Politik | 23.09.2014

Wachtberger Verwaltungsrat ließ sich informieren

Hochwasserschutz und Oberflächenentwässerung

In Pech gibt es oft Probleme mit Starkregen - Kanalarbeiten an der Rathausstraße

Wachtberg. Mit Hochwasserschutz und Oberflächenentwässerung beschäftigte sich der Verwaltungsrat der Gemeindewerke Wachtberg in seiner ersten Sitzung der neuen Wahlperiode. Zunächst gab der Gewässerschutzbeauftragte der Gemeindewachtberg, Dr. Ingenieur Martin Keding aus Rheinbach, seinen Jahresbericht für das Jahr 2013 ab. Demnach hätten sich angesichts der Netzstruktur keine Anhaltspunkte dafür ergeben, dass die Abwassergebühren steigen müssten. Es sah es allerdings als problematisch an, dass in Teilen der Gemeinde ein unzulässig hoher Fremdwassereintrag erfolge. Grund dafür sei wohl, dass Grundstückeigentümer unzulässigerweise Drainagewasser in die Kanalisation leiten. Das könne auch für die jeweiligen Hauseigentümer problematisch werden, da ein Stau in der Kanalisation in der Folge auch in der Dränage zu einem Stau führen könne, wodurch Wasser in die Gebäude eindringen könne. Die Überprüfung des rund 113 Kilometer langen Kanalnetzes habe ergeben, dass es auf einer Strecke von 23,5 Kilometern Sanierungsbedarf gebe. Das bedeute aber nicht, dass der ganze Kanal erneuert werden müsse, meist seien nur kleinere Schäden zu beseitigen. Der Anschlussgrad der nicht im abgelegenen Außenbereich wohnenden Einwohner der Gemeinde Wachtberg an das Kanalnetz habe sich erneut verbessert, mittlerweile seien bis auf drei Bürger aus Villip alle angeschlossen.

Überflutungen und Gebäudeschäden

Ein Problem sei nach wie vor die Oberflächenentwässerung in einem Teil von Pech, so der Ausschussvorsitzende und 1. Beigeordnete Jörg Ostermann. Bei Starkregen seien besonders im Bereich der Kreuzung Alte Hecke/Auf dem Reeg sowie der parallel verlaufenden Straße Bergwiese Überflutungen und damit Gebäudeschäden gang und gäbe. Allein in diesem und im vergangenen Jahr sei es mehrfach solchen Unannehmlichkeiten gekommen. Ein Haus sei dabei gleich mehrfach durch die auf die Bergwiese herabstürzenden Wassermassen in Mitleidenschaft gezogen worden. „Das wird ab dem nächsten Jahr anders werden“, versprach Ostermann, denn nach Beschluss des Verwaltungsrats werde die Entwässerung in dem Bereich komplett neu geregelt. Unter anderem sehen die Pläne vor, einen 124 Meter langen Kanal zu verlegen, zudem sollen zusätzliche Gitterroste an den Einmündungen der Wirtschaftswege die Wassermassen geordnet ableiten. Zudem soll die für die Entwässerung ungünstige Straßenneigung umgekehrt und Kantsteine verlegt werden. Zu diesem Projekt im Wert von 250.000 Euro gab das Gremium grünes Licht, obwohl die Baumaßnahme nicht im Wirtschaftsplan vorgesehen war. Dafür soll der Stauraumkanal an der Gereonstraße in Niederbachem nicht gebaut werden, denn dieser könne ohnehin entfallen. Hans-Otto Schacknies (SPD) warf nun die Frage auf, ob die Gemeindewerke überhaupt dafür zuständig seien oder vielmehr die Gemeinde Wachtberg selbst. Denn zu Beginn der Sitzung hatten in der Bürgerfragestunde einige Villiper darüber geklagt, dass es an der Straße „An der Obstwiese“ ähnliche Probleme gebe. Denen hatte Ostermann erklärt, die Gemeindewerke seien nicht für Niederschlagswasser zuständig, das aus landwirtschaftlichen Flächen abfließe, sondern nur für Schmutzwasser. Für Regenwasser seien die Bürger selbst in der Pflicht, aus dessen Grundstück das Wasser ablaufe.

Kanalnetz muss geschützt werden

Die Pecher Situation liegt jedoch anders, weil durch die Baumaßnahme, das durch die Fluten belastete, Kanalnetz geschützt werden müsse - und das wiederum obliege den Gemeindewerken. Die Sachlage habe man juristisch auf Herz und Nieren geprüft, so Ostermann. Außerdem hinke der Vergleich völlig, „denn was in der Pecher Ortslage an Wasserspektakel passiert, ist mit den Obstgärten nicht vergleichbar.“ AÖR-Vorstand Volker Strehl teilte darüber hinaus mit, dass der Ingenieurauftrag für einen Abschnitt der Maßnahme bereits ausgeschrieben sei, mit dem Baubeginn rechne man im kommenden Jahr. Bei den Berechnungen sei ein hundertjähriges Starkregenereignis zugrunde gelegt worden, führte Strehl aus, womit das Projekt bei den meisten Wolkenbrüchen das Wasser auffangen werde. Strehl ging auch auf die gerade im Bau befindliche Kanalsanierung auf der Rathausstraße in Berkum ein. Die Verkehrsführung sei im Bereich problematisch, deshalb werde man die Sache beobachten und gegebenenfalls reagieren. Auf die Anwohner kämen im Normalfall keine Kosten zu, es sei denn, beim Umklemmen der Hausanschlüsse trete ein Defekt auf. Strehl rechnet mit einer Bauzeit von insgesamt drei Monaten.

Neuralgische Punkte auch in Werthhoven

Einen neuralgischen Punkt gibt es auch in Werthhoven im Kreuzungsbereich von Ahrtalstraße, Zum Rheintal, Birresdorfer Straße und Im Tal. Bei Starkregen wird diese Ecke immer wieder durch Sturzfluten belastet. Die Topografie führt wie ein Trichter das ablaufende Oberflächenwasser auf diesen Punkt hin. Besonders die beiden Starkregenereignisse im Juli 2010 und im Juni 2013 hätten diesen aller Deutlichkeit gezeigt, so Strehl. Deshalb will man im kommenden Jahr einen Misch- und Schmutzwasserkanal dort bauen und in diesem Zusammenhang gleich Lösungsvorschläge für eine nachhaltige Verbesserung der Oberflächenentwässerung in dem gesamten Bereich mit erarbeiten. Wegen der schwierigen Materie rechnet man mit einer Verwirklichung allerdings frühestens ab dem Jahr 2016.

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