Trauerratgeber
Die Trauerrede

Hier finden Sie hilfreiche Tipps und einen klaren Aufbau, um eine einfühlsame Traueransprache zu verfassen. So geben Sie dem Verstorbenen einen würdigen Abschied.
Die Traueransprache während der Trauerfeier ist der Moment, in dem ein letzter Abschied vom Verstorbenen genommen wird. In dieser Rede soll der Verstorbene gewürdigt und den Trauergästen der Raum gegeben werden, sich mit ihrer eigenen Trauer auseinanderzusetzen. Doch die Betroffenheit macht es vielen schwer, die richtigen Worte zu finden. Wie sollte die Rede aufgebaut werden? Welche Themen sollten angesprochen werden? Welche formalen und inhaltlichen Aspekte gilt es zu beachten? Hier finden Sie hilfreiche Hinweise, um eine würdevolle Traueransprache zu verfassen.
Recherche für die Trauerrede
Bevor Sie mit dem Schreiben der Traueransprache beginnen, ist es ratsam, sich im Vorfeld mit den engsten Angehörigen oder Freunden des Verstorbenen auszutauschen. Klären Sie, ob diese Art der Rede gewünscht ist und ob es spezielle Themen gibt, die besonders betont werden sollen. Falls Sie den Verstorbenen während der Rede direkt ansprechen möchten, kann es hilfreich sein, dies gleich zu Beginn zu tun – das erleichtert den Übergang und schafft eine persönliche Atmosphäre.
Im Hauptteil der Traueransprache sollten Sie auf die charakterlichen Merkmale des Verstorbenen eingehen. Was hat diesen Menschen besonders gemacht? Welche Eigenschaften haben ihn einzigartig gemacht? Sie können auch auf gemeinsame Erlebnisse und persönliche Erinnerungen zurückgreifen, die Ihnen besonders im Gedächtnis geblieben sind.
Aufbau der Traueransprache
Eine gut strukturierte Traueransprache sollte folgende Elemente enthalten:
- Einleitung: Begrüßung der Angehörigen und der Anwesenden
- Trauerspruch (optional): Ein passender, einleitender Trauerspruch kann die Stimmung sanft einstimmen
- Besondere Eigenschaften des Verstorbenen: Was machte ihn einzigartig? Welche Leistungen und Verdienste sind hervorzuheben?
- Erinnerungen: Teilen Sie konkrete Erlebnisse oder Anekdoten, die den Verstorbenen in einem menschlichen Licht zeigen – ein humorvoller Moment kann inmitten der Trauer für eine kleine Erleichterung sorgen
- Spuren des Verstorbenen: Welche bleibenden Eindrücke hat der Verstorbene hinterlassen? Wen hat er berührt, und welche Lücken hinterlässt er?
- Abschlusswort und Ausblick: Wie wird der Verstorbene in den Herzen der Trauergäste weiterleben? Ein versöhnlicher Ausblick kann helfen, den Abschied in eine positive Erinnerung zu transformieren
- Zitat/Gedicht/Trauerspruch (optional): Ein schönes Zitat oder Gedicht kann die Rede abrunden
Formulierung der Traueransprache
Die Traueransprache sollte schlicht und einfühlsam gehalten werden. Eine „Wir“-Anrede integriert die Versammelten und lässt sie die Rede gemeinsam erleben. Zu Beginn der Rede begrüßen Sie die engsten Angehörigen und alle Trauergäste. Wenn es in der Trauergemeinschaft üblich ist, können auch einige Worte direkt an den Verstorbenen gerichtet werden.
Besondere Beachtung verdienen die Spuren, die der Verstorbene hinterlässt. Bleibt der Partner zurück? Gibt es Kinder, die um ihren Elternteil trauern? Welche persönlichen und beruflichen Erfolge hat der Verstorbene erzielt? Die Abschlussworte sollten tröstlich wirken und eine würdige Verabschiedung des Verstorbenen bieten. Wenn gewünscht, kann die Traueransprache mit einem Trauerspruch oder Gedicht abschließen.
Wenn es Ihnen schwerfällt, die gesamte Traueransprache allein zu halten, können Sie dies auch gemeinsam mit anderen tun. So bleibt jedem genug Zeit, sich zu sammeln, und es können unterschiedliche Perspektiven und Empfindungen zum Ausdruck gebracht werden, was die Trauerfeier noch intensiver machen kann.