Vortragsabend der Gesellschaft für Sicherheitspolitik e.V.
05.07.2015 - 18:00h
Bad Neuenahr-Ahrweiler. „Organisierte Kriminalität und legale Wirtschaft sind verzahnt, sie finden in allen Gesellschaften statt, auch bei uns“, stellte Prof. Dr. Thomas Jäger fest. Auf Einladung der Gesellschaft für Sicherheitspolitik e.V. (GSP) referierte der Kölner Politikwissenschaftler und Inhaber des Lehrstuhls für Internationale Politik und Außenpolitik der Universität zu Köln im gut besuchten Hotel Krupp zum aktuellen Thema „Transnationale organisierte Kriminalität“. Organisierte Kriminalität (OK) erläuterte er, sei international nicht eindeutig definiert, allen gemeinsam seien jedoch vier Punkte. Erstens organisieren sich mehrere Menschen um Straftaten zu begehen, zweitens seien Betrug, Fälschung und Gewalt sowie Raub bis hin zu Mord Kennzeichen zum Erlangen Ihrer Ziele, drittens gehe es um wirtschaftliche Macht und Profitorientierung und viertens sei sie auf politische Einflussnahme ausgerichtet. In den letzten 20 Jahren nach dem Zusammenbruch des Ostblocks und parallel zu den zahlreichen internationalen Krisen und Konflikten entwickelte sich die transnationale organisierte Kriminalität in zunehmend unterschiedlichen Strukturen, Methoden und Anwendung von Gewalt. Überall dort, wo Regierungen aufgrund ihrer Schwäche wichtige Aufgaben nicht mehr ausreichend erfüllen können oder wollen, eröffnete sich die Möglichkeit mit kriminellen Methoden wirtschaftliche Profite und politische Macht zu erringen. OK gedeiht immer dort vorzüglich, wo Korruption möglich ist und auf den Nährboden wie Käuflichkeit von Politikern fällt. Die international und transnational agierenden kriminellen Gruppierungen, Syndikate, Rockerbanden und Organisationen mit ihren dreistelligen Milliardenumsätzen sind in allen Feldern wie Menschenhandel und Zwangsprostitution, Drogenhandel, Produktpiraterie, Raub und Diebstahl aber auch im lukrativen Bereich der Finanzspekulationen aktiv. „Terroristen wollen provozieren und suchen die öffentliche Aufmerksamkeit, organisierte Kriminalität bleibt im Verborgenen um ungestört ’arbeiten‘ zu können“, zieht Prof. Dr. Thomas Jäger eine klare Trennung. Unter den Gästen begrüßte der Vorsitzende der Gesellschaft für Sicherheitspolitik-Sektion Bad Neuenahr-Ahrweiler, Gerd-Heinz Haverbusch auch den Landesvorsitzenden der GSP (Rheinland-Pfalz, Hessen und Saarland) Brigadegeneral a.D. Richard Bulheller und zeigte sich dann nach lebhafter Diskussion beim Referenten für seinen kurzweiligen, engagierten und informativen Vortrag, unterstrichen von dem Applaus der begeisterten Zuhörer erkenntlich.
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