Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen
Arbeitsmarkt macht Sommerpause
Saisonaler Anstieg der Arbeitslosigkeit hält noch bis Ferienende an
Ahrweiler. Der Arbeitsmarkt in der Region ist erwartungsgemäß auch Ende Juli noch deutlich von der saisonüblichen Flaute geprägt: So stieg die Arbeitslosigkeit in den zurückliegenden vier Ferienwochen im Landkreis Ahrweiler um 144 auf 2.438 an. Damit sind allerdings noch immer 116 Frauen und Männer weniger arbeitslos gemeldet als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote stieg gegenüber dem Vormonat um 0,2 Punkte auf 3,5 Prozent und liegt damit um 0,2 Prozentpunkte unter jener des Vorjahres.
„Hintergrund dieses alljährlichen Anstiegs der Arbeitslosenzahlen ist der Umstand, dass vor Beginn der großen Ferien viele junge Leute die Schule verlassen oder ihre Ausbildung beenden, aber erst nach den Ferien einen Job finden, mit der Ausbildung beginnen, weiter zur Schule gehen oder ihr Studium beginnen. Auch viele Unternehmen machen Betriebsferien und stellen kurz vor und in dieser Zeit keine neuen Mitarbeiter ein“, erinnert Agenturleiterin Ulrike Mohrs. Im September und Oktober gehe die Arbeitslosigkeit dann aber üblicherweise wieder deutlich zurück, sagt sie voraus.
Verhalten zeigt sich zurzeit auch der Stellenmarkt: 184 Stellenangebote wurden dem Arbeitgeberservice in den letzten vier Wochen aus dem Landkreis gemeldet – neun weniger als im Monat zuvor. Damit registriert die Agentur für den Ahr-Kreis Ende Juli 902 offene Stellen.
Da es sich bei der saisonalen Sommerarbeitslosigkeit um ein kurzfristiges Phänomen handelt, wirkt sich die Zunahme der Arbeitslosigkeit deutlicher im Rechtskreis des Sozialgesetzbuches (SGB) III aus, wo die Unterstützung für jene Menschen geregelt ist, die über die Arbeitslosenversicherung abgesichert und meist nicht länger als ein Jahr arbeitslos sind. Dort stiegen die Werte im Juli um 93 auf nun 1.135 an. Vor einem Jahr wurden 15 Arbeitslose weniger gezählt.
Im SGB II - dort werden all jene Arbeitslosen ausgewiesen, die Grundsicherung (Hartz IV) erhalten und vom Jobcenter betreut werden – sind zum Monatsende 1.303 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, das sind 51 mehr als im Juni, aber 131 weniger als vor einem Jahr.
In den Endspurt geht zurzeit der Ausbildungsmarkt. Spätestens nach Ende der Ferien Anfang September, beginnen die meisten Ausbildungsverhältnisse. Das Ausbildungsjahr 2017/18 endet offiziell Ende September. Die Berufsberaterinnen und Berufsberater kümmern sich deshalb in diesen Wochen besonders um jene Jugendlichen, die die Schule in den letzten Wochen verlassen, aber noch keine klare Vorstellung haben, wie es nun weitergehen soll. Noch ist es durchaus möglich, eine interessante Ausbildungsstelle zu finden, betont Ulrike Mohrs. „Viele Betriebe stellen auch im Oktober noch ein. Wichtig ist aber, dass der Berufsschulstoff noch nachgearbeitet werden kann.“ Deshalb rät sie vor allem jenen, die sich bislang noch nicht bei der Agentur gemeldet haben, obwohl sie keine Perspektive für die Zukunft haben, dies schnellstens nachzuholen.
Offiziell wandten sich im Landkreis Ahrweiler seit letzten Oktober 704 junge Menschen an die Berufsberatung, um sich bei der Suche nach einem Ausbildungs- oder Studienplatz unterstützen zu lassen. Im gleichen Zeitraum meldeten die Arbeitgeber der Region 764 Lehrstellen. Ende Juli gelten noch 223 Bewerber als unversorgt, ihnen stehen 266 offene Ausbildungsplätze gegenüber.
Tatsächlich müsse aber wohl besonders die Zahl der unversorgten Jugendlichen noch deutlich nach unten korrigiert werden, erklärt die Agenturleiterin. „Viele junge Leute vergessen einfach, uns zeitnah mitzuteilen, dass sie eine Lehrstelle gefunden oder sich für einen Studienplatz entschieden haben. Deshalb werden die Beraterinnen und Berater in den nächsten Wochen viel telefonieren müssen, um herauszufinden, wer tatsächlich noch unsere Hilfe braucht.“
Kontakt zur Arbeitsagentur über die kostenlosen Servicenummern:
(08 00) 4 55 55 00 (Berufsberatung ) oder (08 00) 4 55 55 20 (Arbeitgeber-Service).