Allgemeine Berichte | 18.03.2014

Neues Kirchengesangbuch in den Wachtberger Kirchen eingeführt

Lieder aus der Feder von Regionalkantor Bernhard Blitsch

Am Chortag der Kirchenchöre im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis nahmen 130 Sänger aus 18 Chören teil

Seelsorgebereichsmusikerin Anna Maria Michael bei dem Proben im Rahmen des Chortrages der katholischen Kirchenchöre des linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreises in Berkum. JOST

Berkum. „Bewährtes bleibt erhalten, alte Schätze werden wiederentdeckt und auch Neues kommt reichlich zur Geltung“, so beschreibt Erzbischof Dr. Robert Zollitsch als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz das neue „Gotteslob“. Zum ersten Advent 2013 wurde das neue katholische Kirchengesangbuch im gesamten deutschsprachigen Raum offiziell vorgestellt. Was viele nicht wissen: Zwei der insgesamt 150 neu hinzugekommenen Lieder stammen aus der Komponistenfeder von Regionalkantor Bernhard Blitsch (Meckenheim), der den Chortag leitete. Es handelt sich um die beiden Kehrverse „Ströme lebendigen Wasser“ zu Psalm 46,5 (Liednummer 550) und „Gott, Du mein Gott, Dich suche ich“ zu Psalm 63 (Liednummer 616,1). „Ich betrachte es als große Ehre, mit meinen beiden Kompositionen im neuen Gotteslob vertreten zu sein“, gestand Blitsch der Bonner Rundschau.

In wenigen Tönen viel aussagen

Schließlich gingen seine Kompositionen als Sieger aus einem anspruchsvollen Wettbewerb hervor, bei dem einer Reihe von namhaften Komponisten lediglich die Texte und die gewünschte Tonart vorgegeben wurden. Die Noten wurden anonym eingereicht und mussten bei einem „Probesingen“ ihre Eignung unter Beweis stellen. Die Kommission erachtete die beiden Werke Blitschs als überaus gelungen und würdig, künftig die vier Millionen Exemplare des Gotteslobes in den katholischen Kirchen Deutschlands, Österreichs und Südtirols zu schmücken. „Als ich den Zusagebrief erhielt, habe ich mich riesig gefreut“, so Blitsch. Schließlich war es der Anspruch an die Melodie, nicht nur sehr gut singbar zu sein und die Gemeinde zum Miteinstimmen anzuregen – die Lieder mussten auch angesichts ihrer Kürze in wenigen Tönen sehr viel aussagen. „Das kann man nicht mal so eben nebenher komponieren, dafür braucht man einige Tage, in denen man etwas aufschreibt, immer wieder darüber nachdenkt und es weiterentwickelt, bis man schließlich eine Melodie hat, bei der alles stimmt.“ Seine beiden Kompositionen werden nun einige Jahrzehnte lang die katholischen Gottesdienste im deutschsprachigen Raum bereichern. Beim Chortag der katholischen Kirchenchöre des linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreises wurde das Gesangsbuch jetzt auch in der hiesigen Region eingeführt. Es ersetzt ab sofort die Vorgängerausgabe aus dem Jahr 1975. Das „Gotteslob“ sei von einem Expertengremium in zehnjähriger Vorbereitungszeit zusammengestellt worden, erklärte Blitsch den 130 Sängern aus den 18 Kirchenchören des linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreises. Der eigens gegründeten Unterkommission der Deutschen Bischofskonferenz sei es wichtig gewesen, der Religiosität und Glaubenssuche der Menschen am Anfang des 3. Jahrtausends in Form von Liedern, Texten und Gebeten gerecht zu werden.

Veränderungen als Antriebskraft

Ebenso waren die Veränderungen der vergangenen 50 Jahren in den Bereichen Umwelt, Gesellschaft und Sprachkultur wesentliche Antriebskräfte für die Überarbeitung des „Gotteslob“. Erzbischof Dr. Robert Zollitsch hatte als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz zur Einführung des neuen Gesangbuchs erklärt: „Der Strukturwandel der pastoralen Räume macht es nötig, Ehrenamtlichen, die sich in zunehmendem Maße auf dem Gebiet von Liturgie und Gottesdienst engagieren, Hilfen für die Gestaltung von gottesdienstlichen Feiern an die Hand zu geben.“ 2000 neue Lieder wurden dabei bewertet, in die engere Auswahl kamen schließlich 560, und 150 Gesänge haben es letztlich neu ins Gesangbuch geschafft. 50 davon zählen sogar zur modernen Gattung „Neues geistliches Liedgut“. So finden sich im neuen „Gotteslob“ Gesänge aus acht Epochen, von der Gregorianik aus der Zeit vor 1500 über Renaissance, Barock und Aufklärung bis ins 21. Jahrhundert hinein.

