
Am 12.06.2025
Allgemeine BerichteDie Westerwald-Arminen in der Hauptstast
Aus dem Westerwald nach Berlin – das DFB Pokalfinale ruft
Westerwaldkreis. „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin“ schallte es von den Rängen der Bielefelder Alm, als die Arminia Anfang April überraschend in das Finale vom DFB Pokal eingezogen war.
Etwa 280 km von der Stadt, die es nicht gibt, entfernt in Montabaur, freuten sich die Mitglieder der Westerwald-Arminen. Die Gemeinschaft hatte sich vor drei Jahren als Fanclub „Westerwald-Arminen“ gegründet, der auch als offizieller Fanclub beim DSC Arminia Bielefeld gelistet ist. Die Mitglieder bestehen aus Exil-Bielefeldern sowie auch aus Sympathisanten des ostwestfälischen Fußballclubs. Der Club besteht mittlerweile aus 20 Mitgliedern, von denen der Großteil auch im Westerwald sesshaft ist.
Auf die Frage, wie sich Exil-Bielefelder im Westerwald treffen, antwortete Bruns – durch Zufälle, z.B. beim Fußballsommercamp für Kinder in Wirges oder in dem man bei Auswärtsspielen die Kennzeichen der Autos anschaut und die Leute anspricht.
In den folgenden Wochen, nach dem Einzug ins Finale, stand das Bangen und Hoffen auf Karten für das Endspiel im Mittelpunkt, so schildert Bruns den Beginn der Berlinplanung. „Dabei saß man Stunden in der Warteschlange beim offiziellen Verkauf über den DFB. Hin und wieder brach die Internetseite zusammen und am Schluss ist man trotzdem leer ausgegangen.“
So blieben den Westerwald Arminen „nur“ die Karten, die sie über den DSC Arminia Bielefeld, ihre Mitgliedschaft und/oder Dauerkarte bekommen haben. „Wir hätten noch viel mehr Bielefeldfans mitnehmen können“, so Bruns. Am Ende reiste die Truppe mit sechs Personen nach Berlin. In Berlin angekommen, sah man überall die Werbeplakate vom Bielefelder Stadtmarketing, so dass sich der Bielefelder in Berlin heimisch fühlen konnte. Apropos heimisch – mit ca. 100.000 Bielefeldern, die an dem Finalwochenende in Berlin waren, war es etwa 1/3 der Einwohnerzahl von Bielefeld.
Für die Bielefelder gab es ein großes Fanfest auf dem Alexanderplatz. Ab Freitag bis am Samstag um 16 Uhr gab es dort ein gut durchorganisiertes Programm, angefangen von Musikdarbietungen bis zu Vorträgen von Arminiaspielern der vergangenen Jahre.
Zu 16 Uhr am Samstag folgten die Westerwald Arminen den Ultras auf dem Fanmarsch zum Olympiastadion.
Das gefüllte Olympiastadion mit seinen über 75.000 Zuschauern war imposant. Mit den überragenden Choreografien der beiden Vereine überkam den Westerwald Arminen ein unbeschreibliches Gänsehautgefühl, was sich auch in dem Slogan „Nur einmal im Leben“ vom Cover des 11 Freunde Fußballmagazins widerspiegelt. Passend zum diesjährigen 120-jährigen Jubiläum des Vereins ist es der bisher größte Erfolg der Vereinsgeschichte – und die Westerwald Arminen durften es miterleben.
Nach dem ersten Gegentor gab es noch Hoffnung, auch das zweite Gegentor konnte die Arminiafans nicht erschüttern. Beim dritten Gegentor wechselte die Stimmung zwischen Hoffnung und Trauer. Umso schöner war der Treffer vom Bielefelder Kania. Auch das Stuttgarter Eigentor brachte noch einmal viel Hoffnung auf den Sieg und damit die Sensation. Das Spiel endete dann aber mit einem 2:4 und die Bielefelder gingen als Verlierer vom Platz. Von den mitgereisten Fans wurde die Mannschaft aber lautstark und noch viele Minuten nach dem Abpfiff des Spiels gefeiert.
Auf Grund diese Euphorie war die verdiente Niederlage gegen den VfB Stuttgart schnell vergessen. Denn als DSC Fan durfte man den Wiederaufstieg in die 2. Fußballbundesliga und den Gewinn des Westfalen Pokals feiern. Es war zwar nicht das erhoffte Tripple, aber ein Double - und welcher deutsche Fußballverein der oberen drei Ligen hat dieses Jahr schon ein Titeldouble geschafft?
Apropos Dauerkarte – ja, einige Mitglieder haben – trotz der Entfernung – eine Dauerkarte und so wird dann mal kurz für ein 90-minütiges Spiel die 280 km einfache Fahrt in Kauf genommen.
Bilder vom Berlinwochenende sowie weiterführende Informationen über die Westerwald – Arminen findet man auf der Homepage: www.westerwald-arminen.de