Arzdorf feiert Kirmes und gedenkt der Kriegstoten
„Ihre Familiennamen gibt es nicht mehr“
Arzdorf. „Seit sie im ersten und zweiten Weltkrieg ihr Leben ließen, ist eine solange Zeit vergangen, dass es einige ihrer Familiennamen heute in Arzdorf nicht mehr gibt“, so der Vorsitzende des Antoniusvereins Arzdorf, Peter Linke, als er die auf dem Gedenkstein vor der Arzdorfer Antoniuskapelle eingravierten Namen verlas. Traditionell gedachten die Ortsvereine und die Dorfgemeinschaft bei der Kranzniederlegung anlässlich der Antoniuskirmes am Sonntag, 19. Januar, der Toten der beiden Weltkriege aus Arzdorf. Linke wies in seiner kurzen Ansprache darauf hin, dass "wir Deutschen seit fast siebzig Jahren mit unseren Nachbarn in Frieden leben." Mit Blick auf die vielen derzeitigen Konfliktherde in der Welt und auf die vielen Menschen, die auch heute noch der Verfolgung Andersgläubiger zum Opfer fallen, erwachse daraus aber auch die Verpflichtung, auf eine Verringerung jeglicher Gewalt hinzuwirken. Er rief jeden Einzelnen dazu auf, damit in seinem Alltag und in seinem näheren Umfeld zu beginnen. Bereits am Freitag, 17. Januar, dem eigentlichen Gedenktag des Heiligen Mönchsvaters Antonius, hatte Kaplan Celso Sánchez bei einer Messe in der Kapelle Antoniusbrot und Antoniuswasser gesegnet, das für den häuslichen Gebrauch bestimmt ist.
„Ribbel“ und Rheinischer Sauerbraten
Anschließend gab es ein gemeinsames Pilgerfrühstück, das in einen zünftigen Frühschoppen überging. Am Sonntag nun konnten die Arzdorfer wiederum zahlreiche Gäste in der voll besetzten Antoniuskapelle begrüßen. Den Festgottesdienst leitete Pater Christian Modemann, der dem Kirchenchor Cäcilia Fritzdorf für dessen hervorragenden musikalischen Beitrag seinen Dank aussprach. Nach Gottesdienst und Totengedenken geleitete das Tambourcorps Edelweiß Fritzdorf die Festgemeinde zum Lehrer-Welsch-Saal, wo sie vom Vorsitzenden des Bürgervereins, Dieter Klocke, als „Hausherr“ sowie von Löschgruppenführer Jörg Nolden zum von der Freiwilligen Feuerwehr organisierten Frühschoppen mit „Ribbel“ und Rheinischem Sauerbraten begrüßt wurde.
“Sauschätzen“
Der Besuch von Kinderprinz Till I., und seinem Adjutanten Tim mit Gefolge war noch vor Mittag ein Höhepunkt des Festes. Beim “Sauschätzen“ des Antoniusvereins, bei dem das Gewicht eines mit Erbsen gefüllten Sparschweins geschätzt werden musste, setzte sich schließlich Michael Schmid-Ospach durch. Mit seiner Schätzung kam er dem tatsächlichen Gewicht des Schweinchens von 1190 Gramm am nächsten und durfte sich über einen kleinen Präsentkorb mit Produkten vom Schwein freuen. Bei der Kleinkirmes im Mai wird er den Festumzug als „Arzdorfer Ferkelkönig 2014“ anführen. Am Nachmittag klangen die Feierlichkeiten zur Arzdorfer Antoniuskirmes bei Kaffee und selbst gemachtem Kuchen aus.
