese findet am Mittwoch, 12. November, um 18 Uhr im Firmensitz der AuEG in der Hauptstraße 136a statt.

Weiterlesen

Kreuzberg. Die L 76 in der Ortslage Kreuzberg muss vom 22. Oktober bis einschließlich 4. November 2025 für den Verkehr voll gesperrt werden. Grund hierfür sind notwendige Brückenbauarbeiten im Zuge des Aufbaus nach der Flutkatastrophe. Die Umleitung erfolgt von Altenburg kommend über die B 257 durch Brück über Lind, Plittersdorf und Binzenbach, aus der entgegengesetzten Richtung kommend entsprechend umgekehrt.

Weiterlesen

Weitere Artikel

Blankenheim-Lommersdorf. Am Donnerstag kam es um 14.07 Uhr an der Kreuzung der Landstraße 115 (Höhe Freilinger Straße/Lommersdorfer Straße) zu einem Vorfahrtverstoß und einem Unfall, bei dem drei Personen verletzt wurden.

Weiterlesen

Dauerauftrag 2025
Imageanzeige
Anzeigenauftrag #PR111825-2025-0048#
Musikalische Abendveranstaltung
Stellenanzeige
Weihnachten in der Region
Titeleckfeld
staatl. gepr. Erzieher*in (m/w/d) / pädagogische Fachkraft (m/w/d).
"Ihr Vertrauen: Bei uns in den besten Händen"
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0572#
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0572#
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0572#
Weihnachtsmarkt Rheinbach
Stellenanzeige
Altenahrer Sternstunden