
Am 21.08.2024
Allgemeine BerichteInterview mit Steffi-Koll-Bensberg vom Ahrweiler Weinwochen e.V. und Jan Ritter vom Ahrtal-Tourismus
Ahrweiler Weinwochen sind ohne Ehrenamtliche nicht denkbar
Ahrweiler. Vom 30. August bis 1. September und vom 6. bis. 8. September werden die Ahrweiler Weinwochen wieder Tausende Gäste in die Altstadt von Ahrweiler locken. Um die beiden Wochenenden mit Live-Musik an allen Tagen und großem Winzerfestzug durchzuführen, sind zahlreiche Ehrenamtliche im Einsatz. Blick Aktuell hat bei Steffi Koll-Bensberg vom Ahrweiler Weinwochen e.V. und bei Jan Ritter vom Ahrtal-Tourismus nachgefragt.
BLICK aktuell: Was macht der Ahrweiler Weinwochen e.V.?
Koll-Bensberg: Unser Verein ist ein Team von Ehrenamtlichen, das in Zusammenarbeit mit dem Ahrtal-Tourismus die Ahrweiler Weinwochen organisiert. Wir haben 10 Personen im Vorstand. Vier Personen bilden den internen Vorstand.
BLICK aktuell: Gibt es da eine Arbeitsteilung mit dem Ahrtal-Tourismus?
Jan Ritter: Ja, wir haben eine feste Arbeitsteilung. Der Ahrtal-Tourismus ist Veranstalter der Ahrweiler Weinwochen und kümmert sich um die Organisation auf dem Markt mit Ständen, Bühne und Technik. Außerdem läuft das gesamte Marketing über den Ahrtal-Tourismus. Der Ahrweiler Weinwochen e.V. ist für die traditionellen Teile des Festes zuständig.
BLICK aktuell: Was heißt das genau?
Koll-Bensberg: Wir Ehrenamtlichen kümmern uns zum einen um die Burgundia. Das heißt, wir organisieren die Proklamation und begleiten und betreuen sie während ihres gesamten Amtsjahrs. Eine weitere große Aufgabe ist die Organisation und Durchführung des Winzerfestumzuges. Von der Buchung von Musikapellen bis hin zur Zugabfolge, den Wagenengeln, den Versicherungen für die Fahrzeuge, den Genehmigungen, den TÜV-Auflagen, der Anmeldung von Straßensperrungen, der Zugsicherung durch die Feuerwehr und dem Wagenschmuck liegt alles in unserer Verantwortung. Darüber hinaus organisieren wir das Live-Musik-Programm auf dem Markt für alles sechs Festtage.
BLICK aktuell: Das klingt nach einigem Zeitaufwand?
Koll-Bensberg: Das ist richtig. Gerade in den Wochen vor dem Fest geht es wirklich rund. Es ist schon auch kräftezehrend, bis jede Kleinigkeit am Ende organisiert ist.
Jan Ritter: Dabei muss man hoch anrechnen, dass die Vorstandsmitglieder ja alle reguläre Jobs haben und die Aufgaben für das Fest neben Familie und Haushalt in ihrer Freizeit erledigen. Darüber hinaus wäre ja auch der gesamte Winzerfestzug nicht möglich, wenn nicht auch Ehrenamtliche in Zuggruppen mitmachen würden.
BLICK aktuell: Gibt es am Tag des Winzerfestumzuges, dem 1. September, wieder eine Maut an den Stadttoren?
Koll-Bensberg: Dazu zwei Dinge: Wir haben treue Sponsoren, welche die Ahrweiler Weinwochen seit Jahren unterstützen. Ihnen gilt an erster Stelle unser herzlicher Dank. Darüber hinaus gibt es die traditionelle Maut in Höhe von sechs Euro am 1. September. Als Dankeschön für den Obolus erhalten die Gäste den Wert-Coin aus dem bekannten Mehrwertsystem, welcher am Markt, in der Niederhut und am Blankartshof gegen ein Ahrtal-Weinglas eingetauscht werden kann, sowie einen limitierten Ahrweiler Weinwochen Ansteck-Pin. Es ist uns wichtig klarzustellen: Ohne Sponsorenbeiträge und die Erlöse aus der Maut wäre die Finanzierung des Festes schlichtweg nicht möglich!
BLICK aktuell: Ist die Maut somit ein fester Eintritt?
Jan Ritter: Bei der Maut handelt es sich nicht um einen festen Eintritt, sondern um eine Bitte an die Gäste, das Fest mit diesem Betrag zu unterstützen. Unsere Erfahrung zeigt, dass die meisten Besucher dazu bereit sind. Immerhin erhalten sie auch einen Gegenwert. Wenn jemand partout das Fest nicht unterstützen möchte, fänden wir das natürlich sehr schade.
Koll-Bensberg: Leider fehlt manchmal das Bewusstsein, was ein solch großes Fest mit allen Angeboten an allen Tagen kostet. Wir würden uns wünschen, dass die sechs Euro, die wir an nur einem Tag erheben, auch einmal ins Verhältnis gesetzt werden. Für einen Kinobesuch von zwei Stunden zahlt man beispielsweise doppelt so viel.
BLICK aktuell: Werden wie in den Vorjahren die Ahrweiler Schützen wieder die Tore „bewachen“?
Koll-Bensberg: Wir sind sehr dankbar, dass sowohl die St. Sebastianus Bürgerschützen-Gesellschaft als auch die St. Laurentius Junggesellen-Schützengesellschaft wieder zugesagt haben, an den Stadteingängen die Maut einzusammeln. Für die Gäste ist es einmalig und besonders, wenn sie von den Schützen in ihren Uniformen begrüßt werden.
Jan Ritter: Die Ahrweiler Weinwochen sind eine große Gemeinschaftsleistung, insbesondere von Ehrenamtlichen. Sie stehen exemplarisch dafür, wie die Menschen im Ahrtal für ihre Feste brennen und sich engagieren. Das ist bei Weitem nicht selbstverständlich! Genauso selbstverständlich sollte es umgekehrt sein, sich mit einem kleinen Obolus zu beteiligen und damit auch den Ehrenamtlichen Unterstützung für ihre Mühen zu signalisieren.
Wer den Ahrweiler Weinwochen e.V. fördern öder Ideen einbringen möchte, findet unter ahrweiler-weinwochen.de alle Infos.
ROB

Der interne Vorstand der Ahrweiler Weinwochen e.V. Foto: privat

Jan Ritter. Foto: privat