Trauerratgeber
Ablauf einer Beerdigung – Was erwartet Sie?

Erfahren Sie, wie eine Beerdigung abläuft, welche Möglichkeiten Sie bei der Gestaltung der Trauerfeier haben und was beim Abschied vom Verstorbenen wichtig ist.
Die Beisetzung auf dem Friedhof findet in der Regel drei bis sieben Tage nach dem Tod des Verstorbenen statt. Während dieses Zeitraums haben Sie als Angehörige die Möglichkeit, viele persönliche Wünsche zu äußern. Die Mitarbeiter des Bestattungsinstituts sowie der Pfarrer oder Trauerredner werden gerne auf Ihre Vorstellungen eingehen.
Der Trauermarsch – Der Beginn der Bestattung
Zu Beginn des Trauermarsches wird der Sarg von der Friedhofshalle oder Kirche zum Grab getragen. Die Trauergemeinde versammelt sich am Eingang des Friedhofs und folgt dem Sarg zur Grabstätte. In der Regel übernehmen Freunde und Bekannte des Verstorbenen das Tragen des Sarges, doch auch die Mitarbeiter des Bestattungsunternehmens können diese Aufgabe übernehmen, wenn gewünscht.
Die Bestattungszeremonie – Wer leitet die Zeremonie?
Die Bestattungszeremonie beginnt am Grab, wenn Sargträger und Trauergemeinde den Sarg abgesetzt haben. Der Pfarrer hält nun die Grabrede und spricht den Segen aus. In vielen Fällen ist der Pfarrer der örtlichen Kirchengemeinde für die Zeremonie zuständig. Wenn jedoch der Bezug zur Kirche verloren gegangen ist oder Sie sich nicht mit einem kirchlichen Pfarrer wohlfühlen, können Sie alternativ einen weltlichen Trauerredner engagieren, der die Grabrede hält oder die Zeremonie ganz nach Ihren Wünschen gestaltet.
Individuelle Gestaltung der Bestattung
Nach der Trauerrede haben Sie die Möglichkeit, die Bestattung weiter nach Ihren persönlichen Vorstellungen zu gestalten. Möchten Sie oder andere Angehörige noch ein paar Worte sprechen? Oder möchten Sie das Lieblingslied des Verstorbenen spielen oder ein Gedicht vorlesen? Nehmen Sie sich die Zeit, die Sie benötigen, und beziehen Sie auch andere enge Familienmitglieder in die Planung mit ein. Es ist wichtig, dass Sie den Pfarrer oder Trauerredner im Vorfeld informieren, damit er den Abschluss der Zeremonie erst dann vornimmt, wenn Sie mit Ihren Reden und Gedenkbeiträgen fertig sind.
Der Abschied – Der letzte Moment am Grab
Nach der Trauerrede und dem Segen des Pfarrers oder Trauerredners haben die Trauergäste Zeit, sich am Grab von dem Verstorbenen zu verabschieden. Traditionell werfen die Männer eine Schaufel Erde auf den Sarg, während Frauen eine einzelne Blume darauf legen. Es ist jedoch auch möglich, persönliche Gegenstände mit in das Grab zu legen. Klären Sie dies im Vorfeld mit dem Friedhof ab, da die Bestimmungen je nach Ort variieren können.
In der Regel bleibt der Pfarrer oder Trauerredner bis zum letzten Trauergast am Grab, und es ist üblich, dass die Trauergäste den nächsten Angehörigen ihr Beileid aussprechen. Viele Hinterbliebene empfinden diese Beileidsbekundungen jedoch als belastend oder unangemessen und möchten sich zurückhalten. In solchen Fällen sollte selbstverständlich auf die Wünsche der Familie Rücksicht genommen werden.
Der Leichenschmaus – Ein Brauch der Zusammenkunft
Im Anschluss an die Beerdigung treffen sich die Trauergäste häufig zu einem gemeinsamen Leichenschmaus. Bei Kaffee und Kuchen oder einem kleinen Buffet gedenkt die Familie des Verstorbenen. Dieser Brauch geht auf eine sehr alte Tradition zurück, bei der früher mit Gewürzen bestreute Brote gegessen wurden, um böse Geister zu vertreiben. Auch heute noch wird oft Alkohol angeboten, und die Stimmung kann sich im Verlauf des Leichenschmauses aufhellen, sodass auch hier und da ein Lächeln oder ein Lachen zu hören ist. Das ist vollkommen in Ordnung, da der Leichenschmaus einen symbolischen Akt darstellt: Trotz des Verlustes bleibt das Leben mit all seinen Facetten weiterhin bestehen, und auch für die Hinterbliebenen wird es wieder Freuden geben.