Regionalteil mit örtlichem Bezug

Zahlreiche Rubriken mussten berücksichtigt werden, und fast jedes Bistum hat einen eigenen Teil eingebracht – natürlich auch das Kölner Erzbistum. Darin kommen regionale Besonderheiten zum Tragen, und viele Lieder haben einen deutlich örtlichen Bezug. So etwa das vom Kölner Domkantor Oliver Sperling verfasste „Gottes Stern, leuchte uns“, das an die Heiligen Drei Könige erinnert, deren Reliquien bekanntlich im Kölner Dom aufbewahrt werden. „Das neue Gesangbuch ist ein großer Wurf und repräsentiert in gewisser Weise die derzeitige Aufbruchstimmung in der Kirche“, lobte Regionalkantor Blitsch das Werk. Die Sänger probten beim Chortag in Berkum in drei Gruppen zunächst einige neue Lieder und auch einige alte Gesänge in neuen Chorsätzen. Dabei unterstützten die Seelsorgebereichs-Musiker Michael Bailer, Manfred Mosskopp, Anna Maria Michael, Joachim Stahl, Engelbert Hennes und Claudia Bertine Mainau den Regionalkantor. Nachdem so zunächst die Männer-und die Frauenstimmen getrennt geprobt hatten und auch noch ein „Mädchenchor“ mit den jüngeren Frauen gebildet worden war, sangen bei der Abschlussmesse in der Pfarrkirche Sankt Maria Rosenkranzkönigin wieder alle gemeinsam als großer Chor fast ein Dutzend Lieder aus dem neuen Gesangbuch. „Die Kirchenchöre und ihre Mitglieder sind zum einen kompetent und zum anderen auch gefordert, die neuen Lieder in die Gemeinden hinein zu tragen und die Freude am Singen zu wecken“, schickte Blitsch voraus.

Sympathischer Eindruck

Auch Pfarrer Hermann Josef Zeyen zeigte sich begeistert: „Das neue Gotteslob in den Händen zu halten ist schon ein besonderes Erlebnis.“ Zweifarbig gestaltet in grau und „gotteslob-rot“, mit einzelnen Bildern, kurzen textlichen Einschüben und gut gegliedert mache das Gesangbuch einen frischen und sympathischen Eindruck. „Gott sei Dank entdecken wir all die Lieder wieder, die wir lieben und an die wir gewöhnt sind. Aber es finden sich auch alte Lieder, die bisher nicht im Gotteslob zu finden waren, und auf der anderen Seite bewährte modernere Stücke, die wir von Katholikentagen und Jugendgottesdiensten kennen.“ Allein in der Wachtberger Pfarrei seien 1500 Gotteslob-Bücher angeschafft, gestempelt und auf die Kirchen und Kapellen verteilt worden. Zeyen zeigte sich davon überzeugt, dass das neue Gotteslob „ein zuverlässiger Begleiter auf dem Glaubensweg ist, der hilft, dass unser Lob des dreifaltigen Gottes – sei es Preis oder Dank, Klage oder Bitte – lebendig bleibt.“

Regionalkantor Bernhard Blitsch (rechts) probte mit den Männerstimmen in der Pfarrkirche Sankt Maria Rosenkranzkönigin in Berkum Lieder aus dem neuen „Gotteslob“.

Regionalkantor Bernhard Blitsch (rechts) probte mit den Männerstimmen in der Pfarrkirche Sankt Maria Rosenkranzkönigin in Berkum Lieder aus dem neuen „Gotteslob“.

Seelsorgebereichsmusikerin Anna Maria Michael bei dem Proben im Rahmen des Chortrages der katholischen Kirchenchöre des linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreises in Berkum. Fotos: JOST

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