Am 05.09.2025
Allgemeine Berichte20 Jahre Förderverein für das Seniorenzentrum im Buchfinkenland
Wohin geht die „Reise“ für das Ignatius-Lötschert-Haus?
Horbach. Was die Weiterentwicklung der das Buchfinkenland prägenden Einrichtungen angeht, stand die Existenzsicherung des Familienferiendorfes in Hübingen und die Wiedereröffnung des Wildparks in Gackenbach in jüngster Zeit in der Kleinregion im südlichsten Teil des Westerwaldes im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Dabei ist es leider nach wie vor nicht klar, wohin „die Reise“ für das traditionsreiche Seniorenzentrum Ignatius-Lötschert-Haus in Horbach geht.
Vor über 2 Jahren hatte der Förderverein der Einrichtung auf Anregung und mit Abstimmung des Trägers einen Konzeptentwurf für die mittelfristige Realisierung eines „Campus Ignatius-Lötschert-Haus“ auf dem weitläufigen Gelände des bestehenden Hauses erarbeitet. Dieses sieht im ersten Schritt die Sanierung und Modernisierung der bestehenden Einrichtung vor. Nachdem Fachleute mit der baufachlichen Beurteilung des Bestandsgebäudes beauftragt wurden, hofft der Förderverein des Seniorenzentrums jetzt auf die Einleitung konkreter Umsetzungsschritte. Dies stellt der Vorstand nach der jährlichen Sommerklausur fest.
Die Klausurtagung nahm Vorsitzender Uli Schmidt zum Anlass, auf die Gründung des Vereins vor genau 20 Jahren zurückzublicken. „Angesichts der drohenden Pflegekrise müsste die gesamte Boomer-Generation im Buchfinkenland und darüber hinaus eigentlich Mitglied bei uns werden, denn es wird bald kein Selbstverständlichkeit mehr sein, so gut wie heute bei uns und in anderen Einrichtungen der Stationären Altenpflege versorgt zu werden“, so Schmidt. Um das Haus und seine Mitarbeitenden bei ihrer gesellschaftlich wichtigen Arbeit nachhaltiger unterstützen zu können, sei mehr notwendig als dies mit den bescheidenen Förderbeiträge der aktuell nur noch 145 Mitglieder möglich sei. „Mit der doppelten Zahl von Mitgliedern könnten wir auch doppelt so viel für das Haus und seine Bewohner/innen tun“, stellte Kassenführer Hubert Kleppel fest.
Wie schwer es ist, den wachsenden Fachkräftebedarf mit ausländischen Pflegekräften teilweise zu decken, verdeutlichte Einrichtungsleiter Chris Martin: aktuell gebe es mit einer angehenden Kollegin aus Afrika Probleme bei der Sprache, der Anerkennung von Abschlüssen im Herkunftsland sowie der Integration im Haus und darüber hinaus. „Leider sind wir weiterhin auf die Nutzung von teurer Leiharbeit angewiesen“, so Martin bedauernd.
Bedauert wurde, dass man als einzelne Pflegeeinrichtung die auf die Bewohnerinnen und Bewohner sowie die Angehörigen zukommende Kostenlawine nicht stoppen könne. „Allein in den letzten drei Jahren sind die Eigenanteile im ersten Jahr des Aufenthalts um 30 Prozent gestiegen“, so die 2. Vorsitzende Gaby Schlosser. Das könne mit im Schnitt aktuell 3.051 Euro monatlich nicht so weiter gehen, da sonst Pflege immer mehr zum Armutsrisiko werde.
Schriftführer Franz-Josef Jung freute sich, die zeitnah anstehen Veranstaltungen des Fördervereins vorstellen zu können: so die Demenztheatervorführung „Du bist mein Mutter“ in Kooperation mit anderen Veranstaltern am 20.9., dem jährlichen Arbeitseinsatz „Aktion Wühlmaus“ am 25.10. sowie der zweiten Fahrt zur Gedenkstätte in Hadamar am 9.11. Besonders gespannt sind sicher alle in der Kleinregion auf den Neujahrsempfang am 9.1.2026 zum Thema „Unser Buchfinkenland – mehr als schöne Landschaft“.
Wer Mitglied im Förderverein werden oder diesen in anderer Form unterstützten will, kann sich gerne telefonisch melden im Ignatius-Lötschert-Haus (Tel. 06439/89-0) oder per E-Mail beim Förderverein unter uli@kleinkunst-mons-tabor.de.