
Am 06.05.2025
Allgemeine BerichteKelten- & Römerfest lockte auf den Pommerner Martberg
Tolles Historienspektakel auf der gallorömischen Anlage
Pommern. Beim Kelten- & Römerfest ging es am vergangenen Wochenende einmal mehr informativ, spannend und geschichtsträchtig zu. Hier, im weiten Areal der gallorömischen Tempelanlage, rund 180 Meter über der Mosel gelegen, erwachte die Geschichte der Kelten und Römer wieder zu neuem Leben.
Antike Handwerkskunst, römische Kriegsführung, historischer Wissensstand, deren heimische Küche sowie das Privatleben der Kelten und Römer, vor und nach der Zeit des römischen Imperators Julius Cäsar, konnten hier erlebt und bestaunt werden. Historische Gruppen, in einer der jeweiligen Zeit angepassten Ausstattung mit Kleidung, Waffen, Werkzeug und sonstigen Utensilien verliehen dem antiken Spektakel dabei eine willkommene Authentizität.
In diesem Zusammenhang war die I. Römercohorte Opladen, als Teil einer Legion des altrömischen Heeres, einer der Hingucker. In und mit ihrem originalgetreuen Rüstzeug beeindruckten sie die anwesenden Besucher unter anderem beim Exerzieren, beim Zweikampf mit dem hölzernen Gladius (römisches Kurzschwert), sowie beim Zielwerfen mit dem Pilum (Wurfspeer). Bei diesen Schauübungen kommandierte Centorio Quintus Montius Albinus, alias Werner Berg, sein „Contubernium“, bestehend aus acht römischen Soldaten, mit lauten Kommandos.
Nach dem Erklingen des „Cornu“ (Legionstrompete) ließ er sein „periculum“ (Achtung) hören, was die kleine Kampfeinheit automatisch stillstehen ließ. Die zeigte sich in der Folge kampferprobt. Eine gern gesehene Tatsache, die sie bei authentisch nachgestellten Kampfszenen eindrucksvoll unter Beweis stellte. Hier hatte auch Optio (Hauptmann) Marcus Lavius Argentarius, alias Markus Gorski, das Sagen, und gab dabei diverse zielführende Kommandos an die kämpfenden Akteure in römisch-lateinischer Sprache.
Zielgenau und mit hoher Durchschlagskraft
Erstaunlich zielgenau und mit hoher Durchschlagskraft offenbarte sich der Einsatz der römischen Artillerie. Diesbezüglich brachte die Kohorte ihre nachgebaute Scorpio-Ballista (altertümliches Torsionsfeldgeschütz) zum Einsatz, deren abgefeuerte Bolzen eine in 50 Metern Entfernung aufgestellte Holzwand durchschlugen. Zwei Legionäre waren für das Abfeuern des Geschützes mit einer aus Rosshaar verdrillten Abzugssehne verantwortlich.
Neben dem Feldlager der Kohorte, hatte auch eine keltische Gruppe ihre Zelte aufgeschlagen und entführte mit Lagerleben, Handwerkskunst und Ausrüstung teilweise in die Zeit um 300 vor Christus. Große Kessel hingen hier über dem offenen Feuer, in denen eine Ansammlung von Hülsenfrüchten und Kräutern zu einer Art Eintopf verkochte. Daneben konnte man die Herstellung von Kupferschmuck, Lederwerk und Flachsspinnen beobachten sowie frühe Erkenntnisse aus der Kräuterkunde gewinnen. „Cervisia“ (Bier) und Mulsum (römischer Würzwein) mundeten dabei ebenso gut, wie die rustikale Kost aus der römischen Garküche. Hier stießen der Eintopf „Puls“ und die Pommerner Wildbratwurst auf gewogene Abnehmer.
Für die kleinen Besucher hatten die Offiziellen vom Förderverein Martberg e.V. abermals süße Schätze verbuddelt, die sich beim Auffinden als goldfarbene Schokoladenmünzen offenbarten. Interessante Führungen durch die Tempelanlage rundeten das Erlebnis ab. TE

Ein Trupp keltischer Krieger versammelt sich vor seinem Zeltlager um gegen angreifende Römer zu verteidigen.

Römische Legionäre boten hier in authentisch nachempfundener Ausrüstung ein viel beachtetes Historienspektakel.

In der römischen Schule „Schola Romana“ konnte man sich über den damaligen Wissensstand informieren lassen.