Kreis-FDP: Keine Windräder im Rheintal und auf den Rheinhöhen

Bürger sollenfrühzeitiger informiert werden

Bürger sollen
frühzeitiger informiert werden

Karsten Keune (4. v.re.) und Rudi Rathfelder (re.) erläutern den Liberalen aus dem Ahrkreis (v.li.) Ulrich van Bebber, Christina Steinheuer, Rosa Müller, Jochen Kreckel und Amelie Reinke die Planungen für Windräder auf der gegenüberliegenden Rheinseite. privat

Bürger sollen
frühzeitiger informiert werden

Fotosimulation des geplanten Windparks oberhalb von Unkel.

Kreis AW: „Die FDP will das Rheintal und die umliegenden Höhen von Windrädern frei halten, und zwar auf beiden Seiten,“ fasste der FDP-Kreisvorsitzende Ulrich van Bebber das Ergebnis einer Runde zusammen, in der sich Liberale aus den Kreisen Ahrweiler und Neuwied in Oberwinter getroffen hatten.

„Hintergrund ist die Tatsache, dass sowohl auf der rechten Rheinseite oberhalb von Unkel, aber auch auf der linken Rheinseite oberhalb von Remagen Windräder geplant sind bzw. darüber nachgedacht wird“, erläuterte die stellvertretende FDP-Kreisvorsitzende Christina Steinheuer. Das Rheintal sei eine historisch gewachsene Kulturlandschaft, die auch für den Tourismus von erheblicher Bedeutung sei. Diese dürfen nicht durch Windräder zerstört werden.

Karsten Keune aus Rheinbreitbach, Vertreter der Bürgerinitiative „Pro Naturpark Pur“, erläuterte, dass bis zu 18 Windräder mit einer Höhe von fast 200 m, also 40 m höher als der Kölner Dom, vorgesehen seien. Diese seien dann vom Rolandbogen, von Oberwinter oder der Apollinariskirche sehr gut sichtbar. In einer Fotomontage demonstrierte er, wie drastisch das optische Erscheinungsbild der Landschaft beeinträchtigt würde.

„Das ist ja eine Katastrophe“, meinte die Vorsitzende der Remagener Liberalen, als sie die Bilder sah.

Die Hauptgründe für die vehement vorangetriebenen Planungen auf der rechten Rheinseite seien finanzieller Art: „Die Ortsgemeinden Rheinbreitbach, Erpel, Bruchhausen und die Stadt Unkel sollen pro genehmigter Windkraftanlage, zusammen 40.000 Euro jährlich erhalten“, rechnete Keune vor. Macht bei 18 Windrädern 720.000 Euro. Eine große Verführung für die finanziell klammen Kommunen. Keune kritisierte die mangelnde Einbindung der Bürgerinnen und Bürger. Er sprach vom „Unkeler Modell“: „Erst wird beschlossen, dann gebaut. Und dann erst wird die Bevölkerung informiert.“ Bis Ende 2014 sollen nach seiner Darstellung Fakten geschaffen werden. Danach fließen nämlich weniger Fördermittel.

Windräder bedrohen aber nicht nur auf der rechten Rheinseite das schöne Rheintal zu beeinträchtigen, sondern auch linksrheinisch gebe es entsprechende Planungen. Van Bebber erläuterte, dass oberhalb von Remagen sogenannte Potenzialflächen für Windkraft benannt seien, und zwar die Waldgebiete zwischen „Dungkopf“ und „Scheidskopf“. Dies, obwohl das Areal als regionaler Grünzug ausgewiesen wird. Bis zu 20 Windkraftanlagen seien hier denkbar. Diese würden allerdings deutlich näher am Rhein stehen als die auf der rechten Rheinseite geplanten Windräder.

„Statt in die Abendsonne würden die Bewohner Rheinbreitbachs oder Erpels dann auf die Rotoren der 200 Meter hohen Bauwerke schauen. Zudem müssten unzählige Quadratmeter Wald abgeholzt werden, um den Bau der Anlagen möglich zu machen. Traurig sei, wie die Grünen dieses Vorhaben ohne Rücksicht vorantrieben, so FDP-Kreisvorsitzender Ulrich van Bebber: „Beim Thema Windkraft werfen die Grünen den Landschafts- und Naturschutz über Bord.“

Windräder seien dort sinnvoll, wo auch entsprechendes Windpotenzial vorhanden sei. Dies sei aber im Rheintal und auch auf den Höhenzügen nur im geringen Umfang gegeben. Viel stärker wehe der Wind zum Beispiel in der Eifel. „Wir sind nicht gegen Windenergie, wollen aber eine sinnvolle Nutzung und Ausgestaltung erreichen. Die derzeitige Politik der Landesregierung führt allerdings nur zu einer Verspargelung der Landschaft,“ erklärte van Bebber abschließend. Wichtig seien vor allem die frühzeitige Information und Einbindung der Bürgerinnen und Bürger in die Planungen.

Pressemitteilung der

Kreis-FDP