Ukrainehilfe in Cochem: Schiffstour bot Gelegenheit zum Austausch

Auf der Mosel unterwegs

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Auf der „Wappen von Cochem“ erlebten die Flüchtlinge ein Stück Unbeschwertheit. Foto: VG Cochem

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In Gesprächen erhielten die ukrainischen Gäste wichtige Informationen. Foto: VG Cochem

Cochem. Am Moselufer der Kreisstadt legte die „Wappen von Cochem“ ab. An Bord befanden sich diesmal jedoch keine Touristen. Rund 300 Menschen aus der Ukraine waren der Einladung von VG-Chef Wolfgang Lambertz gefolgt, um an einer kleinen Schiffsrundfahrt teilzunehmen. „Wir möchten den geflüchteten Menschen das Ankommen in unserer Region einfach leichter machen“, erklärte Lambertz. Einige Mitfahrende hatten sich bereits im Sprachkurs oder auf der Arbeit kennengelernt und die Schiffstour bot eine gute Gelegenheit, das eigene Netzwerk weiter auszubauen. Doch es gab auch jede Menge Fragen, die an den VG-Chef gerichtet wurden. Mit Hilfe von zwei Übersetzerinnen fiel das Beantworten der Fragen leichter. Dazu hatte sich neben Ivanna Eisfeld aus Cochem auch Liliâ Iskrenko bereiterklärt, eine Ukrainerin, die seit 2014 in Bruttig-Fankel zu Hause ist. Lambertz hatte bereits mit Ankunft der ersten Flüchtlinge eine gemeinsame WhatsApp-Gruppe mit den Ukrainern eingerichtet, in der inzwischen ein reger Austausch stattfindet. „Daher wusste ich, dass es noch einiges zu klären und zu erklären gibt“, sagte er. Im Vorfeld hatte Lambertz deshalb einen Fragebogen erstellt, den die ukrainischen Neubürger an Bord ausfüllen konnten. Es ging um Fragen zu Impfung, Sprachkursen, Kindergarten- und Schulplätzen, Wohnung und Arbeit, eben alle elementaren Dinge des Alltags, die geklärt werden müssen. „Wir stehen hier vor einer großen Aufgabe, doch mit Freundlichkeit und Solidarität kriegen wir das hin“, gab Lambertz sich zuversichtlich. Inzwischen hatte die „Wappen von Cochem“ vor der Schleuse in Bruttig-Fankel gewendet und nahm wieder Kurs auf die Kreisstadt. Die Erwachsenen saßen in Gruppen zusammen und unterhielten sich. Die Kinder hatten sich längst miteinander angefreundet und zum Spielen an Deck verabredet. Man hörte die ersten Worte auf Deutsch. „Diese Fahrt gibt den Menschen ein wenig Alltag und Unbeschwertheit zurück“, weiß Liliâ Iskrenko. „Es tut einfach gut, sich wieder in der eigenen Muttersprache unterhalten zu können“, sagte sie. Die Menschen aus der Ukraine waren dankbar für das Angebot. Nicht selten musste Bürgermeister Lambertz für ein Foto mit den Teilnehmern herhalten. Aber das tat er in Anbetracht glücklicher und zufriedener Gesichter natürlich gerne.

Pressemitteilung

VGV Cochem