Peter-Altmeier-Ufer: Freie Wähler fordern flexible Verkehrslenkung statt Sperrung
Wefelscheid fordert sofortigen Rückbau der mobilen Elemente

Koblenz. Die Freie Wähler Ratsfraktion Koblenz bezieht klar Stellung zur aktuellen Debatte um die verkehrslenkenden Maßnahmen am Peter-Altmeier-Ufer (PAU).
Entgegen kursierender Aussagen aus der Stadtverwaltung betonen Fraktionsvorsitzender Stephan Wefelscheid und Ratsmitglied Christian Altmaier, dass die Freien Wähler keine Sperrung des PAU für den motorisierten Individualverkehr (MIV) befürworten. Vielmehr sehen sie den PAU als wichtigen Bypass für den Verkehrsfluss der Innenstadt, insbesondere falls es auf dem Friedrich-Ebert-Ring zu Blockaden kommt.
„Es ist falsch, die aktuelle Umbaupolitik mit angeblichem politischem Willen der Ratsmitglieder zu begründen. Das haben wir nie beschlossen und das würden wir so auch nicht tun. Diese verkehrsbehindernde Maßnahme ist ein Alleingang der Verwaltung“, so Wefelscheid.
Die Freie Wähler Fraktion habe in allen Gremien stets deutlich gemacht, dass sie auf dem PAU einen verkehrlichen Notfallkorridor sieht, um Staus und Innenstadtblockaden zu vermeiden. Wefelscheid und Altmaier sind sauer über das Vorgehen der Verwaltung: „Offensichtlich wird hier im Hinblick auf das derzeit in der politischen Diskussion stehende integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept versucht bereits Fakten zu schaffen. Nach dem Motto: Wenn man den Autofahrern nur früh genug die Fahrt über das PAU so unbequem wie möglich macht, wird die Sperrung der Straße später leichter fallen. Aber nicht mit uns. Wir durchschauen dieses Manöver und sagen unmissverständlich nein zur Sperrung des PAU!“
Statt Sperrung: Kontrolle und Integration
Die Fraktion fordert von Bürgermeisterin Ulrike Mohrs (CDU) strikte, regelmäßige Kontrollen der gefahrenen Geschwindigkeit und wirksame Maßnahmen bei Verkehrsverstößen. Gerade Lieferdienste für Flusskreuzfahrtschiffe und Busse seien auf diesen Verkehrsweg angewiesen. Altmaier hebt hervor: „Die Wege zu den Flusskreuzfahrtschiffen sind in Koblenz kürzer als an allen internationalen Kreuzfahrt-Terminals, beispielsweise im Hamburger Hafen.“ Die Ratsmitglieder sehen daher keine Notwendigkeit für zusätzliche Einschränkungen, sondern plädieren vielmehr für konsequente Verkehrskontrolle – analog zu Wefelscheids Erfahrungen im studentischen Konstanz: „Ich konnte das damals vom Fenster aus selber beobachten. Hinter der Kurve stand die Polizei. Wer rechtswidrig in die Straße eingefahren ist, wurde umgehend kontrolliert und zur Kasse gebeten – das funktioniert. Kontrollen wirken“.
Rückbau der Verkehrsinseln, Einbau von Bodenschwellen
Die Freie Wähler Fraktion fordert den Rückbau der von der Stadtverwaltung eingebauten Verkehrsinseln, die nach Ansicht vieler Verkehrsteilnehmer zu unsicheren Situationen und Konflikten zwischen Kfz- und Radverkehr führen. Stattdessen werden Bodenschwellen („Drempel“) wie in der Schlossstraße vorgeschlagen: Diese Bodenkissen helfen, den Verkehr vor allem an Fußgängerüberwegen gezielt abzubremsen und gleichzeitig den Radverkehr nicht zu behindern – Radler können daran seitlich vorbeifahren, Autofahrer werden zur Einhaltung der Geschwindigkeit gezwungen.
Wichtig ist den Ratsmitgliedern dabei, dass MIV und Radverkehr auf der Fahrbahn verbleiben, während der Bürgersteig ausschließlich Fußgängern zur Verfügung steht. Eine klare Trennung der Verkehrsarten sorgt nach Ansicht der Freien Wähler für ein sicheres und faires Miteinander.
Mix aus Kontrolle und baulichen Maßnahmen als Lösung
Nach Meinung der Fraktion kann eine Kombination aus Ordnungsamts- und Polizeikontrolle sowie dem gezielten Einbau von Bodenschwellen die Verkehrsprobleme effektiv lösen. Durch ein pragmatisches Konzept mit Kontrollen und baulichen Entschärfungen lässt sich der PAU als nötiger Verkehrsweg erhalten – ganz ohne pauschale Sperrungen, die sowohl touristischen als auch alltäglichen Nutzungen schaden würden.
Mit ihrer Position setzt sich die Freie Wähler Ratsfraktion weiterhin für eine sinnvolle Verkehrspolitik ein, die Sicherheit, Flexibilität und Attraktivität der Innenstadt gleichermaßen berücksichtigt und die Bürger von Koblenz sowie Besucher nicht vor unnötige Hürden stellt.
Pressemitteilung Büro Stephan Wefelscheid