Heimatverein Wachtberg-Pech
„Er war eben immer der Beste“
Dr. Ulrich Junker berichtete über Karl Carsten und die Entstehung der röm. Verträge in den Räumlichkeiten der ev. Kirchengemeinde
Wachtberg-Pech. Der letzte Vortragsabend der diesjährigen dritten Pecher Winterakademie galt dem Thema „Karl Carstens und die Entstehung der römischen Verträge - zu seinem 100. Geburtstag“. In der gut besuchten evangelischen Kirche zeichnete Dr. Ulrich Junker, Gesandter i.R., aus Wachtberg-Pech, die bewegte Entwicklungsgeschichte der Sechser-Gemeinschaft von EWG mit Euratom nach, in deren Mittelpunkt auf Beamtenebene der junge Karl Carstens im Auswärtigen Amt stand. In diesem Jahre wäre Karl Carstens 100 Jahre alt geworden. Dr. Junker beschrieb ihn als glänzenden juristischen Verstand von unvergleichlicher hanseatischer Noblesse. Selbst ein „alter Fahrensmann der Europapolitik“, hatte Junker aus den Archiven von AA und Kanzleramt ein farbiges Bild zusammengestellt, das Zeitzeugen wie Staatssekretär Dr. Lautenschlager im Anschluss noch ergänzten.
Adenauer habe großes Vertrauen in Carstens gehabt, „der redet immer so beruhigend“ (Adenauers Worte). An einer kritischen Stelle im deutsch-französischen Verhältnis bewahrte Carstens in Paris die Verhandlungen vor dem Scheitern.
Dieser Erfolg war sein Ritterschlag, wie Junker es ausdrückte. Damit begann seine große Laufbahn im öffentlichen Leben, die ihn bis an die Spitze des Staates führte und in dem er Bundespräsident wurde: „Er war eben immer der Beste, ob im Referendar-Examen, als Staatssekretär oder als CDU-Vorsitzender.“
Die evangelische Kirchengemeinde hat wieder großzügig die Räumlichkeit für die Vortragsreihe zur Verfügung gestellt .
