Allgemeine Berichte | 21.07.2020

Andreas Zedler vom Forstamt Adenau zum Befall der Douglasien-Gallmücke

Vielfalt für stabile Wälder

Förster Andreas Zedler stellt besorgt vermehrt Schäden an jungen Douglasien fest. Fotos: Foto: Landesforsten.RLP / Dietmar Ebi

Adenau. Die Douglasien in der Ahreifel weisen vermehrt Schadsymptome auf. Die Forstleute setzen daher auf Vielfalt.

„Warum sieht die Douglasie bloß so schlecht aus?“, fragt sich Andreas Zedler vom Forstamt Adenau bei der Kontrolle verschiedener Kulturflächen. Bei einzelnen Pflanzen sterben die Nadeln ab, die Triebspitzen werden kahl und oft hakenförmig verbogen. „Da auch andere Symptome zu beobachten sind, bin ich mir über die Ursache unklar. Ich habe daher Proben genommen und zur Untersuchung an die FVA in Freiburg, die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden–Württemberg, geschickt“, stellt der Privatwaldbetreuer fest.

An den eingesandten Proben konnte die FVA Abteilung Waldschutz Befall durch Douglasien-Gallmücke nachweisen. Das ursprünglich aus Nordamerika stammende Insekt konnte 2016 erstmalig in Rheinland-Pfalz nachgewiesen werden. Zusätzlich wurden zwei Pilzerkrankungen festgestellt. Es handelt sich hierbei um Grauschimmel und das Sirococcus-Triebsterben, das bisher als Erkrankung der Fichten bekannt ist und erst seit einigen Jahren an jungen Douglasien nachgewiesen werden kann.

Die Schadsymptome der Douglasien-Gallmücken werden ausschließlich durch den Reifefraß der Larven verursacht. Nach erfolgter Eiablage bohren sich diese in die frisch ausgetriebenen Nadeln ein und minieren selbige. Das Minieren der Larven führt zu Verfärbungen der Nadeln. Diese sind zunächst blässlich bis gelbstichig, im späteren Verlauf dunkler, teilweise rötlich bis bräunlich. Durch den Fraß der Larven wird eine Gallenbildung induziert, die Nadeln wirken geschwollen, verbiegen sich und fallen schließlich ab. Bei starkem Befall können Zweigteile und Triebe absterben sowie Kümmerwuchs ausgelöst werden.

Die Douglasie ist in Zeiten des Klimawandels ein wichtiges Standbein bei der Bewirtschaftung des Waldes. Sie kommt auch mit höheren Temperaturen und geringeren Niederschlägen gut aus. Um das Betriebsrisiko zu reduzieren wird jedoch bewusst auch mit anderen Baumarten gearbeitet. So setzen die Förster auch vermehrt auf die Weißtanne, die in den letzten Jahrzehnten überwiegend in niederschlagsreicheren Gebieten angepflanzt wurde. „Die Weißtanne ist deutlich sturmsicherer als die Fichte“, weiß Andreas Zedler. „Außerdem ist sie deutlich flexibler in ihren standörtlichen Ansprüchen, als wir Forstleute bisher gedacht haben“.

Die Biodiversität ist in der Forstwirtschaft ein wichtiges Prinzip. „Das wohlsortierte Warenlager ist im Wald ein wichtiges Ziel. Wer kann heute schon vorhersehen, welche Baumarten und Sortimente in 100 Jahren gefragt sind“, so der Forstmann vom Forstrevier Mittelahr. Bei den Laubbäumen setzt er daher neben den verbreiteten Rotbuchen, Stiel- und Traubeneichen auch auf die Vogelkirsche, Roteiche oder auch die Robinie, um nur einige Alternativen zu nennen.

Pressemitteilung

Forstamt Adenau

Der Minierfraß der Larven ist durch dunklere Stellen mitten in der Nadel zu erkennen.

Der Minierfraß der Larven ist durch dunklere Stellen mitten in der Nadel zu erkennen.

Förster Andreas Zedler stellt besorgt vermehrt Schäden an jungen Douglasien fest. Fotos: Foto: Landesforsten.RLP / Dietmar Ebi

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