„Wir setzen uns zusammen“

Am 21.07.2016

Allgemeine Berichte

Lernortkooperation zwischen David-Roentgen-Schule Neuwied und Ausbildungsbetrieben

„Wir setzen uns zusammen“

Neuwied. Durch das System der Dualen Berufsausbildung teilen sich mehrere Lehrorte die Ausbildung der jungen Auszubildenden untereinander auf. So richtet sich der Betrieb (einschließlich ergänzender überbetrieblicher Lernorte) bei seiner praktischen Ausbildung nach den Ausbildungsrahmenlehrplänen der jeweiligen Ausbildungsordnungen, während für die theoretische Ausbildung an der Berufsschule die von der Kultusministerkonferenz freigegebenen, lernfeldorientierten Rahmenlehrpläne maßgebend sind. Gerade deshalb ist es wichtig, dass Betriebe und Berufsschulen miteinander kooperieren und sich über die Inhalte der Ausbildungen sowie deren zeitliche Abfolge austauschen, um das gemeinsame Ziel des Ausbildungserfolges bestmöglich zu gewährleisten. Beispielhaft und gleichzeitig als Aufruf an andere Berufsschulen und Ausbildungsbetriebe Lernortkooperationen verstärkt zu initiieren, rief Herr Dipl.-Ing. (FH) Ingmar Posmann aus Bad Neuenahr, Fachlehrer für Metalltechnik an der David-Roentgen-Schule Neuwied, unter dem Motto „Wir setzen uns zusammen“ eine wegweisende Idee ins Leben, bei der er gemeinsam mit seine Auszubildenden der Konstruktionsmechaniker im Lernfeld 8 (Herstellen von Baugruppen aus Profilen) symbolisch zwei Stühle aus Stahlprofilen im Unterricht entwickelte und diese parallel in einem Ausbildungsbetrieb (Firma Hennecke GmbH – Neustadt/Wied) fertigen ließ. Ursprünglich war eine ganze Sitzgruppe mit zwei Stühlen, einem Tisch und einer Bank geplant, welche dann an der DRS-Neuwied aufgestellt werden sollte. Gemäß einer Ermöglichungsdidaktik und einer konstruktivistisch angelegten, authentischen Lernsituation kamen die jungen Auszubildenden mit einer realen Problemstellung aus ihrem beruflichen Umfeld in Berührung, anhand derer die Inhalte des Lernfeldes selbstständig von den Schülern erarbeitet werden konnten. Unter Anleitung von Herrn Posmann klärten sie zunächst die Kriterien für die Sitzgruppe, legten für jedes Sitzelement ein zugehöriges Lastenheft an, wählten Werkstoffe aus, fertigten Zeichnungen an, bestellten normgerecht Material, erstellten Sägelisten, planten die für die Fertigung notwendigen Arbeiten und zeitlichen Abläufe, berücksichtigten Arbeitssicherheit sowie Umweltschutz, klärten die Kosten ab und organisierten eigenverantwortlich Kooperationspartner. Bei der Konstruktion der Stühle kamen die Schüler zwangsläufig mit Richtlinien, Normen und ergonomischen Formen in Kontakt. Oft half es, sich in seinem Umfeld Klassenraum umzuschauen, um an vorhandenen Stühlen und Tischen Sitzhöhen, Neigungen für Rückenlehnen oder Größenverhältnisse abzumessen und zu übertragen. Neben der Fachkompetenz wurde durch das Arbeiten in Teams von bis zu sechs Personen auch die Sozialkompetenz der Schüler gefördert. In Anlehnung an das Arbeiten in Abteilungen innerhalb eines Betriebes wurde auch für das Projekt in der Schule für jede Phase ein Teamleiter bestimmt, der die Aufgaben innerhalb des Teams koordinierte, sich mit den anderen Teams abstimmte und Zwischenergebnisse präsentierte. Doch nicht immer lief alles wie geplant und man musste sich immer wieder neu organisieren. Durch das Zusammenspiel von Berufsschule (Theorie) und Betrieben (Praxis) lernten die Schüler gelegentlich den berühmten Spagat zwischen Theorie und Praxis kennen und gewannen im Sinne einer positiven Fehlerkultur wichtige Erkenntnisse für eine fertigungsgerechte Konstruktion. Das Einhalten der vereinbarten Zeitmarken wurde teilweise erschwert durch eine parallel stattfindende Zwischenprüfung und den damit verbundenen Prüfungsvorbereitungen, oder auch durch die in den Betrieben auftragsbedingte Schwankung der zeitlichen Ressourcen für die Fertigung der Sitzgruppenelemente. Aber auch Unstimmigkeiten bei Aushandlungsprozessen zwischen den einzelnen Schülerteams, den Betrieben untereinander sowie zwischen Berufsschule und Betrieben nahmen viel Zeit in Anspruch. So gelang es am Ende, nur zwei Stühle der Sitzgruppe bis zum Ende des Schuljahres herzustellen. Dank des vorbildlichen Einsatzes ihres Ausbilders Franz Ermtraud konnten Stefanie Monschau und Peter Anger aus der Firma Hennecke GmbH ihre Sitzgruppenelemente rechtzeitig fertigstellen. Die bereits angefangenen Sitzgruppenelemente Tisch und Bank sollen aber noch in nächster Zeit von den anderen Ausbildungsbetrieben zu Ende geführt werden. Doch egal wie hoch die Hürden auch waren, für alle Beteiligten war das Projekt ein voller Erfolg. Man hat sich gemeinsam auf den Weg gemacht und ist nicht stehen geblieben.

Betriebe und Berufsschule kamen sich ein Stück näher und konnten voneinander lernen. Auch die Auszubildenden bekamen ein Gefühl für die Zusammenarbeit ihrer beiden Lernorte und fühlten sich als ein Teil von diesen voll integriert. Jeder hat sich für den anderen ein Stückchen mehr sensibilisiert. So will man nun künftig die regelmäßigen Treffen zwischen Ausbildern und Lehrern verstärken, noch mehr miteinander reden und weiterhin gemeinsame Projekte durchführen.

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