Wiederaufbau in Bad Neuenahr-Ahrweiler

Bad Neuenahr: Parkhaus sollim Januar wiedereröffnet werden

Bad Neuenahr: Parkhaus soll
im Januar wiedereröffnet werden

Das Parkhaus in Casinonähe. Foto: ROB

Bad Neuenahr: Parkhaus soll
im Januar wiedereröffnet werden

Die Telegrafenstraße ist mittlerweile wieder belebt. Foto: ROB

Bad Neuenahr. „Der Wiederaufbau nach der Flut ist kein Sprint, sondern ein Marathon“ - dieser Satz wird seit der Flutkatastrophe häufig zitiert und stellte von Beginn an eine grobe Prognose über die zu erwartende Dauer der Reparaturmaßnahmen dar. Doch nicht überall geht es gleich schnell voran. Unterschiede in der Wiederaufbaugeschwindigkeit ergeben sich aus dem Grad der Zerstörung und den persönlichen Eigentumsverhältnissen. Gerade in Bad Neuenahr schien es nach der Flut so, als wäre der Startschuss zum erwähnten Marathon mit deutlicher Verzögerung gefallen. Zunächst wirkte es, als hinke der Stadtteil hinterher, gerade dann, wenn Ahrweiler oder die Orte an der Mittelahr als Vergleich herangezogen wurden. Der Eindruck täuschte nicht, wie auch der Bad Neuenahrer Ortsvorsteher Richard Lindner bestätigte.

Viele Hände zu schütteln

Jetzt sei die Lage aber anders und gerade in der Kurstadt gehe es voran. Und tatsächlich: Lindner kommt aus dem Händeschütteln derzeit gerade gar nicht heraus, um Unternehmern zur Wiedereröffnung zu gratulieren. Besonders toll fände er die Entwicklung in der Telegrafenstraße. „80 Prozent der Geschäfte haben hier wieder geöffnet oder öffnen bald“, sagt Lindner. „Jetzt herrscht dort endlich wieder Leben und die Straße ist ein wichtiger Treffpunkt geworden.“ Generell sei er zufrieden mit der Quote der Geschäftstreibenden, die nach der Flut dem Standort Bad Neuenahr-Ahrweiler treu geblieben wären. „Die, die abgewandert sind, sind keine zehn Prozent“, weiß Lindner. Das sei ein guter Schnitt. Zum Vergleich: Kurz nach der Flut wollten „nur“ 60 Prozent weitermachen. Aber auch seinerzeit wurde diese Quote – angesichts der massiven Zerstörung – als hoch beschrieben.

Mehr Parkmöglichkeiten

Wichtig seien für Lindner auch die Entwicklungen um die Parksituation. Dazu hat der Ortsvorsteher eine gute Nachricht: Im Januar soll das Parkhaus am ehemaligen Casino wiedereröffnet werden. Durch die kürzlich freigegebene Behelfsbrücke in der Nähe können dann Fußgänger ganz bequem die Innenstadt erreichen. Die zusätzlichen Parkmöglichkeiten sollen die Kernstadt entlasten, denn trotz aller Appelle der Stadtverwaltung herrscht hier Parkanarchie, gerade im Bereich am Platz an der Linde. Die Zustände dort beschreibt Lindner als durchweg chaotisch. „Ich habe hier die klare Bitte an die Stadt, dass die Verwaltung dem Parkchaos Einhalt gebietet.“ Der Platz ist teilweise nicht mehr gepflastert, sondern asphaltiert und wird auch entsprechend genutzt – zum Befahren oder eben auch Parken. Dennoch bleibt zum Beispiel die angrenzende Poststraße eine Fußgängerzone. Lindner möchte hier mit einem Vorurteil aufräumen. „Die Wildparker sind meist keine Handwerker, sondern Anwohner“, so der Ortsvorsteher mit Verweis auf die vielen Autos mit AW-Kennzeichen.Dabei habe man in Bad Neuenahr gerade mit dem Platz an der Linde noch vieles vor, schließlich ist das Areal ein zentraler Punkt mit viel Raum. Um noch mehr Raum zu schaffen, stellt sich Lindner vor, den jetzigen Springbrunnen zu beseitigen. Eine Alternative wäre eine Art Wasserspiel wie am Alter Markt. Da können Kinder toben und somit hätten auch Familien etwas davon. Wie der Platz genau belebt werden könnte, sollen die Einwohner klären. In einem Bürgerworkshop sollen Ideen erörtert und diskutiert werden. Richard Lindner hat bereits Vorschläge und nennt einen größeren Wochenmarkt oder Konzertveranstaltungen als Wiederbelebungsmittel für den zentralsten Platz Bad Neuenahrs.